|
| Liebe Leserinnen und Leser
|
 |
ein Jahr eines besonderen,
außergewöhnlichen Sommers liegt
hinter uns. Ich selbst habe einen
solchen Sommer noch nicht erlebt.
Viele Abende konnte man im kurzen
Hemd bis Mitternacht verbringen,
ohne einen Pullover zu benötigen. So
angenehm einem ein solcher Sommer
erscheinen mag, wenn man ihn von
seiner Freizeitnutzung her
betrachtet, so unerträglich war er
für Tier und Natur. Die Natur war
ausgedörrt, die Tierwelt litt an
Wassermangel. Ich war überrascht,
dass keine Einschränkungen für die
Wassernutzung etwa beim Gartengießen
erforderlich waren.
Unser Neujahrsempfang 2018 in
der Sporthalle bei der SpVgg
Mögeldorf 2000 fand viele Besucher.
Bei Speis und Trank begannen wir
Mögeldorfer unser Jahr 2018 bei
angenehmen Gesprächen.
Der große Sommer ließ sich
bereits bei unserer Kirchweih
erahnen. Fünf warme Frühsommertage
bescherten uns guten Besuch bei der
Kirchweih. Mit vielen Schaustellern
hatten wir eine rundum gelungene
Kirchweih. Ein ganz herzlicher Dank
gilt Iris Hannwacker für ihr überaus
großes Engagement. Auch den
Kärwamadla und –burschen danke ich
für ihre Kirchweihaktivitäten
herzlich. Den
Kirchweihzugteilnehmern sowie den
Sicherungskräften von DLRG, VAG,
Polizei gilt ebenso mein herzlicher
Dank.
Auch unser Schlossfest konnten
wir dieses Jahr ganz ohne
Wettersorgen genießen. Der 7. Juli
war ein angenehmer Sommerabend. Bei
sehr gutem Besuch führte Frau Deeg
in bewährter Weise durch das
Programm unserer Mögeldorfer
Nachwuchskünstler. Die Saitenspinner
sorgten für große Begeisterung der
Zuhörer. Die Inliner von Mögeldorf
2000 sind inzwischen ein
Proficatererteam, das alle Wünsche
der Besucher bestens erfüllt.
Unsere Jahresfahrt führte uns
dieses Jahr nach Bayreuth. Auf den
Spuren Wilhelmines, der Schwester
vom „Alten Fritz“, besichtigten wir
zunächst das markgräfliche
Opernhaus, im Rahmen einer
Stadtführung betrachteten wir das
alte und neue Schloss, die Villa
Wahnfried. Auch der „Ballon“ von
Jean Paul war zu sehen. Nachmittags
lustwandelten wir in der Eremitage.
Für die Vorbereitung und
Durchführung danke ich sehr herzlich
Frau Irmgard Weigert.
Im Oktober betrachteten wir
auf der Sternwarte den herbstlichen
Himmel über Nürnberg.

Ein herzliches Dankeschön
gilt dem Präsidenten Herrn Dr.
Dieter Hölzl.
Ein herzlicher Dank gilt
Stefan Wölfel und Herrn Jörg
Amfaldern für die Durchführung des
bereits 9. Mögeldorfer
Weihnachtsmarktes. Da dieser immer
erst nach der Drucklegung für unser
Dezemberheft mit dem Jahresrückblick
stattfindet, kommt seine Erwähnung
und Beschreibung an dieser Stelle
immer etwas zu knapp. Darum soll
heute an dieser Stelle hervorgehoben
werden, dass er sich seit seinen
Anfängen prächtig entwickelt und auf
zwei Tage erweitert hat. Danke allen
Aktiven bei dieser schönen
Veranstaltung.
Ein herzlicher Dank gilt auch
dieses Jahr meinem Stellvertreter,
Herrn Mathias Monse, unserem
Schriftleiter, Herrn Dr. Peter
Jungnickl, unserer Anzeigenleiterin
Frau Roswitha Schuster, den
Vorstandskolleginnen und -kollegen
sowie unseren Austrägerinnen und
Austrägern.
Auch unseren Inserenten danke
ich sehr herzlich für ihre treue
Unterstützung.
Allen Leserinnen und Lesern
unseres Mitteilungsblattes wünsche
ich eine gesegnete Adventszeit, ein
frohes Weihnachtsfest und alles Gute
im Neuen Jahr 2019.
Wir Mögeldorfer sagen danke.
