zurückzurück  Home

 

Goldene Bulle

 

650 Jahre "Goldene Bulle"

 

  

Was wissen wir von ihm und seinem Leben ?

GEBOREN um 990

DEUTSCHER KÖNIG  1024-1039 - RÖMISCHER  KAISER  SEIT  26.3.1027

KÖNIG VON ITALIEN  1026-1039 - KÖNIG  VON  BURGUND  1033-1039

GESTORBEN am 4.6.1039 IN UTRECHT - BEGRABEN  IM  DOM  ZU  SPEYER

 
Die Goldene Bulle
ist ein in Urkundenform verfasstes kaiserliches Gesetzbuch,

das von 1356 an das wichtigste der "Grundgesetze" des Heiligen Römisches Reiches war.

 

  

Konrad war der Sohn des fränkischen Grafen Heinrich von Speyer und der Adelheid von Metz, Tochter von Graf Richard, Ur-Ur-Enkel des König Otto I.

 
Er hatte seinen Vater früh verloren, und die Mutter hatte ihn, als sie ihre zweite Ehe einging, in die Obhut des Wormser Bischofs Burchard gegeben, in dessen Umgebung er aufwuchs. Im Kindesalter gingen alle seine Erbschaftsansprüche durch unrechtmäßige Aneignungen seiner Verwandten verloren. Konrad war macht-und mittellos, konnte weder Lesen noch Schreiben und hat diese Künste auch zeitlebens nicht erlernt. Nach der Ehe mit der klugen, schönen und ehrgeizigen Gisela von Schwaben, einer der reichsten und vornehmsten Damen des Reiches, galt er als der kommende Mann.

 
Nach dem Verzicht Konrads des Jüngeren wurde er am 4.9.1024 zum deutschen König gewählt; der Dynastiewechsel – vom sächsischen zum salischen Geschlecht – vollzog sich ohne wesentliche Erschwernisse durch die Feudalgewalten. Konrad II. distanzierte sich sofort von den Kirchenreformplänen seines Vorgängers. Er besaß den Sinn für Realpolitik in besonders hohem Maße und richtete sein Augenmerk auf die nächsten erreichbaren Ziele.

 
Er gab die deutsche Kirche wieder ganz ihren staatlichen Aufgaben zurück und suchte sich ganz von der Kirche unabhängig zu machen, indem er das fränkische Hausgut planmäßig vermehrte, auch veranlasst er reiche Belehnungen seiner weltlichen Anhänger durch die Kirche. Mit seiner Wahl hatte man den Griff getan, den die wählende Fürstenheit gar nicht geplant hatte. Nach der Krönung am 8.9.1024 in Mainz gelang es dem König überraschend schnell, seine Anerkennung im Land durchzusetzen. 1025 trat Konrad die Mark Schleswig an Knut II. von Dänemark ab, mit dem er ein Bündnis schloss. 1026 designierte er seinen Sohn Heinrich zum Nachfolger, dem er 1027 das Herzogtum Bayern übertrug. Auf seinem ersten Italienzug (1026/27) warf Konrad eine gegen die deutsche Herrschaft gerichtete Erhebung nieder, ließ sich 1026 in Mailand zum italienischen König krönen und erhielt vom Papst Johannes XIX. am 26.3.1027 die Kaiserkrone. Es folgte die Unterwerfung der langobardischen Fürsten. In der Auseinandersetzung um die burgundische Herrschaft unterwarf er seinen Stiefsohn Ernst II. von Schwaben, der 1030 geächtet und umgebracht wurde. 1031 und 1033 ging es gegen Mieszko II. von Polen, den er vernichtend schlug.

 
Dieser unterwarf sich, verzichtete auf den Königstitel und erkannte die deutsche Oberherrschaft an. Es folgten Kriegszüge gegen die Liutizen, die sich unterwarfen und Tribute zahlten. Im gleichen Jahr gliederte Konrad II Burgund auf der Grundlage eines von Heinrich II. 1006 abgeschlossenen Erbvertrags dem Imperium ein, das sich nun in seiner endgültigen Gestalt aus den Königreichen Deutschland, Italien und Burgund zusammensetzte. Mit dieser Eingliederung sicherte Konrad die wichtigsten Alpenpässe für einen freien Zugang nach Italien. Zweifellos vermehrte er die Macht des Reiches und schaffte mit harter Hand Frieden und Ordnung. Dabei ging es ihm besonders um den Ausbau seiner eigenen Hausmacht, die er auf Kosten von Reichs-,Kirchen- und Privatbesitz häufig rücksichtslos vergrößerte. Mit der Kirche verfuhr er wenig sanft, Ämter besetzte er nach rein politischen oder privaten Gesichtspunkten. Die Eignung der Kandidaten spielte dabei keine Rolle, wohl aber deren Geld, denn der Kaiser war sich nicht zu schade, Kirchenämter auch regelrecht zu verkaufen. 1035 setzte er den Herzog von Kärnten wegen Hochverrats ab. An seine Stelle trat 1036 Konrad der Jüngere, ein Vetter des Kaisers.

