Wann immer
im Mittelalter ein Kaiser, König, Churfürst oder sonst hochstehende
Person sich der Stadt nahte, sandte der Rat der Stadt zur Begrüßung bis
weit vor die Stadttore ein Begrüßungskomitee entgegen. Lesen wir die
damalige Aufschreibung des Rates:
„Nachdem
aber bey wehrendem Reichstag Sterbsleufften zue Regenspurg eingerissen,
hat Kayser Friderich den Sterben gen Nurnberg geflohen, und weil diß
dass erste Mal gewest, das Kayser Fridrich in der Qualitet eines
Römischen Kaysers gen Nurnberg gelanget, sein Jobst Haller und Gabriel
Nützel, beede des Raths zu Nurnberg, mit dreißig Pferdten ime bis
Neuenmarckt entgegengeschickt worden. So sein Jobst Tetzel, Anthoni
Tucher und Ruprecht Haller, alle drei des Eltern Raths (welche bei ihnen
hatten Sigmundt von Eglofstain, Stattschuldtheißen, und Georgen von
Eglofstain, Hanns Griesperger, Ott Herdegen, Hannßen Weicker und Wilhelm
Hegner und andere erbare Söldner) auff ein halbe Meil Wegs mit 100
Pferdten ihme entgegengeritten. Die gantz Clerisey, allein die
Cartheußer außgenommen, sein in einer Procession mit dem Heilthumb bis
zum Siechgraben oder S. Peters Siechkobel gangen, haben daselbs des
Kaysers erwarttet. Die Schuler, so vor der Clerisey hergangen, haben
Panir oder Fahnen getragen, daran des Kayser Wappen gemahlet gewest.
Auff die Clerisey ist gevolgt der Abt zue St. Egidien, in seiner Infel
und Pontificalibus köstlich angethon, darauff etlich des Raths zu Fuß,
benannttlich Eraßmus Schürstab, Gottlieb Volckamer, Ulrich Grundherr,
Paulus Rieter, Jakob Rehelinger, Eberhardt Zollner etc. Die haben den
Kayser alda wider empfangen und allsbaldt beim Siechgraben under einen
roten seidenen Himel mit sechs vergulden Stangen genumen, den sechs des
Raths getragen, nemblich Hanns Im Hof, Jeronymus Kress, Frantz Rummel,
Peter Volckamer, Marthin Behem, Steffan Koller, Anthoni Ebner. Alls der
Kayser under dem Himel geritten, sein ihme die zwen Loßunger, Anthoni
Tucher und Jobst Tetzel, zu Fuß auff beeden Seitten am rechten und
lincken Stegraiff gangen, und hat im Einritt der Kayser stetigs mit dem
Tucher geredet. Unterdessen hat man alle Glocken in der gantzen Statt
geleuttet. Vor dem Kayser sein ainundzwaintzig kayserische und
fürstliche Trommeter und drey Heerpaucker geritten.Hertzog Ernst zu
Sachßen hat ihme daß plosse Schwert vorgeführt. Neben ihme ist geritten
Marggraff Albrecht und vor ihnen her die venedische Bottschafft. Nach
dem Kayser sein geritten Franciscus Picolominius, ein Cardinal und
päbstlicher Legat, zur Lincken der Ertzbischoff zue Maintz, darnach
etliche andere Bischoff, Graffen, Ritter, und Edelleuth, und sein der
Raißigen in funfzehenhundert gewest. Bey S. Clarencloster ist eine Hüten
mit gulnder und silberner Tapetzerey geziert und darinnen ein cöstlicher
Altar zugerichtet gewest, auff welchem S. Sebaldts, S. Eucharii und S.
Egidii Häupter und das H. Creutz, in S. Egidien Closter gehoerig,
gestanden, dabey etliche Cantores gesungen. Bey dießer Hutten ist der
Kayser und alle Fürsten abgestanden, sein fur den Altar gekniet und
haben das Heilthumb geküßet. Nach solchem hat man widerumb der
geistlichen Procession gefolget bis zu S. Sebalts Kirch. Alda sein am
Kirchhof gestanden Hanns Kohler, Berthold Pfintzing und Wilhelm Derer,
auch des Raths zu Nurnberg, bey denen auch die uberige deß Raths stehen
blieben. Die haben den Kayser von des Raths wegen empfangen. Er hat
ihnen allen die Handt gepotten, ist vom Pferdt abgestandten und in die
Kirch geführt worden und in derselben vor dem hohen Altar geknieet.