Unterstützen Sie uns durch Ihre Mitgliedschaft. Mit Ihrer Hilfe können wir unsere Veranstaltungen auch zukünftig interessant gestalten. Bei öffentlichen Belangen können wir für die Interessen Mögeldorfs unsere Stimme erheben.
Helfen Sie mit!
|
Wolfgang Köhler 1. Vorsitzender |
Ihr
Wolfgang Köhler | |
|
|
|
|
| Liebe Leserinnen und Leser
- Pater Leslaw
|

|
"Heute ist uns der Heiland geboren“.
Diese Worte hören wir in unseren
Kirchen an Weihnachten. Das ist eine
himmlische Botschaft, es ist eine
Botschaft der Hoffnung, weil sie
bekannt macht, dass in jener Nacht
vor über zweitausend Jahren „in der
Stadt Davids der Retter geboren
wurde“.
Damals erging diese Botschaft
an die Hirten auf den Feldern von
Bethlehem. Heute richtet sie der
Engel von Weihnachten erneut an uns.
Aber hat ein »Heiland« noch Wert und
Bedeutung für den Menschen des
dritten Jahrtausends? Ist noch ein
»Erlöser« für den Menschen
notwendig, der den Mond erreicht hat
und sich auf die Eroberung des
Universums vorbereitet?
Braucht noch einen Erlöser der
Mensch, der die interaktive
Kommunikation erfunden hat, der im
virtuellen Raum des Internets surft
und der dank der modernsten
Technologien der Massenmedien aus
der Erde, schon ein kleines globales
Dorf gemacht hat?
Trotz aller Formen des
Fortschritts ist der Mensch doch das
geblieben, was er immer war: eine
Freiheit, die zwischen Gut und Böse,
zwischen Leben und Tod hin- und
hergerissen ist. Und in der heutigen
Zeit hat er vielleicht noch mehr
einen Erlöser nötig, denn die
Gesellschaft, in der er lebt, ist
vielschichtiger und die Bedrohungen
für seine persönliche und moralische
Unversehrtheit sind heimtückischer
geworden.
Jesus ist für alle geboren.
Das sollen wir nicht nur mit unseren
Worten, sondern auch mit unserem
ganzen Leben verkünden. So legen wir
vor der Welt Zeugnis von
Gemeinschaften ab, die geeint und
zugleich offen sind, in denen
Vergebung, Aufnahmebereitschaft und
gegenseitiger Dienst, Wahrheit und
Gerechtigkeit herrschen Eine
Gemeinschaft, die von Christus
erlöst ist. Das ist das wahre Wesen
der Kirche.
Gott ist in Jesus Christus
Mensch geworden, er wurde von der
Jungfrau Maria geboren und wird in
der Gemeinschaft der Kirche neu
geboren. Er ist der Erlöser der
Welt.
Ich wünsche Ihnen ein frohes
und gesegnetes Weihnachtsfest.
|
Pater Leslaw |
P. Leslaw | |
|
|
|
|
| Ein Zusatzgeschenk zum
Weihnachtsfest !
|
 |
Fritz Schaller stöbert im
Archiv und findet mehr als 60
Personen, die sich in und um
Mögeldorf verdient machten.
Lesen Sie Ihren Kindern davon
vor.
Erinnern Sie sich selbst an
Ihre Kindheit und Jugendleben.
Informieren Sie sich in
welchem interessanten und
liebenswerten Stadtteil Sie wohnen!
Das Büchlein kostet 9.50 E und
kann gekauft werden bei:
Buchhandlung
Weidinger, Christophstr. 8
Familie Köhler,
Zochastr. 2
Familie Schaller,
Dientzenhoferstrt. 36
Allianz, H. Wölfel,
Freiligrathstr. 1
|
|
Ihr
Wolfgang Köhler| |
|
|
|
|
| Sparksse Nürnberg-Mögeldorf
|

Die Geschäftsstellenleitung
Mögeldorf der Sparkasse Nürnberg hat
am 9.10.2018 gewechselt.
Nach über 25 Jahren, in denen
Herr Klaus Schwarm die Mögeldorfer
Kunden hervorragend betreut hat, hat
er sich für eine neue Lebensphase
entschieden.
Wir danken ihm auch für die
gute Betreuung des Bürger- und
Geschichtsvereins Mögeldorf e.V. und
wünschen ihm für den neuen
Lebensabschnitt alles Gute.
