Über
Interview - Vorstellung

Hr. Wolfgang Köhler bei Fr. Juliane Hammerschmidt-Then
Interview mit dem Lukullus-Team
- Die Beweggründe:
Ausgehend von einer schon seit längerem kursierenden Idee, einen samstägigen Wochenmarkt, inmitten von Ebensee zu initieren, haben sich die 3 Haupt-Organisatorinnen: Frau Riess, Frau Hoech und Frau Hammerschmidt-Then zusammengetan und haben die Idee des LukullusMarktes entstehen lassen. Der Markt soll auf dem Platz des Ebensee-Festes in der Ziegenstraße stattfinden.
Wolfgang Köhler
Erfahren Sie mehr . . . .Wolfgang Köhler: Wie kommt man auf den Gedanken einen Wochenmarkt an einem Platz abseitz der Hauptverkehrsachsen platzieren zu wollen?
Frau Hamerschmidt-Then: Jede Lage eines Marktes bringt immer Vorteile und Nachteile mit sich, hier muss eindeutig die tolle Atmosphäre und der verkehrsberuhigte Bereich gesehen werden. Man kann hier gut das Verkaufsgespräch und die Kundenberatung vornehmen, ohne gegen den Verkehrslärm anschreien zu müssen. Weiterhin ist die Lage des Marktes direkt im Herzen von Ebensee, perfekt dafür geeignet, hier mit dem Fahrrad einzukaufen und nicht mit dem Auto unseren Markt zu besuchen. Hierzu sind Flächen für das Parken der Fahrräder ausgewiesen. Das wäre auch ein Aufruf an unsere Kunden: „Kommen Sie möglichst zu Fuß oder mit dem Rad, wenn der Einkauf denn doch größer ausfällt, wird man Ihnen Ihre Einkäufe gerne bis Mittag nach Hause bringen.“
Wolfgang Köhler: Wenn man von Wochenmarkt spricht, kennt man die Märkte am Koberger Platz (freitags) und in Erlenstegen (donnerstags). Wie sehen Sie diese Märkte und wie unterscheiden sie sich von diesen?
Frau Hamerschmidt-Then: Jeder Markt hat seinen eigenen Charakter, der nicht nur vom Angebot der Händler, sondern natürlich stark vom Einzugsgebiet der Kunden abhängig ist. Wichtig ist Mögeldorf Aktuell | 25 für mich persönlich, dass die angebotenen frischen Lebensmittel, sich in einer Preisrange bewegen, dass man auch für eine größere Feier oder dass gar regionale Gastronomen ihren Einkauf auf dem Lukullus-Markt ergänzen und die Markt-Idee gelebt wird. In erster Linie soll die Beratung und die Qualität stehen, auch soll der wöchentliche Einkauf zum Thema Nachhaltigkeit beitragen. Was hilft das Angebot des Discounters, der Früchte zwar günstig, aber in großen Verpackungen anbietet, wenn ein 1–2 Personen-Haushalt die Hälfte des Inhalts gar nicht frisch zubereiten und essen kann. Der Unterschied zu den anderen Märkten wird sich erst noch entwickeln. Es ist uns jedoch wichtig, in keine Konkurrenz zu den anderen Märkten zu treten, sondern als Angebotsergänzung gesehen zu werden.
Wolfgang Köhler: Wird es bei dem LukullusMarkt ein festes Angebot mit saisonaler Anpassung geben, oder werden immer neue oder gar verschiedene Händler ihre Lebensmittel anbieten?
Frau Hoech: Unsere bisherige Absicht wird sein, 3/4 bis 4/5 an festen Händlern mit bewährtem Sortiment den Stadtteilbewohnern zu bieten und der Kreativität sowie saisonaler Anpassungen Platz zu lassen, so dass 1–2 Händler, auch mal wechselnd, am Lukullus-Markt teilnehmen.
Wolfgang Köhler: Haben Sie sich im Vorfeld auch mal andere Märkte in anderen Städten angeschaut und wie beurteilen Sie persönlich den Nürnberger Hauptmarkt?
Frau Hamerschmidt-Then: Natürlich schaut man sich andere Märkte an, wenn man in München ist kann man ja den Viktualienmarkt ins Visier nehmen, den Naschmarkt in Wien oder gar die tollen Markthallen in Budapest, oder letztes Jahr war jemand aus unserem Team in Valencia in den Markthallen. Das alles bringt Ideen und Anregungen, für mehr können diese Märkte nicht gut sein, da wir hier einen kleinen Wochenmarkt, für den weitgehenden Basisbedarf bieten können, wenn speziell wird, auch gerade was die Kühlung von Fisch, Käse und Fleisch angeht, kommt man ganz schnell an Grenzen. Was die Marktsituation des Hauptmarktes in Nürnberg angeht, war der Hauptmarkt bis zum ersten Drittel des vorherigen Jahrhunderts mit festen Marktständen bestückt, so ähnlich wie der Naschmarkt in Wien. Die Schaffung von festen Marktständen am oder zumindest in der Nähe des Hauptmarktes wäre vermutlich die einzige Lösung, die das Thema Markt im Zentrum von Nürnberg zu einem weiteren Anziehungspunkt machen könnte.
Wolfgang Köhler: Konnten Sie im Vorfeld bereits einige Meinungen und Stimmen aus dem Stadtteil einfangen, oder gab es u. U. Bewohner, die gegen einen Wochenmarkt sind?