Underdeßen hat man gesungen und die Orgel geschlagen. Der Abt zu S.
Egidien hat ein Collecten geleßen und der Cardinal den Segen geben.
Nachmals hat man den Kayser zur Ehethür hinaus geführet, alda er
widerumb auff sein weiß Pferdt gesessen und under den seidenen Himel
auff die Vesten beglaittet worden. Die gaistliche Procession aber ist in
der Kirchen blieben. Und hat dem Kayser dieße Ordnung sehr wol gefallen.
Under wehrendem Eintzug sein die zwen Burgermaister auff dem Rathauß
gewest mit viel Söldtnern. Auch sein alle Thürn und Thor wol besetzt
gewest. Und dießer Eintzug geschehen Freitags an S. Bartholomei Abent,
den 23. Augusti (1471), umb die zehendte Tagstundt (15.00 Uhr).
Nach dem auf
die Schnelle verlegten Reichstag von 1471 fand im Jahr 1487 ein
geplanter Reichstag in der Stadt statt. Aber lesen wir nach:
„Dann Kayser
Friderich einen Reichstag auff Sontag Oculi in der Fasten (18.März)
eintzukummen außgeschrieben, den haben viel Fürsten persönlich mit
stattlichem Comitat besucht. Der Kayser ist zu Nurnberg ankummen
Mitwochs, den siebenden Februarii (und am 17. Dezember! wieder
abgereist). Gabriel Nützel und Sebald Rieter sein ihme entgegengeschickt
worden bis gen Eschenbach. Ruprecht Haller und Niclas Groß haben ihne
ungeverlich mit achtzig Pferden bey Schweinau empfangen. Der Rath zu
Nurnberg hat zeitlich zuvorher, nemblich Donnerstag nach Luciatag des
abgewichnen Jahrs (14.12.1486) Verordtnung gethon, wie es mit dem
Entgegenreutten und in andere Weg gehalltten werden sollte, und hat
sonderlich verordnet, im Fall König Maximilianus mit einkeme, das man
zwen Himel fur dass Thor tragen, beede, den König und Kayser, darunder
zu nemmen, item die Procession der Gaistlichen bestellen, wann aber der
Kayser allein keme, ihne solche Procession allein anbieten und es
sonsten mit Belaitung in die Kirchen halten sollte, wie andermal
geschehen. Des Kaysers Himel zu tragen, sein verordnet worden Marquard
Mendel, Sebaldt Reich, Jacob Grolandt, Anthoni Tetzel, Niclas Groß
junior und Marthin Geuder. Des Königs Himel haben tragen sollen Peter
Nützel, Hanns Tetzel, Erckenprecht Koler, Hector Pömer, Gabriel und
Georg die Holtzschuer. Man findet ab nit, das der Römische König dismal
gen Nurnberg kumen. Der Kayser hat sein Hofflager im Schloß gehabt, ist
ihm ein Clainot geschenckt worden, 13 in 14 Marckh Silber schwer,
verguldt, ohne Geldt nach gewönlichen Gebrauch. Die andern Chur- und
Fürsten sein sonsten in der Statt in der Burger Heuser losiert worden.
Marggraff Albrecht zu Baden ist der erst gewest, so zu Nurnberg ankumen,
die andern sein nach und nach angelangt, dann es ein sehr grosser
ansehenlicher Reichstag gewest, allso das in viel Jarn nit soviel
Fürsten zusammenkummen.
Berthold,
Ertzbischoff zu Maintz und Churfürst, ist zu Nurnberg eingeritten mit
ungeverlich zweyhundert Pferdten den sechsundzwaintzigsten Martii, hat
bei sich gehabt Georg, Graffe und Herr zu Hennenberg, Commenthur zu
Mergentheimb, item Ott und Herman, Graffen zue Hennenberg, Ludwig und
Johann, Graven zu Eißenburg, Johannes, Graff zu Wertheimb, Reinhard,
Grave zu Rineck, und sonsten ainunddreißig vom Adel, darunder funff
Ritter.