Wir
wünschen seinem Nachfolger Herrn
Ralph Köstner, der bisher in
Laufamholz tätig war, ein guten
Start in Mögeldorf.
|
Ihr
Wolfgang Köhler| |
|
|
|
|
| In eigener Sache: Preiserhöhung
für den Versand unseres
Mitteilungsblattes
|
Die Post hat den
separaten Tarif für den Versand von
Drucksachen aufgegeben.
Der Vorstand
hat daher in seiner Sitzung am 18.
September 2018 beschlossen, das
Porto für den Heftversand ab dem
Februarheft 2019 von 10 Euro
abzuheben.
Wir bitten um
Kenntnisnahme.
|
Der
Vorstand
| |
|
|
|
|
| Auszug aus dem Brief des
Bürgervereins an die
CSU-Stadtratsfraktion |
 |
Mögeldorfer Plärrer
16.8.2018
vielen Dank für die gestrige
Ortsbesichtigung. Ich darf noch
einmal zusammenfassen:
4 Bäume sind herausgenommen,
die Fläche ist geschottert. Nach wie
vor werden die Bäume als
Fahrradabstellgelegenheiten genutzt.
Der Brunnen hat viele
Stillstandszeiten.
Zur Verbesserung sollte daher
eine Überplanung vorgenommen werden.
Dabei sollte darauf geachtet werden,
daß die Baumscheiben vergrößert
werden, dass die Bäume
überlebensfähig sind, eine robustere
Baumart gewählt wird, das Abstellen
von Fahrrädern an Bäumen unterbunden
wird, die Brunnentechnik so
ertüchtigt wird, dass der Brunnen
weniger Stillstandszeiten hat.
Da dies alles einen zeitlichen
Vorlauf bedingen wird, darf ich
nochmals erwähnen, daß der Bürger-
und Geschichtsverein Mögeldorf e. V.
für den Brunnen 175.000 DM an die
Stadt Nürnberg bezahlt hat.
Mögeldorf wird am 6.5.2025 1.000
Jahre alt, da bitten wir um ein
gutes Ergebnis.
W. Köhler
CSU 10.9.2018
Mehr Aufenthaltsqualität am
Mögeldorfer Plärrer
Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister,
ein zentraler Platz im
Nürnberger Osten ist der Mögeldorfer
Plärrer. Trotz der vor Jahren
stattgefundenen Neugestaltung wird
die Situation vor Ort als
unbefriedigend wahrgenommen.
Vertrocknete Bäume, leere
Baumscheiben, fehlende
Fahrradabstellplätze und ein Brunnen
der nicht läuft – die Liste der
Mängel ist lang.
Der Bürger- und Vorstadtverein
Mögeldorf möchte daher im Hinblick
auf das bevorstehende Jubiläum
„1.000 Jahre Mögeldorf“ eine
städtebauliche Verbesserung an
diesem wichtigen Platz erzielen.
Um die Aufenthaltsqualität auf
diesem Platz deutlich zu steigern,
unterstützt die CSU
Stadtratsfraktion dieses Anliegen
und stellt deshalb im zuständigen
Ausschuss folgenden
CSU-Antrag:
-
Die Verwaltung
wird beauftragt, die
aktuelle Situation
vor Ort, möglichst
in Abstimmung mit
dem Bürger- und
Vorstadtverein und
den betroffenen
Anwohner und
Gewerbetreibenden zu
analysieren und
konkrete
Handlungsfelder
darzustellen.
-
Auf dieser
Basis wird durch die
Verwaltung ein
Maßnahmenplan
entwickelt und
zeitnah zur
Umsetzung gebracht.
Mit freundlichen Grüßen
Marcus
König, Fraktionsvorsitzender
|
Mögeldorfer Plärrer |
| |
|
|
|
|
| Besuch der Sternwarte durch den
Bürger- und Geschichtsverein
Mögeldorf e.V. am Mittwoch, den 17.
November 2018
|

|
Bei klarem, aber aufgrund der
Herbstlage schon leicht
heraufziehendem Dunst besuchten wir
bei Dämmerung die Nürnberger
Sternwarte. Der Präsident der NAA,
der Nürnberger Astronomischen
Arbeitsgemeinschaft Dr. Dieter Hölzl
empfing uns.
