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mit folgenden Themen - August 2011

 
Mögeldorf Aktuell
 
          Liebe Leserinnen und Leser 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser

  

aufgrund der Terminlage folgten diesmal dicht gedrängt die Kirchweih und das Schlossfest innerhalb von drei Wochen. Für die Aktiven im Verein bedeutete das höchste Anspannung. Und wir wurden auch dieses Jahr wieder vom Wetter verwöhnt. Der Jubiläumszug 25 Jahre Kirchweihzug fand bei erträglicher Temperatur statt, das Schlossfest hingegen, eingerahmt vom Dauerregen hatte Gott sei Dank eine Regen-atempause erwischt und musste mit lausigen Temperaturen kämpfen, 14,4 Grad zeigte mein Thermometer zum Schluß der Veranstaltung an. Aber die Saitenspinner heizten den vielen Besuchern, die tapfer bis zum Schluß aushielten, so kräftig ein, dass die fehlenden Grade durch Begeisterung ersetzt wurden. Dank an alle Mitwirkenden, insbesondere das Catering-Team der Inliner.

 

 

Das Ereignis des Sommers in Mögeldorf ist natürlich die Eröffnung der Lagune. In der lokalen Presse ist schon das eine oder andere Bild als Appetithappen erschienen. Ende 2007 vom Stadtrat beschlossen ist die Lagune nunmehr Wirklichkeit geworden. Eine wahrhaft gewaltige Erdbewegung hat eine Lagune entstehen lassen, die für die Tiere mehr Freiraum, für die Besucher aber auch eine viel größere Attraktivität gewährleistet. Natürlich kann man auch bei dieser nachhaltigen Verbesserung Fundamentalkritik üben, aber Zootierhaltung ist grundsätzlich und unvermeidbar immer mit Einschränkungen der natürlichen Lebensweise verbunden und kann nicht auf Delphine beschränkt werden, sondern gilt für alle Tierarten. Wir Mögeldorfer sollten uns freuen, dass unser Tiergarten auch für uns wieder ein Stück an Attraktivität gewonnen hat.

   

  Ihr Wolfgang Köhler

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Aus den drei Chroniken des Geschichtsvereins Mögeldorf von 1883 - 1901
 

 

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Neues in Mögeldorf
Zur Kirchweih wurde der neue Radweg fertig
 

Der umstrittene Mögeldorfer Fahrradweg ist im Betrieb gegangen. Es ist schmal geworden für den Bus. Auch die Ersatzparkplätz auf der westlichen Seite der Mögeldorfer Hauptstraße sind entstanden
 

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Wir bauen Zukunft!   Die neue VR Bank am Wöhrder See

 

Die VR Bank Nürnberg entwickelte sich in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gut. Das Wachstum führte dazu, dass die Räume in der Hauptstelle am Lorenzer Platz eng werden. Mit dem neuen Gebäude am Wöhrder See schafft die VR Bank Nürnberg die Basis für eine erfolgreiche Zukunft.

 

Der Umzug aus der Bankgasse in das neue Gebäude ist für Ende 2012 geplant. Große Zustimmung fand der Neubau bereits bei der Grundsteinlegung im Oktober 2010, den die Bank mit Vertretern der Stadt, Geschäftspartnern, Mitglieder-Vertretern und Mitarbeitern feierte.

 

Langfristig wird die VR Bank Nürnberg durch ihre Investition Kosten sparen: Infrastrukturkosten durch die Zusammenlegung zweier Standorte und Energiekosten durch eine nachhaltige, ressourcenschonende Bauweise. Mit der Vergabe von Aufträgen an Betriebe aus der Region unterstreicht die Bank zudem ihre Verbundenheit mit dem Standort Nürnberg.

 

Mit dem Umzug an den Wöhrder See im Herbst 2012 zieht sich die VR Bank Nürnberg aber nicht aus der Nürnberger Altstadt zurück. Im Gegenteil – aktuell ist die Bank auf der Suche nach Räumlichkeiten in 1a-Lage innerhalb der Fussgängerzone für eine moderne und komfortable Innenstadtfiliale.

   

Die VR Bank Nürnberg wird noch viel bewegen – und ist zukünftig bestens dafür aufgestellt.
 

Die neue VR Bank am Wörder See

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Die Fundgrube

 
Hof der alten Reichspost
Kunstmaler Wilhelm Fischer war 1896 Mitglied des Mögeldorfer Geschichtsvereins.
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MIT BOLZEN FING ES AN!“

  

Rückblick auf die
 

Mögeldorfer Fußballgeschichte zwischen 1945 und 1950
 

Nachruf auf Fritz Grau
 

Der Mögeldorfer Fußball der Nachkriegsjahre war Straßenfußball mit Laternenflutlicht. Es gab zwar schon den Platz von Phönix im Pegnitzgrund, den von Morgenrot an der Hersbrucker Straße und den von den Ostern in der Dientzenhoferstraße. Aber die eigentliche Talentschmiede war auf der Straße und auf den Plätzen. Bolzplätze fanden sich am Ende des Bürgwegs, im Pegnitzgrund und besonders beliebt war der Platz an der Waldstraße, auf dem heute das Mathildenhaus steht: Ein Dreieckgrundstück, bestehend aus fester Erde und etlichen Grasbüscheln. Es hatte eine große Rückwand aus Eternitplatten, der „Barrackn“, die bei Ballberührung knallhart dröhnte und manchmal für Polizeibesuche sorgte, wenn sich die Bewohner über die Ruhestörung beklagt hatten. Kleidungsstücke und Steine ersetzten das Tor und so schepperte eben mancher Ball an die „Barrackn“. Ansonsten herrschte die übliche Lautstärke der „Akteure ohne Schiedsrichter“. Die kleineren Kinder waren die Zuschauer. Später wollten sie da auch mitmischen. Jetzt hatten sie erst mal die „Fußball-Russla-Funktion“, d.h. sie holten die verschossenen Bälle zurück. Das war das Sportereignis vor der Haustüre. Den „Großen“ zollte man Respekt. Sie waren die anerkannten Häuptlinge, auf die man hörte. Der Spaß und die Freude in der Freizeit waren gesichert. Im Gegensatz zum heutigen Millionärsgeschäft war Fußball damals „Arme-Leute-Freizeit.“

 

Aus den vielen begeisterten jungen Fußballern ragten einige Begabungen heraus.