Johannes
Ertzbischoff und Churfürst zu Trier, ist zu Nurnberg eingeritten Freitag
nach Laetare, den 30. Martii, ungeverlich mit ainhundert Pferdten, hat
bey sich gehabt Fridrich, Marggraven zue Baden, Thumbherrn zue Trier,
Bernhardt, Graff von Solms, Thumbherr zue Trier, N., Grave von
Manderschid, der Alt, Niclas, Grave von Sarbruckh, der Alt, Johannes,
Grave von Widt, der Jung, und sonsten ainundzwaintzig vom Adel. Den
zwölfften Junii ist dießer Churfürst wider hinweggeritten.
Herman, Ertzbeischoff und Churfürst zu Cöln, hat mit sich
gebracht Johann von Sain, Grave zu Wittgenstain, N., Graff zue
Falckenstain, Herr zu Oberstain, beede Thumbherrrn zu Cöln, Wilhelm,
Graff zu Neuenar, Erbhoffmaister des Stiffts Cöln, Philip, Graff zu
Furnburg, Herr zu Saffenburg, Gumprecht, Graff zu Neuenar, Herr zu
Alpen, Erbvogt zu Cöln, Hainrich, Graff zu Nassaw etc., Johann, Graff zu
Holstain und Schauenburg, Philipp, Graff zue Solms, Herr zu Mintzenberg,
Friederich von Zumberst, Herr zu Kepen, Wilhelm, Herr zu Rennenburg, und
sonsten noch ainund dreißig vom Adel, under denen vier Ritter.
Philips,
Pfaltzgraff bey Rhein, Churfürst, ist ankummen den sechtzehenden April
mit zweyhundertundsechtzig Pferdten, hat mit sich gehabt Caspar,
Hertzogen in Bairn, Johann, Bischoff zu Wurmbs, N., Teutschenmaister zu
Harneckh, Fridrich, Landgraff zu Leuchtenberg, ist bei wehrendem
Reichstag zu
Nurnberg gestorben. Crafft, Graff zu Hohenlohe, Michel, Graff zu
Wertheimb, Vitzthumb zu Amberg, Eberhardt, Graff zu Eberstain, der Jung,
der Abt zu Caßtl, Ludwig von Bay, Herr zu Scharffeneckh, Eraßmus Schenck
von Erpach, Freiherr, Fridrich Schenckh von Limpurg, Freiherr, Wolff von
Frauenberg, Freiherr zum Hag, Johann, Herr zu der Weitenmühl, und
sonsten noch dreißig vom Adel, under denen vier Ritter. Der Pfaltzgraff
ist nur ailff Tag zue Nurnberg verharrt.
Friderich
und Johannes, Hertzogen zu Sachsen, Gebrüdere, sein neben Hertzog
Albrecht zu Sachsen, hernach benennt, eingeritten den
achtundzwaintzigsten Martii mit dreihundert Pferdten, haben bei sich
gehabt Sigmund und Ernst, Graven zue Honstain, Carl, Graff zu Gleichen,
Hainrich, Graff zu Stolberg, Balthasar, Graff zue Schwartzenburg, und
sonsten noch achtundviertzig vom Adel, under denen vier Ritter.
Johannes,
Marggraff zu Brandenburg, ist zu Nürnberg ankummen den
neunundzwaintzigisten Aprilis mit dreihundertundfunfftzig Pferdten, hat
bei sich gehabt N., Hertzogen zu Münsterberg, Eitelfritzen, Graffen von
Zollern, Heinrich, Graven zu Stolberg, Johann, Graffen von Honstain, und
sonsten dreiundfunfftzig vom Adel, under denen sechs Ritter.
Ott, Hertzog in Bairn, hat mit sich gebracht Johann,
Landgraven zue Leuchtenberg, Wilhelm, Herrn zu Trauttenberg, Anarck,
Herrn zu Wildenfelß, und sonsten noch zwenundviertzig vom Adel, in Summa
ainhundertundachtzig Pferdt.
Albrecht, Hertzog zu Sachsen, hat mit sich gehabt den
Bischoff zue Meissen, den Bischoff zu Brixen, Braun, Graff zu Querfurt,
Adam, Grave zu Beuchling, Beer, Graff zu Honstein und sonst noch
vierunddreißig vom Adel, under denen drei Ritter.