 
Auf seinem 2. Italienzug (1037/38) griff er in Unteritalien in Kämpfe der Untervasallen gegen die großen Feudalherren ein. Wie in Deutschland förderte er die unteren Vasallen auch in Italien, denen er die Erblichkeit der Lehen und das Recht der Appelation1 an den König zugestand. Nur der Erzbischof von Mailand konnte sich in seiner Stadt noch behaupten.

 
Mit Härte, Glück und Rücksichtslosigkeit, gepaart mit egozentrischem Durchsetzungstrieb, gelang es Konrad II. während seiner 15-jährigen Regierungszeit Ruhe, Ordnung und Frieden in das Reich zu bringen. Im Gedenken an seine eigene, für einen Kaiser bescheidenen Herkunft bewahrte sich Konrad II. auch nach seinem persönlichen Aufstieg den Sinn und das Verständnis für die Nöte des Volkes. Zu diesen charakterlichen Eigenschaften traten sein Mut und seine Tapferkeit, die er in seinen Kämpfen bewiesen hat. Solche Züge waren es, die ihm seine große Popularität verschafften, so dass seine Zeitgenossen sich nicht scheuten, ihn mit Karl dem Großen zu vergleichen.

 
Konrad kann zu den größten deutschen Herrschergestalten des Mittelalters gerechnet werden. Er starb mit fast 50 Jahren in Utrecht und wurde am 3. Juli 1039 in der bereits fertiggestellten großartigen Krypta des damals erst begonnenen Speyrer Doms beigesetzt.

 


650 Jahre "Goldene Bulle"

 

Von November 1355 bis zum Januar 1356 fand in Nürnberg ein Reichstag statt. Historisch kann man davon ausgehen, dass die Beratungen im „Haus zum goldenen Schild“ in der Schildgasse 23 stattfanden.

Gegenstand der Beratungen waren:

  • Durch ein klares Wahlverfahren mit Majoritätsprinzip zur künftigen Vermeidung streitiger Wahlen sollte die Stellung des Königs gestärkt werden.

  • Im Gegenzug erfolgte jedoch auch eine Festigung der Kurfürstentümer durch ihre Unteilbarkeit, die Schaffung von Landeshoheit sowie ergänzende Privilegien. Die Kurfürsten wurden durch ein jährlich tagendes Kurfürstenkollegium in die Reichsregierung integriert.

  • Mit der Festigung der Königs- und Kur-/ Fürstenherrschaft begann eine Zurückdrängung der Städte durch Verbot von Städtebünden, einem Verbot sonstiger Verschwörung gegen die Obrigkeit und eine Einschränkung des Fehdewesens des Niederadels.

  • Der Einfluß Dritter – z.B. des Papstes - auf die Königswahl wurde ausgeschaltet. Der Vorgänger Karls des IV, der bayer. Kaiser Ludwig, hatte zeitlebens mit der Exkommunikation durch den Papst zu leiden.

Die ersten 23 Kapitel wurden am 10. Januar 1356 in Nürnberg verkündet. Die Kapitel 24 bis 31, in der Nürnberg als Stadt des ersten Reichstags eines neugewählten Kaisers festgelegt wurde, wurde auf dem Reichstag zu Metz am 25. Dezember 1356 verkündet (Wahlort: Frankfurt am Main, Krönungsstadt: Aachen).

Eine – aus Kostengründen nicht vergoldete gesiegelte – Abschrift ist in Nürnberg vorhanden. Die Bestimmung der goldenen Bulle wurde nur einmal eingehalten, nämlich von Albrecht II. im Juli 1438.

 


1 Eine Bezeichnung ist eine gesetzlich festgelegte und geschützte geografische Angabe, mit der angegeben wird, wo die Trauben für einen Wein angebaut wurden.

 

(Auszüge aus Detlev Schwennicke  „Europäische Stammtafeln) | Letzte Änderung: 06.07.2019