Frau Hamerschmidt-Then: Antworten und Meinungen hängen sehr davon ab, wen man fragt, wenn man lange genug sucht, wird man immer auf Befürworter oder Kritiker kommen. In Zeiten von Corona war es uns leider nicht möglich, hier auf breiter Front uns mit Anwohnern und auch mit allen Geschäften im Stadtteil kurz zu schließen. An dieser Stelle möchten wir hier alle Mögeldorfer und Ebenseer um Unterstützung bitten, gerne auch um Ratschläge und Hinweise. Sollte sich jemand zunächst übergangen fühlen, so bitten wir dies zu entschuldigen, man darf sich gerne unserem Team jederzeit anschließen.
Wolfgang Köhler: Wie kam es zum Namen Lukullus?
Frau Hoech: Lukullus, ursprünglich Lucullus geschrieben, war ein römischer Feldherr, der für seine Gastmähler bekannt war, vermutlich waren es Gastmähler für seinen Erfolg, als Belohnung. Das mit der Belohnung für eine arbeitsreiche Woche, sich am Samstag früh in Ruhe, gutes für die Zubereitung zu Hause, wollten wir aufnehmen und haben den Wochmarkt Lukullus Markt genannt.
Wolfgang Köhler: Eigentlich wollte ich das Thema gar nicht ansprechen, aber das Thema Corona wird das Marktgeschehen schon auch betreffen?
Frau Hoech: Gewiß ist das Thema allgegenwärtig und es gibt dazu eigentlich nur Negatives für alle zu berichten, allerdings wird dieser Rückbesinnungsprozess auf das Wichtige und vor allem das Häusliche, großen Einfluss nehmen. Leider wird es vermutlich auch dieses Jahr dazu führen, dass im Sommer wenige oder gar keine Reisen ins Ausland stattfinden werden können. Für den neuen Lukullus-Markt bedeutet es, dass das normale Sommerloch für Wochenmärkte im August/September dieses Jahr ausbleiben wird. Das ist eine Tatsache, die wir bedauern, dem Markt wird es jedoch zu rascher großer Beliebtheit verhelfen. Wirklich lieber wäre uns allen natürlich ein Marktsommerloch und Reisefreiheit.
Wolfgang Köhler: Können Sie zum Angebot auf dem Lukullus-Wochenmarkt schon etwas sagen?
Frau Hamerschmidt-Then: Wir sind gerade noch in letzten Abstimmungen mit dem Marktamt zur technischen Ausstattung am Marktort. Es wird einen oder gar zwei Obst- und Gemüsestände geben, einen Biometzger aus Pilsach/ Neumarkt, der bisher auch schon vor dem Garten-Center Dehner regelmäßig unter der Woche verkauft. Eine alt eingesessene Metzgerei nähe Dianaplatz. Selbst eine markterfahrene Imkerin, die ihre Bienenstöcke im nahen Pegnitztal stehen hat, trägt mit ihrer Honig-Vielfalt ganz entscheidend zur Abrundung des Angebots bei. Eine Bäckerei steht leider noch nicht fest, hierfür können noch interessierte Bäcker aus der Region beitreten. Ganz besonders stolz sind wir auf einen Stand der „Best of Franken“ bietet. Das soll heißen, dass an diesem Stand einheimische Erzeuger, für die es nicht rentabel wäre, ihre guten und vielleicht sogar speziellen Frischwaren anzupreisen, über diesen Gemeinschaftsstand die Möglichkeit bekommen können zur Marktvielfalt beizutragen. Eine Nudelmanufaktur aus Erlenstegen setzt ganz wichtige Akzente zum Thema „halbfertig“, dass gerade im letzten Jahr enorm an Bedeutung in der Ernährung gewonnen hat. Wichtig ist, dass wir saisonal und regional bleiben. Und wir werden stets bemüht sein, dem Titel Lukullus-Markt mit Aktionen zu rechtfertigen.
Wolfgang Köhler: Jetzt fast abschließend natürlich die Frage, wann geht es denn nunmehr endlich los?
Frau Hamerschmidt-Then: Nachdem wir mit dem Marktamt unter der Leitung von Frau Beeck und ihrer Mitarbeiterin Frau Beck im gegenseitigen konstruktiven Dialog ständig stehen, und es uns trotz Homeoffice und Corona gelungen ist, den Markt im letzten 3/4 Jahr zu formen und zu optimieren, steht nunmehr der 10. April als möglicher erster Markttag im Raum, allerdings natürlich im Augenblick leider noch mit einem Corona-Fragezeichen versehen. Die corona-konforme Eröffnung und der 100%-ige verbindliche Marktstart wird gewiss für alle gut sichtbar mit Plakaten ab Ende März, publik gemacht. Auch dabei ist uns das Marktamt sehr behilflich und bringt hier seine Erfahrungen mit den Stadtteilmärkten ein. Eines wird auch jetzt bereits sicher sein, es wird eine gewisse Anlaufzeit brauchen, ehe das Marktgeschehen richtig rund läuft. Ein coronakonformes Hygienekonzept gibt es von meiner Seite, da ich bereits letztes Jahr, eine entsprechende Fortbildung für unser Planungsbüro absolviert hatte.
Wolfgang Köhler: Zunächst vielen Dank, für das per Telefonkonferenz geführte Interview. Gewiss haben Sie eine Homepage mit weiteren Informationen zum Lukullus-Markt?
Ja, selbstveständlich, unter https://www.lukullus-markt.de findet man Aktuelles und Terminliches, auch sind darin alle und auch unregelmäßig teilnehmenden Händler aufgeführt.
