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Die Arbeitsgemeinschaft für  Belange und Geschichte Mögeldorf

 

 
Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e.V. feiert heuer sein
125jähriges Jubiläum in der Nachfolge des
"Vereins für Geschichte Mögeldorfs"
und des
"Vorstadtvereins Nürnberg-Mögeldorf".
Beide Vereine stellten wir in den vorgehenden Heften und Internetauftritt vor.
Unser jetziger Verein wurde am 24. April 1951 in das Vereinsregister
 "
Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs e.V.
"
 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs dauerte es nicht lange bis sich die Mögeldorfer wieder auf ihre Geschichte besannen. Unter der Führung des Lehrers Leo Bayer, des Ingenieurs Richard Walter und des Besitzers des Cnopfenschlosses Carolus Link bildete sich zunächst eine lose Arbeitsgemeinschaft, die Mögeldorfs Geschichte näher erforschen und bekannt machen wollte. Die Vorträge und Führungen im alten Mögeldorf erfreuten sich großen Zuspruchs. Dabei ergaben sich immer wieder Fragen zu den Problemen des Stadtteils. Man gründete deshalb eine „Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs“, die am 24. April 1951 in das Vereinsregister eingetragen wurde.

 

In einer Werbeschrift stellte sich der neue Verein den Mögeldorfern vor. Er gliederte sich gemäß seinem Namen in zwei Abteilungen:
Die Abteilung „Belange
“ stand unter dem Motto:
„Wir kümmern uns um die Belange und Sorgen unseres Vororts.
Die Abteilung „Geschichte
“ hatte zum Ziel, das neue Mögeldorf so zu gestalten, dass das alte Mögeldorf nicht zerstört wird.

 

Mit Schwung machte sich der Verein an die gestellten Aufgaben. Bereits im ersten Jahr bot man fünfzehn Veranstaltungen an: Lichtbildervorträge und Führungen in Mögeldorf und darüber hinaus.

 

Die Unannehmlichkeiten in Mögeldorf zu beseitigen, das geht nicht im gleichen Tempo. Aber man benannte sie und trägt sie der Stadtverwaltung nachdrücklich vor. Manche Straßen sind ohne Gehsteige. Nachts ist es düster wegen fehlender Gaslaternen. Es gibt kein Postamt und keine Wartehalle an der Straßenbahnendhaltestelle.

 

Gesellschaftlich bewegte sich einiges in Mögeldorf. Zu den schon erwähnten Führungen und Vorträgen waren alle Mögeldorfer eingeladen und man organisierte Ausflüge und Omnibusreisen.

 

Bald bilden sich Unterabteilungen. Die Gesangsgruppe unter Ludwig Beuschel wirkt bei zahlreichen Veranstaltungen mit, ebenso die Tanzgruppe mit Käte Meysel. Dem Fotokreis verdanken wir wertvolle historische Aufnahmen.

 

Faschingsbälle werden veranstaltet. Große Anziehungskraft haben die Weihnachtsfeiern, die mit Musik, Gesang und Theaterspiel künstlerisch inszeniert werden. Bereits am Nachmittag vorher sind die Kinder eingeladen. Es waren 120 Kinder, die im Jahr 1953 mit Gebäck und Spielsachen beschert wurden.

 

Das Hauptereignis im Sommer ist das Schlossfest, das erste fand 1952 statt. Der Vereinsvorsitzende Carolus Link ist der Besitzer des Cnopfenschlosses auf dem Kirchenberg. Er hat den Park in einen Barockgarten umgewandelt und öffnet ihn einmal im Jahr für die Mögeldorfer zu einem stilvollen Fest mit klassischer Musik, der Tanzgruppe in historischen Kostümen, Chorgesang und viele Male auch mit der Hans-Sachs-Spielgruppe. Der Mögeldorfer Nachtwächter beschließt das Fest mit seinem Gesang: Hört ihr Herrn und lasst euch sagen…

 

Das Schlossfest ist ein Dauerbrenner. Die Tageszeitungen berichten.

 

Tanzgruppe Meysel 1963

 

 

Neben den gesellschaftlichen Ereignissen sind die historischen Forschungen zur Geschichte Mögeldorfs und deren Publikation ein Hauptanliegen des Vereins. Leo Beyer veröffentlichte 1952 das grundlegende Werk: „Mögeldorf, der Schmausenbuck und der Nürnberger Reichswald“, 1964 folgte „Der Stadtteil Mögeldorf, eine Häusergeschichte“. Gerhard Kindler ergänzte 1978 mit dem Fotoband “Mögeldorf, einst und jetzt“, zuletzt schreibt Franz Flierl: „Mögeldorf, seine Geschichte, seine Straßen.“

 

Die historische Substanz des alten Mögeldorfs zu erhalten bleibt ein zentrales Anliegen der Arbeitsgemeinschaft. Beispielhaft war der Kampf um die Bewahrung des Kirchenbergs in den Siebziger Jahren. Die Stadt hatte zwar im westlichen Teil die Bebauung des Kirchenbergs durch Wohnanlagen der „Neuen Heimat“ abgewehrt, wollte ihr aber für den östlichen Teil ein Baurecht zugestehen. Die Arbeitsgemeinschaft wandte sich heftig gegen diese Pläne. In einer Kampfabstimmung des Stadtrats im November gelang es den Antrag zur Bebauung abzulehnen und zwar mit 36 gegen 35 Stimmen. Die 36 Stimmen stammten von CSU, FDP und dem DKP-Einzelgänger Herbert Stiefvater.

 

Ein gutes Ergebnis für unser Mögeldorf!

Letzte Änderung: 25.05.2015