 

Die spielten bei der Spielvereinigung Nürnberg Ost, der damals als Arbeitersportverein nur eine Fußballabteilung hatte. Da waren zum Beispiel die Gebrüder Grau, geb. 1936 und 1938, mit dem Fritz „Toler“ und seinem kleinen Bruder Georg, dem „Mike“, damals ein Begriff in Fußballerkreisen. Der Mike war ein Talentfußballer und gefürchtet, weil er flink wie eine Maus („die Mike“) die Gegner austrickste. Der Fritz „Toler“ war ein ruhiger Typ, jedoch auch im Spielaufbau wertvoll und größer als der kleinwüchsige Mike.

 

Die Schülermannschaft der Thusneldaschule war komplett aus Spielern der „SpV Ost“ rekrutiert. Beim Schulhausendspiel im Nürnberger Stadion ereichten sie den zweiten Platz unter allen Schulen. Nur der 2. Sieger! Aber wir waren stolz und beeindruckt. Mir als Spieler kam das Stadion zweimal so groß vor wie ein normaler Platz!

 

Nachdem der kleine „Mike“ schon vor Jahren verstarb, müssen wir nun auch den Tod von „Toler“ beklagen. Die Schul- und Jugendfreunde und die Kameraden der Mögeldorfer und Oster Fußballer gedenken der Gebrüder Grau. Ein kleines Stück Fußballgeschichte ist zu Ende gegangen.

 

Adolf Praeg

 

 

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Tiergarten Nürnberg - Kleiner Halbaffe

  

Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gab es am 20.04.2011 endlich Nachwuchs bei den Mayotte-Makis. Am 15.06.1999 übernahm der Tiergarten die restliche Gruppe vom Zoo Beauval, Frankreich.

 

Nachdem sich über Jahre hinweg kein Nachwuchs einstellte, wurde am 17.10.2007 ein weiteres Männchen aus dem französischen Asson nach Nürnberg gebracht.

 

Umso erfreulicher war jetzt die geglückte Aufzucht des Jungtieres bei den Mayotte-Makis, einer Unterart der bis zu 2,5 kg schweren Braunen Makis von der Insel Mayotte im Nordwesten von Madagaskar. Die Makis gehören zu den Lemuren, den Vertretern der Primaten auf Madagaskar und tragen – wie alle Primaten – Fingernägel. Da sie aber noch einen feuchten Nasenspiegel und eine Licht reflektierende Schicht im Auge haben, was die Bedeutung des Geruchssinnes und der Nachtaktivität widerspiegelt, werden sie nicht zu den Affen gerechnet und als sogenannte Halbaffen bezeichnet.

 

Auch in der Natur leben Mayotte-Makis in Gruppen mit mehreren Männchen und Weibchen – ohne Harems oder feste Hierarchien aufzubauen. Die Hauptnahrung stellen Blätter und Früchte dar, aber auch Rinde und Erde wird aufgenommen. Letztere spielt vermutlich eine entscheidende Rolle bei der hohen Toleranz dieser Lemuren

 

gegenüber giftigen Pflanzen. Darüber hinaus werden Insekten und besonders die ebenfalls giftigen Hundert- und Tausendfüsser gefressen.

Der Mensch, der erst vor ca. 1500 Jahren nach Madagaskar kam, hat bereits ein Drittel der Lemurenarten ausgerottet. Fast alle übrigen gelten heute als bedroht, da die Zerstörung des Lebensraumes nach wie vor anhält. Lediglich die direkte Verfolgung, wie die Wilderei, konnte eingedämmt werden.

Tiergarten der Stadt Nürnberg

i.A. Dr. Helmut Mägdefrau

Stv. Direktor

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Leonhard Übler

  

Ein Mögeldorfer Kämpfer für den sozialen Fortschritt

 

Ein Bericht von seiner Tochter Traudl Görl

 

Leonhard Übler wurde am 21.06.1899 als sechstes Kind einer Arbeiterfamilie in Laufamholz geboren. Zu dieser Zeit war seine Mutter bereits verwitwet. Schon als Kind half er mitzuverdienen. Nach der Schulentlassung gab es Konflikte bei der Lehrstellensuche, denn alle Unternehmer verweigerten den Berufsschulbesuch während der Ausbildung; so schloss er sich bald der Gewerkschaftsbewegung an. die dafür kämpfte, dass solche Praktiken abgeschafft werden. Mit Siebzehn wurde er zum Militär einberufen und nach kurzer Ausbildung an die Front nach Nordfrankreich geschickt. Durch eine schwere Verschüttung erlitt er einen Nervenzusammenbruch. Nach einem Lazarettaufenthalt wurde er zur Fliegertruppe nach Schleißheim versetzt. Im April 1919 kehrte er nach Nürnberg-Eibach zurück.