Zunächst ging es unmittelbar
zur Sternenbeobachtung mit dem
großen Teleskop. Am herbstlichen
Himmel über Nürnberg standen der
Saturn, der Mond und der Mars auf
dem Programm. Alle drei Gestirne
waren mit dem originären Licht zu
sehen. Tief beeindruckend aufgrund
seiner Besonderheit des Rings war
der Saturn, aufgrund der
Teleskopverstärkung präzise und
scharf mit seinem Ring, zu sehen.
Der Mond beeindruckte mit seiner
gestochen scharfen Kraterlandschaft
auf der Oberfläche. Der Mars
hingegen hatte nach dem Eindruck
meines Auges eine leichte Färbung
aufgrund des Sonnenlichts.
Nach der Besichtigung der
Himmelskörper und der Erläuterung
herbstlicher Sternbilder, soweit es
der leichte Dunst zuließ, sowie der
Erläuterung zu den technischen
Details der Ausstattung der
Nürnberger Sternwarte gab es dann
noch Informationen zum
Planetensystem unserer Sonne, zur
angrenzende Andromeda-Galaxie und
zum Abschluß einen Ausflug ins
Universum. Eine Hubbleaufnahme des
Weltalls bildete den Abschluss.
Millionen oder gar Milliarden
Galaxien? Diese Frage blieb im Raum,
sie ist für uns Menschen nicht mehr
greifbar.
|
Wolfgang Köhler| |
|
|
|
|
| Auf den Spuren der Markgräfin
Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth
- Jahresfahrt 2018
|
 |
Schon zeitig um 07:30 Uhr
startete eine große Schar von
Mögeldorfer Bürgerinnen und Bürgern
zur diesjährigen Jahresfahrt nach
Bayreuth.
In Bayreuth angekommen führte uns
der Weg zunächst zum Markgräflichen
Opernhaus, das seit 2012 von der
UNESCO in die Liste der als
„Weltkulturerbe“ ausgezeichneten
Bauten aufgenommen wurde. Dieser
imposante Bau ist ein Musterexemplar
für die Musikkultur des Barock. Das
Opernhaus wurde zwischen 1744 und
1750 erbaut und zählt zu den wenigen
im Original erhaltenen Theater- und
Opernbauten der damaligen Zeit in
Europa. Es wurde 1748 anlässlich der
Vermählung der Tochter des
Markgrafenpaares,
Elisabeth Friederike Sophie von
Brandenburg-Bayreuth, mit dem
Württemberger Herzog
Carl Eugen eingeweiht. Das
Gebäude hat
Joseph Saint-Pierre
entworfen, das Innere des Hauses
gestalteten
Giuseppe und sein Sohn
Carlo Galli da Bibiena
im Stil des italienischen
Spätbarocks. Noch heute kann
man dies alles im Original
bewundern, nur der originale
Bühnenvorhang fehlt – er wurde von
den Truppen
Napoleons entwendet, der im
Mai 1812 durch Bayreuth nach
Russland zog. Die Innenausstattung
des Logentheaters ist ganz aus Holz
gefertigt. Das Fürstenpaar hatte
zwar eine eigene Loge, saß aber
meistens in der ersten Reihe, um die
Aufführungen ganz nah beobachten zu
können.
[mehr lesen .....]
|
Schloß Bayreuth |
Ute Köhler:
Anmerkung: Alle Bilder von
Ute Köhler| |
|
|
|
|
| CARL HILDNER
|
 |
Im Protokollbuch des
Mögeldorfer Vereins für Geschichte
steht unter dem 11. März 1895:
„Abschied eines unserer tätigsten
Mitglieder ins Land des Columbus, um
dort sein Glück zu suchen.“ Carl
Hildner war kein gewöhnlicher
Bäcker, eher ein Kunst-Bäcker. Er
hat es verstanden, besondere
Backwerke zu formen und aus seinem
Backofen zu zaubern. (Siehe
nebenstehendes Bild, welches seinen
gebackenen Freund Blab zeigt und das
im Kreis der Mitglieder versteigert
wurde). Er hatte Familie und sein
Geschäft ging gut. Unter dem 20.6.92
finden wir eine Notiz, dass Hildner
eine Glücksteuer zahlen musste, weil
er zur Kirchweih 3500 Küchle
verkauft hat. Sein Entschluss war
nicht zu verstehen, weil Ende des
19. Jahrhunderts durch die
Industriealisierung die Zahlen der
Ausreisenden zurückgingen. Dazu hat
er sich bestimmt von seinen Freunden
Speckhart und Blab beraten lassen,
die fast ein Jahr anlässlich der
Weltausstellung in Chicago weilten.