Friderich
und Sigmund, Gebrüder, Marggraven zu Brandenburg, sein auch ankummen den
neunundzwaintzigisten Aprilis mit vierhundertundfunfftzig Pferdten,
haben bei sich gehabt, Gottfrid, Graff zu Hoenloe, Friedrich, Graff zu
Caßl, Johann, Graff zu Hoenlohe, Georg, Graff zu Caßtl, Albrecht
Schenckh von Limpurg, Christoff, sein Sohn, Christoff Schenk von
Tautenberg, Michel, Sigmund, Hannß und wider Sigmund, Herrn zu
Schwartzenberg, und sonsten noch funffundachtzig vom Adel, under denen
dreißig Ritter.
Christoff,
Hertzog in Bairn, hat allein sieben vom Adel mit sich gebracht und
funffundzwaintzig Pferdt, ist ankummen den funffundzwaintzigisten
Aprilis.
Wilhelm,
Bischoff zu Eichstatt, vier Thumbherrn und sonsten dreitzehen vom Adel,
under denen ein Ritter.
Der Bischoff zu Augspurg hat bey sich gehabt Graff Jobst
von Zollern, vier Thumbherrn und sonsten ainundzwaintzig vom Adel, under
denen vier Ritter.
Eberhard, Graff zu Würtenberg, der Jünger hat bey sich
gehabt neun vom Adel.
Hertzog
Sigmunds in Österreich Gesande sein gewest Ulrich von Schlandersperg.
R., D. Johann Pirckamer.
Hertzog
Albrechts in Bairn zu München Gesande Georg, Graff zu Helffenstein,
Cunradt von Wirsperg.
Hertzog
Georgen in Bairn Gesande Sebastian, Graff zur Ortenburg, Caspar von
Vestenberg, R. Johann Löffelholtz, Lt.
Des
Administratoris der Kirchen zu Magdeburg, Albrecht Gilitzgin,
Thumbdechan zu Magdeburg, Christoff von Hein, D.
Rudolffs, Bischoffen zu Würtzburg, Gesande, Kilian von
Bibra, D., Thumbprobst, Christoff Marschalck, R. Bartl von Helmstatt,
Mang von Absperg, haben bey sich gehabt ainhundertundachtzig Pferdt,
dann sie wegen der rosenbergischen Fhed ... in Sorgen getanden. Sein zu
Nurnberg ankummen den ersten April.
Heinrich,
Bischoffs zu Bamberg, Gesande Hartmut vom Stain, D. und Thumbdechan,
Apel von Liechtenstain, R.
Mang,
Hertzogen zu Mechelburg, Gesander Georg von Bißwang. Es ist aber doch
den viertzehenden Junii Hertzog Mang von Mechelburg mit sechtzig
Pferdten selbs zu Nurnberg ankummen.
Eberhard, Graffen zu Würtenberg, Gesander Hermann von
Sachßenheimb, R.
Von den
Stetten sein allein acht erfordert worden, nemblich Cöln, Straßburg,
Baßel, Lubeck, Augspurg, Nurnberg, Franckfurth, Ulm, doch sein etliche
andere Statt von ihnen selbs dießen zu Beystandt erschienen. ...
Auch ist Hertzog Georg in Bairn umb Pfingsten selbs
ankummen. Dem sein Niclas Grolandt und Ulman Stromer entgegengeritten,
ist aber baldt abgeraiset und Sambstag nach Bartholomei (25. August)
wider kummen. Er hat bei sich gehabt zweihundert Pferdt, eitel Spiesser.
Sein ihm alle anwesende Fürsten und der Kayser selbs entgegengeritten,
das er sonst keinen Fürsten gethon. Er hat auch beim Kayser offt in zwo
oder drei Stundt gehaimbe Audientz gehabt, und allß er den anderm
Septembris (2. September), hat in der Kayser selbs hinausbelaittet.“
Auch ausländische Botschafter drängeln sich auf den
Reichstagen, z.B. 1491 erneut in Nürnberg: „Es ist auch Pottschafft von
dem Hertzogen in Weissen Reussen erschienen, ... . Item Pottschafften
aus Portugal, aus Brittania, von dem Hertzogen zu Mailandt, von dem
König in Poln, von dem König in Behemb, item des turckischen Kaysers
Bruder und viel der erbarn Stett Pottschafften und Gesanden“.
