![]() ![]() |
|||||
---|---|---|---|---|---|
|
|||||
mit folgenden Themen - Juni 2009 Mögeldorf Aktuell
Andere Themen |
|||||
Mögeldorf Aktuell | |||||
Jahreshauptversammlung | |||||
Auf der Hauptversammlung des Bürger-
und Geschichtsvereins Mögeldorf e.V. am 29. April hielt der 1.
Vorsitzende des Garnisonmuseumvereins Michael Kaiser einen sehr
informativen und anschaulich bebilderten Vortrag über die Zerstörung
und den Wiederaufbau der Stadt Nürnberg. Viele bislang nicht
veröffentliche Aufnahmen ließen die Entwicklung sehr plastisch
werden. Herr Michael Kaiser wurde mit großem Beifall verabschiedet.
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung fanden auch Neuwahlen
statt. |
|||||
Aquakita | |||||
Der Jugendhilfeausschuß hat am 26.
März 2009 beschlossen, dass an der Langseestraße – gegenüber dem
McDonald - eine Kindertagesstätte mit Aquabereich errichtet wird.
Warum solche Zusatzeinrichtungen wie ein Wasserbereich zu einem
Zeitpunkt genehmigt werden, wo die größte Weltwirtschaftskrise seit
1928 herrscht und die Stadtschulden 1,7 Mrd. Euro erreicht haben,
ist nicht nachvollziehbar, insbesondere wenn man bedenkt, dass
fußläufig sowohl das Hallenbad des Post SV als auch das Freibad
Langsee vorhanden sind. Der Steuerzahler zahlt hier wieder mal die
Zeche, ohne dass der Stadtrat sagt, wie und wann er denn die
horrende Neuverschuldung zu beenden gedenkt. |
|||||
Mögeldorfer Hauptstraße | |||||
In der Bürgervereinsrunde beim Oberbürgermeister am 30. April 2009 im Rathaus wurde der letzte Stand wie folgt mitgeteilt:
Der
nachstehend abgedruckte Brief des Baureferenten vom 2. März 2009
ist, soweit er vorstehenden Aussagen nicht entspricht, überholt.
Fahrradweg Mögeldorfer Hauptstraße
Sehr geehrter Herr Köhler
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 25.01.2009. Zu dem von Ihnen
festgehaltenen Ergebnis der Vorstandssitzung am 13.01.09 teile ich
Ihnen folgendes mit:
Sehr geehrter Herr Köhler, auch ich bin an einer möglichst
verträglichen Lösung für den Radverkehr in Mögeldorf interessiert.
Für mich ist aber auch unstrittig, dass die Fahrbeziehung vom
„Plärrer“ zur Flußstraße verbessert werden muss. Meines Erachtens
ist nur ein Angebot sinnvoll, das von den Radfahrern auch angenommen
wird. Die vorliegende Planung stellt u.E. die wirkungsvollste und
wirtschaftlichste Alternative dar, den Radverkehr an dieser Stelle
zu fördern.
Mir wurde von Ihrer Vorstandssitzung berichtet, dass zahlreiche
Anwesenden unsere Planung unterstützen. Der Radweg kommt nicht
zuletzt auch der Erreichbarkeit des Einzelhandels in der Mögeldorfer
Hauptstraße zugute. Wir gehen davon aus, dass viele Kunden aus
Mögeldorf froh sind, wenn die Konflikte zwischen Fußgängern und
Radfahrern auf dem Gehweg dadurch erheblich entschärft werden
können. Die Verlegungsoption der Stellplätze erscheint mir ebenfalls
richtig.
Wenn die Planung abgeschlossen ist, werden wir vor Behandlung im
Verkehrsausschuss wieder auf Sie zu kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. Wolfgang Baumann, berufsmäßiger Stadtrat |
|||||
Bericht der Verwaltung:
„Wasserqualität des Wöhrder Sees
Die Wasserqualität des Wöhrder Sees stand mehrfach im Blickfeld der
Öffentlichkeit; u.a. wurde vom Fischereiverein Nürnberg Kritik an
dem Zustand des Gewässers geübt. Durch den Eintrag von Schwemmsand
nimmt die Wassertiefe im Wöhrder See ab. Die Fließgeschwindigkeit
ist, vor allem in bestimmten Randzonen, zu niedrig, um einen
ausreichenden Wasseraustausch herbeizuführen. In diesen Bereichen
können Bedingungen für Krankheitserreger entstehen, wie z.B.