Ein Jahr nach seiner Ausreise
kam von ihm folgender Brief.:
Mein lieber Herr
Bürgermeister. Newark, 13.03.1896
Vor allem besten Dank dem
Verein für Geschichte Mögeldorfs für
die freundliche Übersendung der
Ansichten von der kommenden
Ausstellung und des mir so lieben
Briefes über das Jahresfest, welches
wie die Berichte lauten seinen
vorgehenden nur gleichgestellt
werden kann, hoffend das einmütiges
Zusammenwirken aller Mitglieder
recht bald ihr vorgestecktes Ziel
mit Erfolg gekrönt sehen mögen. Ich
entbiete daher allen lieben
Mitgliedern sowie der
hochgeschätzten Verwaltung meinen
herzlichsten Gruß.
Mir sowie meiner lieben
Familie geht es soweit gut und
hatten auch bis jetzt der besten
Gesundheit zu erfreuen gehabt. Durch
den großen Bekanntenkreis, besonders
der Deutschamerikaner hat sich auch
das gesellschaftliche Leben
gebessert und so vergeht die Zeit
rasch dahin. Das geschäftliche Leben
und Treiben selbst ist immer noch
das Alte. Alles klagt, denn die
Verdienste wollen sich nicht bessern
und auf allen Seiten fehlt der
Dollar. Weil die großen Massen
nichts verdienen, können sie auch
nichts ausgeben. Nebenbei werden
Gesetze gemacht, die mir unglaublich
vorkommen. So wurde dieser Tage im
Staat New Jersey die Reinerbill
durchgedrückt, dass alle
Wirtschaften, die zweihundert
Schritte von einer Schule und Kirche
entfernt sind, geschlossen werden
müssen und die jährliche Steuer von
250 Dollar auf 800 erhöht wird und
dass am Sonntag geschlossen werden
muss. Es betrifft dies ungefähr 1200
Wirtschaften, die im Ankauf von 2
bis 6000 Dollar gekostet haben, aber
nicht etwa das Haus, sondern nur das
Lokal. Die monatliche Miete noch
extra, die beläuft sich von 50 bis
300 Dollar und noch einzelne höher.
Von einer Freiheit gar keine Spur zu
sehen. Man darf aber über den
Präsidenten oder die Beamten
schimpfen. Fast den ganzen Monat
hatten wir große Stürme und gestern
den ganzen Tag Schneefall, sodass
man sich heute eine ganz gemütliche
Schlittenpartie gönnen konnte.
Natürlich währt es nicht lange, denn
die Sonne ist ziemlich hoch. Auch
hätte ich eine Bitte, wo ich dir im
voraus für die Besorgung meinen
besten Dank mache. Wie dir bekannt,
ist mein Sohn Julius mit Erlaubnis
auf zwei Jahre nach Amerika. Er
wünscht jetzt ausgewandert zu sein,
um später nicht mit dem
Militärgesetz in Konflikt zu kommen,
bitte es zu bemerken oder im
Bezirksamt anzuzeigen.
Mit herzlichen Gruß an
deine lieben Angehörigen sowie an
die geschätzten
Verwaltungsmitglieder bin ich wie
immer dein aufrichtiger Freund
Carl Hildner
Carl Hildner hat es also
geschafft !
Kurz nach diesem Brief kam per
Postanweisung von ihm aus Amerika
eine Glücksteuer-Spende von 10 Mark!
Das war für die damalige Zeit kein
kleiner Betrag.
(Durchschnittlicher
Monatsverdienst eines Arbeiters
betrug 1896 brutto 62 Mark).
|
CARL HILDNER Ein Mögeldorfer
Bäcker wandert aus |
Aus
dem Archiv| |
|
|
|
|
| Episoden aus Mögeldorfs Geschichte
5. Folge: Fast eine Revolution: der
9. Mai 1849 in Mögeldorf
|
Die Unterschiede beider
Darstellungen sind auffallend. Als
Motiv des Aufruhrs nennt Beyer das
„Gerücht, der König habe abgelehnt
und die Revolution sei in Gefahr“;
Cramer habe beides als
Falschmeldungen entlarvt. Nun, die
bayerische Regierung hatte am 23.
April die Ablehnung der
Reichsverfassung erklärt, und die
Ankunft der Truppen konnte durchaus
als Bedrohung empfunden werden.