 

Nach Kriegsende trat er 1920 in die SPD ein. Schnell wurde er Funktionär. So gewann Martin Bächer ihn zum jüngsten Armenpfleger der Stadt. In diesen Nachkriegsjahren arbeitete er in verschiedenen Industriebetrieben und setzte sich als Gewerkschafter engagiert für die Rechte der Arbeiter ein.

 

Ab 1929 arbeitete er für die Fränkische Tagespost. Dort traf er im Verlag seine zukünftige Frau. Am 9. März 1933 begann in Nürnberg die Machtübernahme der Nationalsozialisten. In der Nacht zum 10. März wurde die Fränkische Tagespost zerstört. Da waren meine Eltern arbeitslos, wenig später wurde die SPD verboten.

Mein Geburtstag war am 29. April 1933.
 

Zuverlässige Funktionäre, wie mein Vater, verteilten illegal den Neuen Vorwärts, der in Prag gedruckt wurde. Am 17. August 1934 wurde er von der Gestapo verhaftet. Mein Bruder Kurt war damals 5 Wochen und ich 15 Monate alt. Es gab mehrere Wohnungsdurchsuchungen bei uns in Eibach und bei den Großeltern in Mögeldorf in der Hammerstraße, wo wir später auch wohnten.

 

Es wurde aber nichts gefunden. Die Großmutter hatte ein gutes Versteck im Kohlenkeller.

Nach dem Untersuchungsgefängnis in Nürnberg wurde mein Vater in München-Stadelheim inhaftiert. Im Januar 1935 begannen sieben Hochverratsprozesse.

  

36 SPD-Mitglieder aus Nürnberg/Fürth wurden verurteilt. Mein Vater bekam 8 Monate, wovon 5 bereits abgesessen waren. Doch danach wurde mein Vater so wie die meisten anderen ins KZ nach Dachau gebracht.

Meiner Mutter ging es natürlich sehr schlecht. Sie hatte zwei kleine Kinder und konnte nicht arbeiten gehen. Erst Anfang 1937, als die wirtschaftliche Lage immer bedrohlicher wurde, brachte sie mich zur Großmutter und Kurt bei den Vermietern unter. Sie hatte eine Stelle als Kontoristin gefunden.

 

Am 30. Juni 1937 wurde mein Vater krank aus dem KZ entlassen. Wegen unserer prekären Lage musste er schnell Arbeit finden und bekam am 6. Juni bei Amag-Hilpert eine Stelle als Dreher, 1942 als Karteiführer. In diesen Jahren musste er sich regelmäßig bei der Polizei melden. Er galt als „politisch unzuverlässig“. Dann kam der Krieg. Wir bekamen 1944 einen kleinen Bruder namens Klaus. Kurz vor Kriegsende wurde mein Vater noch zum Volkssturm eingezogen.

 

Für unsere Familie war das Kriegsende eine große Befreiung. Es begann eine neue Zeit ! Hoffnung und Demokratie ! Nie mehr Krieg ! Keine Angst vor Verfolgung !

 

Trotz gesundheitlicher Schäden war mein Vater voller Tatendrang. Neben seiner beruflichen Tätigkeit in der Ortskrankenkasse organisierte er zunächst mit vielen freiwilligen Helfern die Nothilfe in Mögeldorf. Er half vielen Menschen bei Anträgen ans Wohnungsamt. Er war bei der Gründung der SPD im Oktober 1945 mit dabei. In dieser Zeit wurde die AWO wieder aufgebaut.

 

Mein Vater war dabei und wurde 1949 zum 1. Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt gewählt. Die Ortsvereine waren sehr aktiv. Im Schafhoflager gab es eine große Nähstube für Mädchen. Beratungsstellen, Kindergärten und Horte entstanden. 1951 wurde in Mögeldorf das Jugendwohnheim eröffnet, gebaut vom „Verein zur Schaffung und Förderung von Jugendwohnheimen“. Dieser wurde getragen von der AWO und der Gewerkschaft. Leonhard Übler wurde der erste Vorsitzende.

 

Als nächstes entstand unter erheblichen Aufwand das Müttererholungsheim in Vorra und das Kindererholungsheim in Mimberg.

 

Alle diese Einrichtungen lagen meinem Vater sehr am Herzen und er besuchte sie oft. Durch die enge Zusammenarbeit verband ihn mit den Kamms eine herzliche Freundschaft.

 

Leider ist mein Vater, nach schwerer Krebserkrankung am 19. August 1956 gestorben.

 

Bertold Kamm hat eine sehr bewegende Trauerrede gehalten und hat veranlasst, dass das Jugendwohnheim in Mögeldorf den Namen seines Initiators erhält: LONI-ÜBLER-HAUS“.

 

 

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Tiergarten Nürnberg - Die Delphinlagune öffnet Ende Julie ihre Pforten
 

 

Der Neubau der Delphinlagune im Tiergarten der Stadt Nürnberg wird planmäßig fertiggestellt. Die erste Freianlage für Delphine in Deutschland öffnet zusammen mit dem Manatihaus am Samstag, 30. Juli 2011, für die Besucherinnen und Besucher ihre Pforten.

 

In der Lagune können die Nürnberger Delphine um Delphin-Senior Moby und die Seelöwengruppe aus dem Delphinarium erstmals Sonne, Wind und Regen erleben. Für die Tiere und die Gäste entsteht mit der Lagune eine ganz neue naturnahe Wasserwelt, die umgeben von begrünten Hügeln dem Landschaftscharakter des Tiergartens Nürnberg verpflichtet ist und mit mehr als 5,4 Millionen Liter Meerwasser und einer Wassertiefe zwischen 50 Zentimetern und 7 Metern den Tieren einen strukturierten Lebensraum schafft. Die Gäste können durch eine großzügige Unterwasser-Panoramascheibe oder im Freien von einer einmaligen Landschaftstribüne aus die Tiere beobachten.

