 Schon
ein bescheidenes Wohnhaus verlangt heute eine umfangreiche technische Ausrüstung
bezüglich Wasserversorgung, elektrischer Ausrüstung und Heizung. Wie viel mehr
trifft das zu auf Großprojekte wie Verwaltungsgebäude, Messezentren,
Krankenhäuser.
Bereits vor dem ersten
Spatenstich muss neben der Planung des Architekten ein umfassendes technisches
Gesamtkonzept stehen.
Haben Sie schon eine
Begegnung mit der Firma Ebert-Ingenieure gehabt? Wohl nicht direkt als Kunde.
Aber sicher mit dem einen oder anderen Großbauobjekt, dem die Firma Ebert ihr
technisches Equipment entworfen hat. Nur ein Stichwort: Business-Tower der
Nürnberger Versicherungsgruppe.
Gegründet wurde die Firma
Ebert-Ingenieure 1973 in Nürnberg als Ingenieurbüro für technische Gesamtplanung
und Energieberatung. Inzwischen ist sie in zehn deutschen Städten mit
selbständigen Büros vertreten, seit einigen Jahren sogar in Moskau. Mit ca. 350
Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 30 Millionen zählt Ebert in Deutschland
zu den führenden Büros auf dem Gebiet der integralen Gesamtplanung.

Auf unserer
Jahreshauptversammlung stellte sich die Fima Ebert vor. Herr Diplom-Ingenieur
Dieter Leipoldt, Geschäftsführer bei Ebert-Ingenieure gab uns interessante
Einblicke in eine technische Welt, von der wir umgeben sind und in Probleme,
deren Lösung wir selbstverständlich nutzen.
Ebert steht für
Technische Ausrüstung und Integrale Gesamtplanung. Was hat man als Laie darunter
zu verstehen?
Ebert kümmert sich um die
gesamte Technik am Bau. Dazu gehört die Elektrotechnik, die Technik für Licht,
Klima, Raumluft, Wasser, Abwasser, Stromversorgung, Gas, Akustik, Brandschutz.
Die
Planung für all diese Gebiete setzt sehr früh ein. Die Ingenieure sind bereits
bei der ersten Projektentwicklung tätig, weil allein schon der Standort eines
Gebäudes spezifische Grundforderungen stellt. So verlangt zum Beispiel ein am
Meer gelegenes Hotel andere technische Konzepte für ein optimales Raumklima als
ein Haus in der Großstadt. Mit modernen Simulationsverfahren lassen sich schon
in der Planungsphase unterschiedliche Konzepte vergleichen und bewerten. Mit
Simulation lässt sich auch der Einsatz von Tages- oder Kunstlicht optimal
gestalten. Vom Gefühl des Wohlfühlens und von der Energiesparung ist natürlich
der möglichst hohe Anteil von Tageslicht wünschenswert, ausreichende Helligkeit
lässt sich aber nur durch sinnvolle Kombination erreichen. Ein wichtiges
Einsatzgebiet der Ebert-Ingenieure betrifft das Raumklima, den Wärmeschutz eines
Gebäudes. Dabei ist der Winterwärmeschutz viel leichter zu lösen als der
Wärmeschutz im Sommer gegen die Wärme von außen. Die Wärme, die einmal in ein
Gebäude eingedrungen ist, ist nicht so leicht rauszukriegen.
Was halten Sie für das
schwierigste technische Problem beim Hochhaus? Das Licht, die Abwässer, den
Brandschutz? Herr Leipoldt verrät uns, es ist der Wind! Er erläutert es uns am
Beispiel des Towers der Nürnberger
Versicherungsgruppe. Dabei stellte er uns die Doppelfassade des Towers vor.
Nicht zuletzt wegen der Windeinflüsse hat der Tower zwei gläserne Schalen. Nur
dadurch ist es möglich, die Fenster zu öffnen und eine natürliche Lüftung der
Büroräume zu erzielen. Dadurch erspart man sich weitgehend den Einsatz der
Klimaanlage. Durch diese Doppelfassade ist der Wärmeschutz sommers wie winters
gewährleistet und man erzielt einen erhöhten Schallschutz gegen Außenlärm. Dass
damit das Fensterputzen doppelten Aufwand erfordert erschreckt wohl nur die
fleißige Hausfrau!
Mit dem Tower sind wir
bereits bei einem Vorzeigeobjekt der Firma Ebert. Im Nürnberger Raum sind
weitere bedeutende Projekte mit Ebert-Technik versehen. Als Beispiele nennen wir
das Service-Center der Datev in Höfen, die Thermische Abfallanlage in Sandreuth,
genannt TAN, das Neue Museum, den Erweiterungsbau des Germanischen Museums, und
nicht zuletzt die Allianz-Arena in München und den Umbau des Frankenstadions,
jetzt Easy-Credit Stadion.
Am Klinikum Nürnberg ist Ebert bei mehreren Bauten beteiligt, zuletzt beim
Dr.Hans Birkner-Haus am Klinikum Nord. Hierbei ist zu bemerken, dass es bei
Ebert eine eigene Projektgruppe Krankenhaus gibt und somit Ebert bundesweit bei
Klinikbauten mitarbeitet. Im neuen Russland ist Ebert kein Unbekannter. Beim
Moskauer Federation Tower, der eine Höhe von 340 m erreichen soll, ist Ebert
auch dabei. Der Leistungsumfang umfasst dort Heizung, Lüftung, Klima,
Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Feuerlöschtechnik, Großküchentechnik und
andere Bereiche.
Mit der Fertigstellung
eines Gebäudes ist die Arbeit von Ebert nicht unbedingt beendet. Man kümmert
sich auch um Erhaltungskosten und Werterhaltung von Immobilien. Der
Energieverbrauch von Gebäuden bedarf ständiger Beobachtung. Eine eigene
Abteilung ist das Sachverständigenwesen. Die Ingenieure sind als Gutachter
gefragt mit Schadstoffanalysen und im Brandschutz.
Es ist erstaunlich! Die
Zuhörer, durchwegs technische Laien, fühlten sich keineswegs ermüdet, sondern
zu zahlreichen Fragen ermuntert. Wir danken Herrn Leipoldt für seine einprägsame
und verständliche Wort-Bild-Präsentation.
Elfriede Schaller |