Dagegen nennt der amtliche Bericht
nur das Gerücht über eine neue
Revolution in Nürnberg, und so steht
es auch im Tagebuch des
Schreinermeisters. Interessant ist
schließlich der letzte Satz des
amtlichen Berichts, dass für die
Bauern Mögeldorfs und seiner
Umgebung – offenbar auch für die
„gutgesinnten“ – nur die Beschlüsse
des lokalen Volkskomitees maßgebend
seien, also nicht die der
königlichen Behörden. Eine
Bankrotterklärung!
Auffällig ist, dass der
amtliche Bericht Cramers Rolle bei
der Beruhigung der Aufrührer völlig
verschweigt und statt dessen auf
ungenannte Mögeldorfer Rückkehrer
aus Nürnberg verweist. Wollte der
Leiter des Landgerichts nichts
Positives über den ungeliebten
Demokratenführer Cramer schreiben,
nicht einmal in einem internen
Bericht an seine vorgesetzte
Behörde? Dass es tatsächlich Cramer
war, der zu der Menge gesprochen und
sie beruhigt hat, wird durch das
Tagebuch des Schreinermeisters
belegt. Bei ihm lesen sich die
Vorgänge folgendermaßen:
„1849, den 9. Mai hat sich das
Gerücht verbreitet, daß in Nürnberg
eine neue Rebellion gemacht werden
soll, weil der König nicht
anerkennen will. Hat sich also das
Landvolk von Laufamholz, Hammer,
Malmsbach und auch von Pergnersdorf
mit Flinten, Säbeln, Gabeln in
Mögeldorf eingefunden, und haben
nach Nürnberg marschieren wollen,
hat aber der Cramer zu ihnen
gesprochen und hat gesagt, daß sich
in Nürnberg alles in Ruhe verhalte.“
Abgesehen von der Rolle
Cramers stimmt diese Darstellung mit
dem amtlichen Bericht überein.
Das Freibier im Roten Ochsen,
das bei Beyer breiten Raum einnimmt,
kommt weder im amtlichen Bericht
noch im Tagebuch des
Schreinermeisters vor. Gab es das
Bier überhaupt, oder hat Beyer es
dazuerfunden? Vielleicht haben sich
ja in den von Beyer genannten
mündlichen Überlieferungen (oder in
einem anderen Tagebuch, das er aber
nie erwähnt) Erinnerungen an das
große Zechen erhalten. Vielleicht –
aber mündliche Überlieferungen sind
unsicher, und wie leicht können sich
im Eifer des Erzählens
Ausschmückungen oder Verwechselungen
eingeschlichen haben, die der Hörer
viele Jahre später gutgläubig als
historische Tatsachen weitererzählt!
Kurz: Wir wissen es nicht, und
solange kein Tagebucheintrag eines
Augenzeugen oder amtlicher Bericht
hierzu gefunden wird, muss es
unsicher bleiben.
Dass auch Beyer selbst
erzählerischen Ausschmückungen nicht
abgeneigt war, zeigt sich in seinem
späteren Artikel „Humorvolle
Nachträge zur Mögeldorfer Revolution
1848/49“. Nach einem recht knappen
Bericht über das Gerücht und den Zug
nach Mögeldorf schildert er mit
spürbarem Vergnügen, wie die 100
Mann (im amtlichen Bericht sind es
150-200) an der Ecke
Laufamholzstraße/Waldstraße hinter
der Gartenmauer des Cramerschen
Schlossparks lagerten und Cramer vom
Frühstück und Zeitunglesen weg
herausriefen, wie Cramer sie,
erfreut über ihren revolutionären
Eifer, beruhigte und dabei nicht
vergaß, gleich für die Teilnahme an
der geplanten Volksversammlung auf
dem Judenbühl (Maxfeld) am 13. Mai
zu werben, wie er sie schließlich
zum Freibier in den Roten Ochsen
einlud und wie dort „ein gewaltiges
Zechen vermischt mit vaterländischen
Reden und Liedern anhub, in das
natürlich auch die Mögeldorfer
Revolutionäre sehr bald eingriffen“,
durch die Nacht hindurch bis in den
nächsten Morgen hinein. Am nächsten
Morgen seien die Frauen der tapferen
Revolutionäre, zutiefst geängstigt
durch das Ausbleiben jeder Nachricht
über ihre in den Kampf gezogenen
Männer, ihnen gefolgt. Das laute
Rumoren, das aus dem Roten Ochsen
drang, und der Anblick des auf den
Treppenstufen mit Spieß und Maßkrug
selig schlummernden Behringersdorfer
Nachtwächters habe die Lage schnell
geklärt, die Frauen hätten das
Wirtshaus gestürmt und die
Revolution abrupt beendet. Nur der
Nachtwächter, der alles verschlafen
hatte, sei nach seinem Aufwachen
seinen vermeintlich nach Nürnberg
weitergezogenen Kameraden gefolgt,
nach einigen Tagen vergeblicher
Suche aber nach Behringersdorf
zurückgekehrt und hätte seinen
Dienst wieder aufgenommen.