Im Manatihaus, dem ersten wirklichen Tropenhaus des Tiergartens Nürnberg, wird das Wappentier des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V., die auch als Manati bezeichnete Seekuh, seine Heimat finden. In einem tropischen Dschungel mit mehr als 50 südamerikanischen Pflanzenarten können die Besucher auch weitere Amazonasbewohner wie Affen (Weißgesichtssakis), Blütenfledermäuse, Kleinvögel und viele farbenfrohe Schmetterlinge entdecken. Eine zoologische Besonderheit werden die Blattschneiderameisen sein, die die Besucher bei ihren Tätigkeiten beobachten können. Bei den Seekühen im Wasser werden auch Enten, Schildkröten und verschiedene Fischarten zu sehen sein. Mit zunehmendem Pflanzenbewuchs kann die Anzahl der Tierarten durchaus noch ansteigen, zum Beispiel mit Zwergseidenäffchen, Pfeilgiftfröschen und kleinen Echsen.

Tiergarten der Stadt Nürnberg

i.A. Dr. Nicola A. Mögel

Pressesprecherin

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Unser neuer Kantor


Der Wonnemonat brachte KMD

Markus Nickel nach Mögeldorf

Es ist bekannt, dass auch die Kirche sparen muss. Je nach Mitgliedern werden den Gemeinden bei Pfarrern und anderem Personal Stellen zugewiesen. Dies können auch halbe und viertel Stellen sein.

 

Bei der wichtigen Kirchenmusik wurde in letzter Zeit nichts geändert.

Die Kürzungen in Nürnberg, die schon vor gut 5 Jahren angekündigt wurden, waren deshalb erforderlich, weil im Verhältnis zu den Größen der Gemeinden zu viele Kantoren eingesetzt waren. Die Versetzungen erfolgten unter dem Gesichtspunkt der jeweiligen Dienstzeit und auch aus sozialen Aspekten. Leider trafen sie unseren bisherigen halben Kantor Andreas Schmidt. Er wurde an Ostern verabschiedet und der erste Maitag bescherte uns einen neuen halben Kantor, der mit 45 Jahren bereits seit sieben Jahren Kirchenmusikdirektor ist, also kein unbeschriebenes Blatt, eher ein wertvolles Osterei für die Gemeinde Mögeldorf darstellt.

 

 

Mit dem Kanon „Jubilate Deo“ und fröhlichem Maigezwitscher auf der Orgel führte sich Markus Nickel eindrucksvoll ein. Beim anschließenden kleinen Sektempfang in der Kirche konnte er die ersten Kontakte herstellen. Frau Dekanin Seitz sprach von den Erwartungen der Gemeinde und sorgte mit einem Antrittsgeschenk für gute Stimmung.

 

Leicht wird es nicht sein, mit einer halben Stelle alle Chöre zu leiten, das Konzertprogramm zu managen, plus zwei Gottesdienststationen in unserer Gemeinde wahrzunehmen. In seiner bisherigen Gemeinde in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche hat Nickel noch eine Viertelstelle, das letzte Viertel ist mit seiner Aufgabe als Dekanatskantor besetzt. „Nebenbei“ ist Herr Nickel noch in der Dekanats und Landessynode und Vizepräsident des bayerischen Kirchenchorverbands.

 

Wie er das alles schaffen soll, ist mir ein Rätsel Er wirkt stabil, offen und humorvoll, Sohn eines Kantors, ein Franke der seine Kindheit und Jugendzeit in Schwabach verlebte. Eigentlich wollte er Pfarrer werden, doch die Musik von Johann Sebastian Bach mit ihrer Verkündigungskraft in Kantaten und Passionen hat ihn dazu bewogen Kirchenmusik zu studieren. Bereits seit dem Kindergarten hatte er Instrumentalunterricht. Er ist ein Allrounder, spielt sehr gut auf der Blockflöte. Geige, Bratsche, Posaune, Tuba und Klavier machen das Orchester komplett.

Die Orgel kam erst mit 16 Jahren dazu. Engagiert tätig im Kinderchor, Jugendchor, Schulorchester, Posaunenchor bis zum Ensemble für alte Musik.

 

Frühzeitig geheiratet, hat er mit seinen vier eigenen Kindern genügend Praxis im Umgang mit Jugendlichen. Das beweist auch seine Auftragskomposition „Simon Petrus, Menschenfischer“ ein Kindermusical, welches beim Landeschortag in Göttingen durch 1000 Kinder aufgeführt wurde. Für den diesjährigen Landeschortag in Nördlingen hat Nickel das Mottolied „BeGEISTert singen“ komponiert.

 

Begeistert singen möchte er natürlich auch mit den Mögeldorfern, wobei er nicht auf bestimmte Stilrichtungen festgelegt ist. Über allem steht bei ihm Johann Sebastian Bach, als Anfang und Ende.

 

Sein Bild von der Kirche ist differenziert. Kirche im biblischen Sinne sieht er als Gottes Geschenk. Unsere Volkskirche hat zwar tolle Seiten, aber auch schwierige Aspekte (Machtstreben, Fundamentalismus, Laxheit).

