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Sehr geehrter Herr Köhler, lieber Kollege
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 8.7.2013 in dem Sie die Sorgen des
Bürger- und Geschichtsvereins Mögeldof e.V. darlegen, welche das
Gutachten des beauftragten Planungsbüros zu einem geplanten
Vergnügunsstättenkonzept für die Stadt Nürnberg ausgelöst hat.
Ich erlaube mir an dieser Stelle nochmals die Schutzziele des
geplanten Vergnügungsstättenkonzepts für die Stadt Nürnberg
aufzuführen, die selbstverständlich für alle Stadtteile gelten:
Darüber hinaus wird ein Vergnügungsstättenkonzept für die Stadt
Nürnberg keinesfalls die Vermehrung von Spielhallen und ähnlichen
Nutzungen fördern! Vielmehr werden sich diese Nutzungen
mittelfristig, unter strenger Einhaltung planungsrechtlicher und
wesentlich verschärfter ordnungsrechtlicher Regelungen, nur in
bestimmten Zulässigkeitsbereichen ausnahmsweise niederlassen können.
Nach meiner Ansicht bietet das Gutachten eine hervorragende
Grundlage für die weitere Diskussion in der Gesamtstadt und in den
Stadtteilen. Wie Sie aus der Ausschussvorlage entnehmen konnten,
wird die Verwaltung bei Bedarf zusätzlich zu der
Informationsveranstaltung für die Gesamtstadt, in den betroffenen
Gebieten begleitende öffentliche Informationsveranstaltungen mit
interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Bürgervereinen, Kammern,
Innungen bzw. weiteren Interessengemeinschaften zur Erläuterung und
Diskussion des Gutachtens durchführen.
Die Bedenken und Anregungen aus den öffentlichen
Informationsveranstaltungen sollen im Anschluss durch die Verwaltung
geprüft und das Gutachten fortgeschrieben werden. Es sind daher
durchaus Spielräume in der Gestaltung des noch zu beschließenden
Vergnügungsstättenkonzepts für die Stadt Nürnberg gegeben, dabei
sind immer die Interessen der Gesamtstadt und die Interessen der
Stadtteile zu berücksichtigen.
Die Verwaltung wird nach den Sommerferien die öffentliche
Beteiligungsphase einleiten, die derzeit konzipiert wird.
Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen als Ansprechpartner
Herr Hermann Seidel, Stadtplanungsamt, Tel. Nr. 0911/231-4942,
hermann.seidel@stadt.nuernberg.de
gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
in Vertretung
Horst Förther
Bürgermeister
Kommentar des Bürger- und Geschichtsvereins Mögeldorf e.V.
Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e.V. lehnt den Ausweis
eines Gebietes entlang der Laufamholzstraße zum Betrieb von
Spielhallen, Wettbüros, Diskotheken und Swinger-Clubs ab.
Wir wenden uns mit Nachdruck gegen ein solches Ansinnen. Mögeldorf
ist kein Standort für Spielhallen und Wettbüros. Es gibt in einer
guten Wohnlage keinen Bedarf für solche Einrichtungen. Es ist schon
heute eine Zumutung für die Bevölkerung, in welcher Dichte entlang
der Laufamholzstraße Schachteln für den Lebensmitteleinzelhandel
zugelassen wurden. Eine Verschlimmerung des heutigen Zustandes durch
eine Ergänzung dieses Angebots um Spielhallen und Wettbüros lehnen
wir entschieden ab. Hier würde neuer Verkehr aus anderen Stadtteilen
erzeugt, für den es vor Ort überhaupt keinen Anlaß gibt.
Auch die Nähe schulischer und sozialer Einrichtungen zu dem
vorgesehenen Quartier ist völlig inakzeptabel. Die neue
Kindertagesstätte der Johanniter in der Eslarner Straße 9 grenzt im
Osten unmittelbar an das Gebiet. Ebenfalls unmittelbar an der
Rehhofbrücke befindet sich der Archäologische Spielplatz, der von
der NHG betreut wird.
Auf der Westseite stößt das Gebiet unmittelbar fußläufig an den
Knoten des Mögeldorfer Plärrers, also das Zentrum von Mögeldorf an.
Eine solche Anbindung an S-Bahn, Straßenbahn und Bus kann nicht im
Sinne einer Verhinderung der Spielsucht sein.
Im Norden haben wir es gleich mit einer Vielzahl von Einrichtungen
zu tun. Hier befindet noch im Planungsstadium auf Nordseite der
Laufamholzstraße eine Kindertagesstätte. Daran schließt sich das
Wohnheim der Lebenshilfe an. Gerade hier darf es nicht zu einer
Anziehungswirkung kommen. Daran anschließend befinden sich die
Billrothschule und der Postsportverein. In einer fußläufigen Lage so
vieler Einrichtungen ein solches Gebiet auszuweisen, ist skandalös.
Spielhallen sind nicht neu zu schaffen, sondern die vorhandenen sind
zu reduzieren. In solchen Einrichtungen wird vorwiegend denjenigen
das Geld aus der Tasche gezogen, die ohnehin knapp dran sind. Das
kann nicht im Sinne der Stadt Nürnberg sein. |
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Letzte Änderung: 27.12.2013 |