Zum Abschluß
des Artikels noch zwei prachtvolle Einzüge zur Mitte des 16.
Jahrhunderts: „Den sibenden Tag Februarii (1540) ist König Ferdinand
durch Sultzbach, Herspruck und Lauff gen Nurnberg gelangt. Dem sein
Clement Volckamer und Sebald Haller auff eine Tagrais [bis Mögeldorf,
vgl. Mögeldorf S. 40] entgegengeschickt worden. Der Rat hatt unter den
Geschlechtern und Kauffleuten eine Reuterey von dreyhundert Pferden
auffgebracht, welche sich alle in Rot geklaidet. Mitt denen sein funff
der Herren Eltern, nemblich Christoff Tetzel, Lienhardt Tucher, Sebald
Pfintzing, Endres Imhoff und Hanns Ebner in maderen Schauben dem König
fur dem Wald entgegengeritten. Die andern Rathspersohnen haben den König
unter den Frauen Thor in ihrer gewöhnlichen Klaidung empfangen und
gebetten, unter den zuberaitteten Himel zu reutten, welcher gewest von
rotem Damascat, und sein darauff vier schwartzer Adler gestanden, und
haben diesn Himel getragen Sebastian Welser, Hanns Rieter, Hanns Geuder
und Jobst Tetzel. Bey wehrendem Einzug hatt man alle Glocken in den
Kirchen geleutet. Auch sein die Gassen mitt Laubwerck geziret gewest,
und sein biß in 2100 Burger in Rustung gestanden vom Schloß an biß auff
die Flaischbruck. Von dannen gegen der Vesten sein uber den Weg vier
welsche Geheng oder Festonen, mit ihrer Königlichen Mayestät Wappen
beziret, und das erste gehangen von der Apothecken bey der
Flaischprucken uber den Weg hinuber, das ander bey der Waggassen, dass
dritte bey dem Rathhaus und dass vierte bey der scheurlischen Behaußung
unter der Vesten. Auch ist das Thor vor dem Schloß mitt schönen welschen
Seulen und Schilten, daran deß Königs und der Churfürsten Wappen,
geziret gewest.“
Im Jahre 1541 stattet Kaiser Karl V. der Stadt einen
Besuch ab. „Kayser Carl ist aus dem Niderland auff Metz und Speir
geraiset, ist von dannen auff Onoltzbach zukummen, dahin der Rath zu
Nurnberg Clement Volckamer und Sebald Haller ime entgegengeschickt und
ihne dass erste Mal empfahen lassen. Darauff er den sechzehenden
Februarii dass erste Mal zu Nurnberg eingeritten, dann er die Statt
Nurnberg zuvor nie nitt gesehen. Hatt bey vierhundert raisige Pferdt bey
sich gehabt. Ihme sein von Raths wegen entgegengeritten Tileman von
Brembden, Schultheiß, und funff der Eltern Herren, nemblich Christoff
Tetzel, Lienhard Tucher, Hanns Ebner, Endres Imhoff und Sebald
Pfintzing. Die haben ihne im Feld empfangen und ist dass Geschutz zum
ersten Mal abgelassen worden. Unter dem Spitler Thor ihne zu empfahen,
ist verordnet gewest Bernhard Baumbgartner und alle andre deß Raths,
darauff man dass Geschutz, dessen bey vierzig Stuck gewest, zum andern
Mal abgelassen. Der Rath hatt einen Himel von roten Samet machen lassen,
darauff vier guldene Adler gestanden, so an der Brust des Kaysers Wappen
getragen, unter dem Seine Mayestät unter dem Thor und folgends durch die
Statt geritten. Und sein zu Himeltragern verordnet gewest Sebastian
Welser, Hanns Rieter, Caspar Nützel, Lazarus Holtzschuer, Matthes
Löffelholtz, Jobst Tetzel, Wolff Harsdörffer und Balthasar Derrer
dergestalt, das ye vier und vier mit den Tragen umbgewechßlet.
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Diefenbacher, Die Annalen der Reichsstadt Nürnberg von 1623 von
Johannes Müllner, Band III, 1470 bis 1544 S. 18 |
|
ebenda, S. 78ff |
|
ebenda, S. 117 |
|
ebenda S. 688f |
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