Tolle Menschen findet er in der Kirche, aber auch außerhalb. Den Ehrenamtlichen würde er gerne etwas mehr Gewicht geben und statt Konferenzen mehr Erleben in der Gemeinschaft der Heiligen. Sie merken schon, Markus Nickel spielt nicht nur so seine Orgel, sondern hat Vorstellungen über das Leben in der Kirche. Wie kann er diese in Mögeldorf segensreich umsetzen? Zentrum ist wohl der Gottesdienst mit lebendigen Orgelvorspielen zur Animation der schon vorhandenen traditionellen guten Singgemeinde.

 

Stimmpflege und auch mehr gesellschaftliches Leben sollen den Kirchenchor attraktiver machen. Neue Chorsänger sind gefragt. Man muss nicht evangelisch sein, um im Kirchenchor mitzuwirken.

Last but not least steht die Kinder- und Jugendarbeit. Das ist Zukunft. Nickel meint, den Kindern sollte man nicht nur Dinge erzählen sondern eher vorleben. Musikalisch sollen sie mit unseren Traditionen in Kontakt kommen, die Sprache der älteren Musik verstehen lernen. Dann wird sie auch ihr Herz erreichen und ihnen Lebenshilfe geben. Die Mögeldorfer Kirche verlangt nicht unbedingt große Orchester und Chorkonzerte. Unsere Kirche ist prädestiniert für kleine Ensembles. Das hat das letzte Konzert der ION mit der Hamburger Ratsmusik im Mai bewiesen. Ein Kirchenchor mit 30-40 Sängern könnte Großes leisten.

 

Eigentlich ist in Mögeldorf alles vorhanden: Eine wunderbare Kirche, eine tolle Orgel, ein Verein für die Kirchenmusik, eine Stiftung und jetzt neu: Markus Nickel Einen guten Start !

  

SOLI DEO GLORIA !

Fritz Schaller

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Blechspielzeug aus Mögeldorf

Die Eisenbahnen von Ottmar Beckh

 

Am 26. Mai 2011 habe ich in der Seniorenresidenz Seepark Mögeldorf einen gutbesuchten Vortrag über die Blechspielwarenfabrik Ottmar Beckh KG gehalten, die Firma meines Vaters. Der folgende Beitrag enthält eine knappe Zusammenfassung meines Vortrages. Von den vielen Fotos können hier nur einige gezeigt werden - ich hoffe, dennoch den Reiz des bedruckten, gebogenen und geprägten Blechs vermitteln zu können.

 

In den 1950er und 1960er Jahren gab es in Nürnberg und Fürth mehrere Hersteller von Spielzeugeisenbahnen - nicht von Modelleisenbahnen wie Fleischmann, Trix und Arnold.  Diese Hersteller sind neben Beckh die Firmen Karl Bub, Johann Distler (gehörte zu Trix), Konrad Dressler in Fürth, Georg Grötsch in Nürnberg, später in Fürth, Keim & Co. sowie Heinrich Wimmer (HWN). Hinzu kommen Biller mit der „Billerbahn“ und Johann Höfler mit einer kleinen Bahn in Spurweite 20 mm.

 

1. 1938-1943: Die ersten Jahre
 

Die Firma Ottmar Beckh KG wird am 11. November 1938 mit dem Ziel gegründet, die Spielwarenfabrik Adolf Schuhmann zu übernehmen. Geschäftsführer und persönlich haftender Gesellschafter ist Ottmar Beckh, damals 32 Jahre alt; Kommanditisten sind seine beiden älteren Brüder.

Die Chance, sich selbständig zu machen, ist in den 1930er Jahren groß. Die Kehrseite dieser Chance ist das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Das NS-Regime zwingt jüdische Familien, ihre Firmen zu verkaufen. Wer nicht rechtzeitig verkauft und emigriert, wird in die KZ gebracht. In der Nürnberger Spielzeugindustrie gibt es zahlreiche Firmen in jüdischem Besitz, darunter die 1907 gegründete Firma Adolf Schuhmann, Schreyerstraße 5 in Gostenhof. Ihre Inhaber sind Adolf Schuhmann und Alfred Gottlieb. Am 28. November 1938 verkaufen sie ihre Firma, nicht jedoch das Grundstück. (Eine besondere Schikane der Nazis war, daß die Kaufpreise auf ein Konto der „Deutschen Arbeitsfront“ eingezahlt werden mußten, von denen monatlich nur geringe Beträge für den Lebensunterhalt unter entwürdigenden Bedingungen ausgezahlt wurden.) Adolf Schuhmann stirbt im April 1939 in Nürnberg; seine Witwe Clara Schuhmann und Alfred Gottlieb emigrieren in die USA.

Schuhmann vertreibt ein umfangreiches Sortiment an Eisenbahnen und Zubehör, fertigt dieses Sortiment auf dem kleinen Grundstück in der Schreyerstraße mit dem mehrstöckigen Fabrikgebäude im Hinterhof jedoch nicht vollständig selbst, sondern vertreibt auch Artikel von kleinen und kleinsten Herstellern, von denen es in Nürnberg viele gibt. Dieses Sortiment wird von Ottmar Beckh übernommen.

Ab 1940 werden Teile für die Rüstungsindustrie hergestellt, daneben in begrenztem Umfang noch Eisenbahnen, vor allem für den Export. Im August 1943 wird der Betrieb durch Bomben zerstört und als kriegswichtig in Oberkotzau bei Hof wieder aufgebaut.