Clostridium botulinum, der Botulismus hervorruft. Die
Wasserbeschaffenheit ist jedoch mit Ausnahme einer zeitweilig
starken Trübung und der Nährstoffbelastung als gut zu bezeichnen (s.
aktuell aufgelegtes WRRL-Maßnahmenprogramm und
-Bewirtschaftungsplan). Über die Wasserqualität des Wöhrder See,
mögliche Abhilfemaßnahmen und Neukonzeption wurde bereits am
28.06.2007 ausführlich im Umweltausschuss berichtet. Fazit war, dass
eine tiefgreifende Verbesserung der Zustände am bzw. im Wöhrder See
nur durch eine Neukonzeption des Gewässers erfolgen kann. Dazu
gehören Verbesserungen des Fließverhaltens und gezielte
Umgestaltungsmaßnahmen in den Randbereichen. Das Arten- und
Biotopschutzprogramm des Bayerischen Umweltministeriums empfiehlt
beispielsweise die allmähliche Reduzierung des Normalstaus über
mehrere Jahre um ca. 70 – 100 cm zur Vergrößerung der Flachwasser-
und Röhrichtzonen. Als Vorbild für die Entwicklung der
wasserwirtschaftlichen und landschaftsplanerischen Konzepte und
deren Umsetzung war das Projekt „Stadt am Fluss“ im Pegnitztal West.
Stadt am Fluss
Im Vorfeld des Projektes Stadt am
Fluss wurde durch ein Landschaftsplanungsbüro ein
Entwicklungskonzept Pegnitztal (Bestand und Konzept Sept. 1997)
zwischen Nürnberg und Fürth im Auftrag des staatlichen
Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg (WWA) erstellt, das bereits auch
Maßnahmen für den Wöhrder See vorschlägt. Oberer und Unterer Wöhrder
See setzen sich deutlich voneinander ab. Der Obere Wöhrder See ist
naturnah durch einen stärkeren Landschaftsbezug geprägt als der
Untere Wöhrder See, an dem Erholungseinrichtungen konzentriert
wurden (Seeterrassen, Café, Pergolen, Wasserspielplatz). Die
vorgeschlagenen Maßnahmen nehmen diese Zonierung auf: Für den
Unteren Wöhrder See z.B. eine Umgestaltung der Bucht am Noricus,
eine Verbesserung für Freizeitaktivitäten, auf seiner der Nordseite
eine Verbesserung der Erlebnisqualität und Ökologie durch
strukturreiche Uferzonen.
Analog
des Projektes Stadt am Fluss des WWA im Pegnitztal West wird davon
ausgegangen, dass eine deutliche Aufwertung des Grüns um den Wöhrder
See sowohl gestalterisch als auch hinsichtlich der Nutzungsangebote
erfolgen kann und wird. Ohnehin war ja bereits in diesem
Zusammenhang an das Vorhaben „Wasserwelt“ (Erlebnisbereich mit
pädagogischem Ansatz) am Südufer angedacht. Diese Maßnahme wurde
seit mehreren Jahren von GBA zum MIP angemeldet (gelbe Liste). Die
gesetzliche Ausbau- und Unterhaltungspflicht sowie die technische
Gewässeraufsicht für den Wöhrder See liegen beim WWA. Die Stadt
Nürnberg als Hauptnutznießer und Beteiligter am Bau des Wöhrder Sees
hat dabei vertraglich einzelne Verpflichtungen übernommen (z.B.
Finanzierung der Wasserpflanzenentnahme, laufende Uferreinigung,
Betrieb der Wöhrder Wehre usw.). Bei der Aufrechterhaltung des
derzeit unbefriedigenden Zustandes fallen daher derzeit auch
erhebliche finanzielle Belastungen des städtischen Haushalts an, die
gewinnbringender für eine Attraktivitätssteigerung dieses Bereichs
eingesetzt werden könnten.
Entwicklung des Wöhrder Sees – Runder Tisch
Zur Klärung der weiteren Vorgehensweise wurde auf Initiative des WWA
ein „Runder Tisch“ einberufen. Am 21. Januar 2009 fand im
Umweltreferat ein erstes Gespräch u.a. unter Beteiligung von Herrn
2. BM und SÖR statt. Ergebnis dieser Besprechung ist u.a., dass das
WWA im Jahr 2009 eine wissenschaftliche Untersuchung beauftragt, die
zunächst die Bedingungen für ein nachhaltiges gewässerökologisches
Gleichgewicht ermitteln soll. In dem Gespräch wurde als
Voraussetzung formuliert, dass im Grundsatz der Wöhrder See mit
offener Wasserfläche als „urbanes“ Gewässer funktional erhalten
bleibt. Im Übrigen sind Varianten einer Gestaltung denkbar und die
wissenschaftliche Untersuchung zunächst ergebnisoffen.
koopstadt – Nürnberg ans Wasser
Im Ramen der „Nationalen
Stadtentwicklungspolitik“ sollen Projekte die Praxis der
Stadtentwicklungspolitik anregen und darüber ein gemeinsamer
Erfahrungsaustausch mit den Städten Bremen und Leipzig erfolgen.