Was ist hier noch historisch,
was fiktionale Ausschmückung eines
früheren Erzählers oder Beyers
selbst? Mit seiner Überschrift
„Humorvolle Nachträge“ deutet Beyer
ja selbst an, dass er zumindest eine
bestimmte Stilisierung vorgenommen
hat. Wir können wohl guten Gewissens
fast alles an dieser Geschichte als
spätere Ausschmückung ansehen, von
wem auch immer. Die Frage, ob das
große Zechen als solches
stattgefunden hat, bleibt davon
unberührt.
Es scheint allerdings, dass
die Ereignisse des 9. Mai doch noch
ein ernsteres Nachspiel hatten. Fünf
Tage später fand die oben erwähnte
Volksversammlung auf dem Judenbühl
statt. Wieder zogen zahlreiche
Bewohner der östlichen Dörfer nach
Mögeldorf und mit den Mögeldorfern
weiter zum Judenbühl. Rund 50°000
Menschen (nach eigenen Angaben; nach
amtlichen Angaben 20.000-30.000)
hatten sich hier versammelt, um für
die Annahme der Verfassung zu
demonstrieren. In einer heftigen
Rede machte der Nürnberger Kaufmann
und demokratische
Landtagsabgeordnete Schmitt (nicht
zu verwechseln mit dem vorhin
genannten Unterkäufel Schmidt) dem
Regierungspräsidenten von
Mittelfranken schwere Vorwürfe:
Durch falsche Berichte über
bewaffnete Volksversammlungen auf
der Peterheide und auf dem Judenbühl
habe er die Verlegung von Truppen
nach Nürnberg veranlasst, und jetzt
habe er das falsche Gerücht
verbreitet, „als habe das
VolksversammlungsComité die
Mögeldorfer Einwohner zum
bewaffneten Erscheinen bey der
Volksversammlung aufgefordert.“ Die
Polizei habe die Urheber des
Gerüchts nicht ermittelt – also
stecke die Regierung selbst
dahinter.
Warum gerade die Mögeldorfer,
und warum nur sie? Offenbar waren es
die erst wenige Tage zurückliegenden
Ereignisse vom 9. Mai in Mögeldorf,
die hinter diesem Gerücht standen.
Aber von wem ging es aus? Und falls
tatsächlich von der
Bezirksregierung, dann in gutem
Glauben oder, wie Schmitt ihr
vorwarf, gezielt, um das
Volksversammlungskomitee und die
friedlichen Demonstranten zu
diffamieren? Was konnte sie
überhaupt wissen? Für die Ereignisse
des 9. Mai hatte der
Untersuchungsbericht ja eher
Entwarnung gegeben, aber dieser war
frühestens ein oder zwei Tage nach
der Volksversammlung auf dem
Judenbühl in Ansbach eingegangen.
Und wirklich beruhigen konnten seine
Erkenntnisse die Bezirksregierung
auch nicht: eine Landbevölkerung,
die nur ihrem Volkskomitee folgte
und jederzeit bereit war, für die
Revolution zu den Waffen zu greifen
… Die Frage, wer das Gerücht
aufbrachte und warum, muss ebenso
offen bleiben wie die Frage nach dem
Freibier im Roten Ochsen.