 

2. 1947: Neuanfang in der Marthastraße
 

Nach Kriegsende wird noch in Oberkotzau mit der Fertigung von Eisenbahnen begonnen; mit den ausgelagerten Werkzeugen werden Vorkriegsmodelle hergestellt. Schon vor dem Krieg war geplant, die Fertigung von dem viel zu engen Standort Schreyerstraße in die Marthastraße 25-55 zu verlegen, wo die Mutter von Ottmar Beckh ein unbebautes Grundstück besitzt. Dies wird nun realisiert. Mitte 1948 wird die erste Werkhalle fertiggestellt, gerade rechtzeitig vor der Währungsreform. In den Jahren 1950-1952 entstehen ein kleines Bürogebäude, eine Lagerhalle mit Verpackung und Versand und eine weitere Fertigungshalle. Insgesamt beträgt die Nutzfläche ca. 1.500 qm. (Die heute von der Marthastraße aus zu sehenden Gebäude wurde in den 1970er Jahren von einem Mieter errichtet; die Gebäude von Beckh befinden sich dahinter.)

 

3. 1951-1956: Ein breites Sortiment
 

an Uhrwerkbahnen entsteht
 

In den Jahren 1951 bis 1956 entsteht ein breites Sortiment an Uhrwerkbahnen in Spur 0 (Spurweite 32 mm) und Zubehör, angefangen von kleinen preisgünstigen Bahnen bis hin zu großen, schweren Lokomotiven, die heute begehrte Sammlerobjekte sind. (Am 26. Mai 2011 habe ich dieses Sortiment in einem knappen Streifzug vorgestellt.) Nach nur fünf Jahren war der Aufbau dieses breiten Sortimentes abgeschlossen, für eine kleine mittelständische Firma eine beachtliche Leistung.  Hervorzuheben ist, daß alle Werkzeuge für das Schneiden, Stanzen, Biegen und Prägen der Bleche im eigenen Werkzeugbau hergestellt wurden, ausgenommen spezielle Vorgänge wie das Härten. 

 

4. Ein neues Segment: Bahnen in Spur
 

    H0
 

Wie sollte in den ausgehenden 1950er Jahren das Sortiment weiterentwickelt werden? Mein Vater entschloß sich, eine Spielzeugeisenbahn in der nun am Markt zunehmend beliebten Spurweite H0 zu entwickeln. Die Konkurrenten Distler, Dressler, Grötsch und Wimmer waren bereits mit H0-Bahnen am Markt. Aber es ist zu berücksichtigen, daß die Entwicklung einer H0-Bahn schon Mitte der 1950er Jahre, parallel zum Ausbau des Sortiments in Spur 0, die finanzielle Leistungsfähigkeit der Firma überfordert hätte.

 

So wurde 1957 mit der Entwicklung einer H0-Bahn begonnen, auf der Spielwarenmesse 1960 wurde sie präsentiert. Konzipiert wurde eine höherwertige Spielzeugeisenbahn, keine „Billigbahn“. Von Anfang an war klar, daß die Gehäuse der Lokomotiven aus Kunststoff sein und von Zulieferanten bezogen werden sollten. Ebenso klar war, daß dennoch möglichst viel aus Blech gefertigt werden sollte. Diese Entscheidung ist aus der damaligen Situation zu verstehen. Die Firma hatte know how in der Blechverarbeitung, verfügte über qualifizierte Werkzeugmacher. Die Umstellung der Fertigung auf Kunststoff hätte nicht nur erhebliche Investitionen in den Maschinenpark erfordert, sondern auch Mitarbeiter mit ganz anderen Qualifikationen.

 

Das Sortiment der H0-Bahnen von Beckh ist überschaubar: drei elektrische Loks, zwei Uhrwerk-Loks, vier 2achsige Personen- und Güterwagen, sechs 4achsige Personen- und Güterwagen, bei den Wagen einige Farbvarianten, für die Sortimentsbahnen einen kleinen Bahnhof und ein Signal. Die elektrischen Bahnen wurden sowohl mit Trafo als auch mit Batteriekasten für 3 x 1,5 Volt-Batterien geliefert.

 

5. Einige Daten zur Firma Ottmar Beckh


            Die Kunden:
 

Wie es bei den meisten kleineren Herstellern üblich ist, werden auch die Bahnen von Beckh über Großhändler und Exporteure vertrieben. Über sie und den Vertriebskanal VEDES - eine Einkaufsgenossenschaft von Spielwarenfachgeschäften - gelangen die Bahnen in die Läden. Neben diesem klassischen Vertriebsweg ist der Absatz über Kaufhäuser und Versandhäuser wichtig. Man findet die Bahnen von Beckh z.B. im damals noch bestehenden Kaufhaus Merkur - besser bekannt als „Schocken“. Auch ausländische Kauf- und Versandhäuser zählen zu den Kunden.

 

Fertigung und Mitarbeiter:
 

Alle Blechteile werden selbst hergestellt. Die Fertigungsschritte aus dem Ausgangsmaterial „bedruckte Blechtafeln“ sind mehrfaches Zuschneiden, Stanzen, Biegen, Prägen und Montieren. Das Einlegen der Tafeln und Zuschnitte in die Stanzen und Pressen erfolgt per Hand. Die Weiterverarbeitung von bedruckten Blechtafeln stellt hohe Anforderungen an die fachliche Qualifikation der Werkzeugmacher – wenn ich altes Blechspielzeug in die Hand nehme, bewundere ich immer wieder ihr fachliches Können. Die Montage der Loks erfolgt in der Fabrik, die der Wagen überwiegend durch Heimarbeiter. Teilautomatisiert wird in den 1960er Jahren die Schienenfertigung aus Coils (Blechbänder in Rollen). Über die Mitarbeiter sind keine Zahlen erhalten. Ich schätze die Zahl der überwiegend weiblichen Arbeitskräfte in der Fertigung auf nicht mehr als 20-25 in den 1950er Jahren und auf nicht mehr als ca. 10 in den letzten Jahren. Hinzu kommen neben dem Werkmeister 3-5 Werkzeugmacher und Einrichter, einige Heimarbeiterinnen, einige Mitarbeiterinnen in Verpackung und Versand, Lagerist, Disponent, Buchhalterin, Kontoristin sowie als „rechte Hand“ meines Vaters seine Schwester Hildegard Beckh.

