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Baderschloss
Mögeldorfer Hauptstrasse 55


Unser Verein hat an vierzehn historischen Gebäuden in Mögeldorf Informationstafeln angebracht. Wir stellten in den vorgehenden Heften das Hallerschloss, Kirche, Pfarrhof, Forellengut, Satzinger Mühle und das Linksche Schloss vor.

Heute folgt das Baderschloss und der Doktorshof


Ursprünglich standen hier zwei Bauernhöfe, die den Herren von Lauffenholz gehörten. Einer der beiden Höfe wurde irgendwann zu einem Herrensitz umgebaut. Es war vermutlich die Patrizierfamilie der Ebner, die das Gut 1394 erwarb. Inzwischen war die Lehenshoheit von den Lauffenholzern auf die Burggrafen bzw. Markgrafen übergegangen. Die Ebner blieben im Besitz des Schlosses, bis es im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 niedergebrannt wurde. Die Ruine wurde an einen Hans Dietz verkauft. 1579 ist ein Hans Kemplein Inhaber des Besitzes. Nach ihm wurde er lange als Kempleinshof bezeichnet. Im Jahr 1612 erhielt Georg Pfinzing die Erlaubnis, eine „Behausung aus Steinen“ zu erbauen und dieselbe etwas zu erweitern. Mit Steinen errichtet wurde nur das Herrenhaus, während die übrigen Nebengebäude als Fachwerkbauten erhalten blieben. Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618 -1648) und der schlechten Zeit danach konnten die wechselnden Besitzer das Schloss nicht lange halten. Der Nürnberger Rat hatte großes Interesse daran, dass das Anwesen bewirtschaftet wurde und ließ es sogar von der Kanzel der Mögeldorfer Kirche feilbieten, wobei aber eine Nürnberger Familie auf dem Schloss sitzen sollte und nicht etwa ein Brandenburger bzw. Ansbacher Interessent. In Georg Andreas Imhof fand sich 1685 der ideale Käufer. Ihm gehörte zu dieser Zeit schon das Hallerschloss. Wie auf diesem entfaltete er auch auf seinem neuen Besitz eine rege Bautätigkeit. Nachdem der zum Schloss gehörige Grundbesitz nur noch minimal war, riss er Scheunen und Schuppen ab, baute einiges dazu, so den Flügel an der Straße. In den neuen Gebäuden richtete er Wohnungen ein, damit sich auch dieser Besitz rentiere. Damals entstand im Wesentlichen die heutige Form des Baderschlosses. 1736 wurde Wolfgang Matthias Landeck als Besitzer genannt. Die Landecks waren eine berühmte Uhrmacherfamilie und bauten hier einen Fabrikationsbetrieb auf. Uhren mit dem Stempel „Mögeldorf“ gingen in alle Welt. Aus war es mit dem Herrschaftssitz. Der Landecker nahm nämlich auch noch einen Leinwanddrucker auf und außerdem gab es eine Branntweingerechtigkeit, die von zwei Frauen, der „Guthin und der Locknerin“ betrieben wurde. Von ihnen wissen wir, weil sie bei einer Kontrolle des Waldamtes auffielen. Sie hatten verbotenerweise Brennholz nicht nur von Brandenburgischen, sondern auch von Nürnberger Untertanen gekauft. Holz aus dem Reichswald durften die Nürnberger nur zum Eigenverbrauch entnehmen und nicht veräußern. Deshalb wurde die Guthin ins Loch gesteckt, die Locknerin erhielt 30 Kreuzer Strafe.


Der Landecker verarmte und die Imhof übernahmen wieder den Besitz. 1795 bekam Christoph Wilhelm Imhof die Erlaubnis, sein zurückgefallenes Gut neu zu bebauen. Im Innern des Haupthauses wurden Wände eingerissen, ein repräsentativer Saal mit schönen Deckenornamenten gestaltet und ein breiter Treppenaufgang eingefügt. Das neu geschaffene Mansardengeschoss wirkt vor allem vom Pegnitzgrund her sehr eindrucksvoll.


Von 1810 – 1836 gehörte das Anwesen Eberhard Leopold. Er war damals der Bader in Mögeldorf und nach ihm hat das Schloss heute noch seinen Namen. Gegen Ende der 1970er-Jahre erfolgte durch die jetzigen Besitzer eine umfassende Renovierung.

  Letzte Änderung: 27.06.2019 |Seitenanfang