Es bleibt
die Erkenntnis, dass der Historiker
oft genug an seine Grenzen stößt –
und dass es auch in der Geschichte
Mögeldorfs Geheimnisse gibt, die
sich vielleicht niemals werden lösen
lassen.
|
Horst-Dieter
Beyerstedt
| |
|
|
|
|
| 70
Jahre Schreinerei Seger - mit
Mitglied im Umweltpakt Bayern
|

Das 70jährige Jubiläum der
Schreinerei Seger wurde im September
mit einem Fest für Kunden, Partner
und Freunde gefeiert. In seiner
Festansprache erinnerte Gerhard
Seger an die bewegte Geschichte des
Betriebs. Wurden in der
Nachkriegszeit vorrangig Fenster und
Türen gefertigt und eingebaut,
wandelte sich der Betrieb im Lauf
der Jahre zum heutigen Schwerpunkt,
der Planung und Fertigung
individueller und hochwertiger
Einrichtungen für Praxen, Büros und
privaten Raum.
Im Rahmen der Feierlichkeiten
wurde auch die Urkunde zum
Umweltpakt Bayern durch den Minister
für Umwelt und Verbraucherschutz Dr.
Marcel Huber verliehen. Der Bay-erische
Ministerpräsident Markus Söder
schickte ein Grußwort per
Videobotschaft. Die Schreinerei
Seger GmbH ist damit das jüngste
Mitglied im Umweltpakt Bayern. Schon
seit vielen Jahren achten wir auf
Nachhaltigkeit und Umweltschutz in
unserem Umfeld. Dies fördert ein
gutes Arbeitsklima, den vernünftigen
Umgang mit den Materialien und setzt
ein Zeichen für bewusstes
unternehmerisches Handeln. Daher war
es uns auch ein Anliegen, unsere
Bemühungen einer externen Prüfung zu
unterziehen. Durch die Auflagen des
Umweltpakts Bayern des
Staatsministeriums für Umwelt und
Verbraucherschutz wurde unser
Betrieb genau unter die Lupe
genommen. Dabei wurden beispielweise
das Abfallmanagement, die
Druckluftanlage, der Einsatz und die
Verarbeitung von Rohstoffen oder der
Umgang mit gefährlichen Stoffen
begutachtet. Im Energiesektor lag
das Augenmerk auf sinnvollem Einsatz
von Beleuchtung, dem Anteil
erneuerbarer Energien oder der
Schulung von Mitarbeitern über
Energieeinsparung im Betrieb. Der
Fuhrpark wurde genauso geprüft wie
die innerbetriebliche Kommunikation
und Information über Nachhaltigkeit
und umweltbezogene Themen. Ergänzend
wurde unsere Dachbegrünung und die
Photovoltaikanlage positiv bewertet.
Umweltminister Dr. Marcel
Huber würdigte die Leistungen des
Familienbetriebs und das
Umweltengagement in seiner Festrede:
„Sie zeigen, dass auch kleinere
Unternehmen wertvolle Beiträge zum
Umwelt- und Ressourcenschutz leisten
können. Der Umweltpakt Bayern
vereint seit 1995 erfolgreich
Ökologie und Ökonomie.
Freiwilligkeit statt Zwang – so
gehen Firmen beim betrieblichen
Umweltschutz weiter als wir vorgeben
könnten. Sie sind ein tolles
Beispiel dafür!“
Unter den Gästen waren neben
Staatsminister Dr. Marcel Huber auch
der Umweltreferent der Stadt
Nürnberg Dr. Peter Pluschke,
Stadtrat Andreas Krieglstein und der
Umweltberater der Industrie- und
Handelskammer Nürnberg Dr. Ronald
Künneth.
Die vielen Gäste feierten mit
den Kaffeespezialitäten des
coffee-bikes, erlesenen Weinen des
Weinguts Meyer aus Greuth und
geschmackvoller Versorgung von
Boman´s. Passend zum Thema
Artenvielfalt und Umweltschutz wurde
über den Lebensraum der Bienen
informiert und verschiedenen
Honigspezialitäten standen zum
Probieren bereit.
Mit Dankbarkeit und Freude schauen
wir auf die lange Geschichte unserer
Firma zurück und sehen diese auch
als Auftrag für eine Zukunft voll
neuer Ideen,
Herausforderungen und
guter Kontakte.
|
Gerhard Seger| |
|
|
|
|
| Mitglieder Info
|
Wir begrüßen unsere neuen
Mitglieder
Familie Dr. Alpagut
Frau Dr. Sonnenschein
Familie Just
Herr Knieling
Familie Rochlitz
Familie Schwarm
Familie Gottschalk
Wir gedenken unseren
Verstorbenen
Herrn Dieter Dorn
Frau Elfriede Huber
Frau Gisela Gottschalk
Wir danken für unseren
Spendern
Frau Ilse Unger
|
| |
|
|
|
|