 

Wichtige Lieferanten:
 

Die Bleche werden von den Stahlwerken als Tafeln und als Coils bezogen. Die übrigen Lieferanten sind in der Region ansässig. Es sind die gleichen Lieferanten, die auch die anderen Hersteller von Blechspielzeug beliefern. Die Tafeln werden bei den Blechdruckereien Höpffner in der Rollnerstraße und Meyer in Zirndorf bedruckt. Die Uhrwerke kommen von den Firmen Bühler, Karl Kragler und Paul Weiß. Bühler liefert auch die Motoren für die elektrischen H0-Bahnen. Achsen, Schienenstifte usw. liefert die Drahtfabrik Maxfeld, die Räder die Fa. Ernst Rennebaum. Die Kartonagen fertigt Jean Wölfel. Die Formen für die Kunststoffteile und die Fertigung dieser Teile werden in Auftrag gegeben. 

  

Umsatz und wirtschaftliche Lage:
 

Der jährliche Umsatz liegt um 1960 wohl bei etwa einer Million Mark, genaue Angaben kann ich wegen fehlender Daten nicht machen. Vor allem in den Jahren des Wirtschaftswunders, also Anfang und Mitte 1950er Jahre, sind Auftragslage und Gewinne sehr gut. Die für den Neubau der Fabrik und die Maschinen aufgenommenen Kredite sind bald getilgt. Ab Ende der 1950er Jahre gehen die Gewinne zwar zurück, doch wird lediglich in ein oder zwei Jahren ein Verlust ausgewiesen, verursacht durch die Investitionen für die H0-Bahnen. Meistens wird nur über die Sommermonate ein Betriebsmittelkredit von einigen 10.000 DM benötigt, der getilgt wird, wenn die Aufträge für das Weihnachtsgeschäft ausgeliefert sind.

 

6. 1960-1968: Straffung des Sortiments 

           
– und neue kleine Bahnen

Ab etwa 1960 bleibt das Sortiment zwar in seiner Breite bestehen, doch werden die großen schweren Loks nicht mehr angeboten. Wagen, deren Herstellungskosten in den Preisen nicht mehr weitergegeben werden können, entfallen, z.B. der schöne Kranwagen, Niederbordwagen mit Bremserhaus, Packwagen mit Schiebetüren. 

Obwohl der Schwerpunkt nun bei den H0-Bahnen liegt, erscheinen Anfang der 1960er Jahre in Spur 0 noch zwei kleine, bunt lithographierte Uhrwerkbahnen. Dem neu entwickelten silbernen Stromlinienzug sieht man die Forderung der Einkäufer „billig muß es sein“ deutlich an. Da die Sortimentsbahnen ein wichtiger, für Beckh typischer Bestandteil des Sortiments bleiben, werden auch diese bunten Bähnchen mit Bahnhof, Übergang und Tunnel angeboten. Die großen Personen- und Güterzüge erhalten ein neues, sehr gelungenes Deckelbild mit einer Bahnsteigszene und eine Styroporverpackung.

 

7. 1969: Einstellung der Produktion
 

Seit Ende der 1950er Jahre, verstärkt in den 1960er Jahren, wird Blechspielzeug von Spielzeug aus Kunststoff verdrängt. Auch die unschlagbar billige Konkurrenz aus Fernost kündigt sich schon an. Beckh hat know how in der Blechverarbeitung, aber nicht in der Herstellung von Teilen aus Kunststoff. (Bei den H0-Bahnen werden die Kunststoffgehäuse der Lokomotiven bei Lieferanten gefertigt, die Wagen sind aus Blech.) Ein Umstieg auf Kunststoff erfordert nicht nur hohe Investitionen in Maschinen, sondern auch Mitarbeiter mit ganz anderen fachlichen Qualifikationen. Diese Investitionen sind aus den laufenden Gewinnen nicht zu finanzieren.

 

Die H0-Bahnen werden stückzahlmäßig zwar gut verkauft, sie bilden jedoch Ende der 1960er Jahre keine wirtschaftlich tragfähige Grundlage mehr. Märklin, Trix und Fleischmann bringen Startpackungen zu Dumpingpreisen auf den Markt, die laut Werbung problemlos zur Modellbahn ausgebaut werden können. Die so „altmodischen“ Uhrwerkbahnen tragen mehr zum Gewinn bei als die H0-Bahnen. Beckh wird zum größten Hersteller in diesem Segment, nachdem fast alle Konkurrenten die Herstellung von Uhrwerkbahnen aufgegeben haben.

 

Ottmar Beckh, inzwischen 63 Jahre ist, steht vor folgender Situation. Bei Spur 0 ist er zwar größter Hersteller, aber in einem schrumpfenden Markt. Bei den H0-Bahnen der gnadenlose Preisdruck. Soll er Grötsch und Wimmer in das unterste Preis- und Qualitätsniveau folgen? Das widerspricht seinen Grundsätzen. Die Firma ist zwar nahezu schuldenfrei, das Grundstück unbelastet. Doch soll er investieren mit hohem Risiko? In welche Produkte? Das Privatvermögen gefährden? Ottmar Beckh entschließt sich, die Produktion nach der Auslieferung der Aufträge für das Weihnachtsgeschäft 1969 einzustellen. Auf der Spielwarenmesse 1969 wird noch einmal das vollständige Sortiment ausgestellt. Es ist ein Abschluß „aufrecht und mit Würde“.

 

Der Verkauf der Maschinen ergibt einen beträchtlichen Erlös, die Firma wird geordnet liquidiert. Bereits Anfang 1970 sind die Gebäude vermietet. So traurig es klingt: Die Vermietung ist lukrativer als die Herstellung von Spielzeug. Am 15. Juni 1970 wird die Firma Ottmar Beckh KG aufgelöst und am 17. Januar 1973 im Handelsregister gelöscht.

 

Mein Vater Ottmar Beckh kann noch einen langen Lebensabend bei guter Gesundheit verbringen. Er wird 91 Jahre alt und stirbt am 16. Februar 1997. Das Grundstück haben meine Geschwister und ich vor kurzem verkauft. Ein sozial ausgerichteter Verein wird dort ein Pilotprojekt „Generationenübergreifendes Wohnen“ realisieren. Ich behalte ein Grundstück zurück und werde mit Frau und meinen Blecheisenbahnen weiterhin in der Marthastraße wohnen.

Von Dieter Beckh

Auch diese schwere Lok verleugnet nicht, daß sie aus den 1930er Jahren stammt.

Güterzüge mit kleinen Wagen und großen Wagen im Stil der 1950er Jahre.

Dieser Übergang wurde in großen Stückzahlen verkauft.

 

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Tiergarten Nürnberg  - Scheuer Buntmarder - Nachwuchs erstmals sehen

Nachwuchs erstmals zu sehen

Bei den aus Asien stammenden Buntmardern gab es im Tiergarten der Stadt Nürnberg endlich Nachwuchs. Mit etwas Glück können die Besucherinnen und Besucher einen Blick auf den scheuen Nachwuchs erhaschen.

 

 

  

Bereits am 24. März 2011 hat das vierjährige Weibchen „Alisa“, das am 3. April 2008 in den Tiergarten kam, zwei Junge zur Welt gebracht. In der 700 Quadratmeter großen Anlage wurden „Alisa“ vier unterschiedliche Baumhöhlen zur Geburt angeboten. Glücklicherweise wählte sie eine der beiden Höhlen, die mit einer Überwachungskamera bestückt waren. So konnten auch die Besucher die erfolgreiche Aufzucht über einen Monitor verfolgen, bis die Mutter mit ihren Jungen die Höhle wechselte. Im Laufe der Zeit hat sie ihre Behausung regelmäßig gewechselt. Am 29. Mai 2011 ist sie mit ihrem Nachwuchs erstmals auf der Anlage unterwegs gewesen – also pünktlich zur Jahreshauptversammlung des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V., der das Buntmardergehege mit 220 000 Euro finanziert hatte. Seither ist der Nachwuchs, der fast schon die Größe der Mutter erreicht hat, täglich – meist morgens und am späten Nachmittag – für kurze Zeit zu sehen. Der siebenjährige Vater „Gorbi“ ist noch im Nebengehege abgetrennt. Da Buntmarder – im Gegensatz zu den einheimischen Mardern – zumindest manchmal in größeren Familienverbänden leben, kann er möglicherweise bald selbst zu seinem Nachwuchs.

Tiergarten der Stadt Nürnberg

i. A. Dr. Helmut Mägdefrau

Stellv. Direktor

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Buchhandlung Weidinger feiert 20-jähriges Bestehen

Am 7. September 2011 ist es so weit: Die Buchhandlung Weidinger im Herzen von Mögeldorf feiert ihr 20-jähriges Jubiläum. Dazu erwartet von 9 bis 18 Uhr alle Kundinnen und Kunden ein bunter Reigen von Aktionen rund ums Lesen.

Mit dem Laden am Mögeldorfer Plärrer erfüllte sich Else Weidinger einen lang gehegten Wunsch. Inspiriert von der „kleinen Stadt in der großen Stadt“ wollte sie hier einen Ort schaffen, an dem sich Literatur, Fantasie und Wissen begegnen. Bei der Eröffnung 1991 lud sie mit einem Gedicht von Eugen Roth zur Reise auf dem Bücherschiff ein und ist bis heute voller Enthusiasmus dabei.

Lesehungrige jeder Generation finden in den Holzregalen, die noch Else Weidingers Vater angefertigt hat, reichlich Lektüre. Den neuen Roman von Marco Balzano, Damals am Meer? Einen Führer von Daniela Crescenzio, über Italienische Spaziergänge in Nürnberg oder ein Geschenk für den Hobbykoch? Die Buchhändlerin und ihr Team haben das Passende parat. Oder sie besorgen es aus über 500.000 lieferbaren Titeln, meist schon bis zum nächsten Tag.

Stammkunden schwören auf die persönliche Beratung in dem einladenden gelben Haus in Mögeldorfs Mitte. So mancher verbringt auch mal einen halben Nachmittag mit Vergleichen und Auswählen in einem der gemütlichen Ledersessel, nahe den Singsittichen in ihrer Voliere. Für diese ist wohl ein Tag wie der andere in ihrem Bücherparadies. Für Else Weidinger dagegen wird das Jubiläum willkommener Anlass sein, mit den Mögeldorfern ein Stück Stadtteilkultur zu feiern.

Ein Geschenk hat sie ihrer Kundschaft und sich selbst bereits gemacht: www.buchhandlung-weidinger.de. Über die neue Homepage gibt es ab sofort Informationen über Bücher und Bestellmöglichkeiten rund um die Uhr.

            Marion Voigt

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