„Nürnberg am Wasser“ und die Bereiche Altstadt, Südstadt, Weststadt,
Südosten und Flughafen wurden für das Stadtgebiet ausgewählt.
Für die Leitidee „Nürnberg ans
Wasser!“ wurde das Projekt „Blaue Region Nürnberg“ definiert
(Kapitel 10.4.1 der Konzeptstudie Nürnberg). Im Rahmen des Projektes
soll ein Konzept zur Vernetzung und Qualifizierung der
Wassererlebnisse in der gesamten Region Nürnberg entwickelt und die
Gewässer sowie Verbindungsstrukturen über Freiraumachsen/-verbindungen
untereinander dargestellt werden. Die Steigerung des
Wassererlebnisses, die die räumlichen Zusammenhänge der Gewässer und
ihre Erreichbarkeit berücksichtigt, sowie Maßnahmen eines
ökologischen und wirtschaftlichen Wassermanagements im Verband mit
gewässer-ökologisch gebotenen Schutzmaßnahmen sollen entwickelt
werden.
Die
Konzeptphase beginnt 2009. Die operative Umsetzung erfolgt durch ein
Gebietsteam, für das die Federführung beim Referat III/UwA liegt. Im
Projekt „Blaue Region Nürnberg“ soll auch das Thema Wöhrder
See/Oberer Wöhrder See aufgegriffen werden.
Antrag der SPD-Stadtratsfraktion vom 17. September 2008
Nach
dem vorliegenden Antrag soll ein Gesamt-entwicklungskonzept für die
Bereiche an der Pegnitz vom Wöhrder See durch die Altstadt bis zum
bereits entwickelten Bereich der Pegnitz ausgearbeitet werden.
Konzeptionell sollen auch die Forderung nach einer Strandbar in die
Gesamtplanung „Stadt am Fluss“ integriert und
die Ergebnisse der
Voruntersuchung koopstadt einbezogen werden. Für das Pegnitztal hat
sich ein integrierter Planungsprozess unter frühzeitiger
Einbeziehung der Öffentlichkeit bei der Umsetzung des Projektes
Stadt am Fluss für das Pegnitztal West bewährt und sollte insoweit
auch weiterverfolgt werden. Die Federführung für das Projekt „Stadt
am Fluss“ liegt zunächst beim WWA. Ergebnisse aus dem
Stadtentwicklungsprojekt koopstadt einschl. die für die West- und
Altstadt sind bei der Weiterentwicklung eines Gesamtkonzeptes
einzubeziehen.
Zusammenfassung und weitere Vorgehensweise:
Über die Wasserqualität des Wöhrder
See, mögliche Abhilfemaßnahmen und Notwendigkeit einer Neukonzeption
wurde am 28.06.2007 ausführlich im Umweltausschuss berichtet.
Detaillierte Vorschläge und Empfehlungen enthalten das Arten- und
Biotopschutzprogramm und das Entwicklungskonzept „Stadt am Fluss“.
Im weiteren wird der Wöhrder See auch in die Betrachtungen des
koopstadt-Projekts „Blaue Region Nürnberg – Nürnberg ans Wasser“
einbezogen. Ergebnisse aus dem Stadtentwicklungsprojekt koopstadt
sind bei der Weiterentwicklung eines Gesamtkonzeptes Stadt am Fluss
einzubeziehen.
Weitere Vorgehensweise und
Organisation:
|
|||||
Stadt Nürnberg sucht Räumlichkeiten, Objekte und Flächen für Kindertagesstätten |
|||||
Brief der Stadt Nürnberg –
Jugendamt – vom 24.03.2009:
Sehr geehrter Herr Köhler,
im vergangenen Jahr stellte Herr Oberbürgermeister Dr. Maly das
Investitionsprogramm „Ausbau der Nürnberger Kindertageseinrichtungen
und Tagespflege“ vor, das mit einem Etat von ca. 14 Mio. Euro bis
zum Jahr 2013 Wege finden muss, um für jedes dritte Kind unter drei
Jahren, für jedes Kind im Kindergartenalter, für 40% der
Grundschulkinder
Um dieses Großprojekt zu meistern, bitten wir Sie um Ihre
Unterstützung: Wir suchen im Stadtgebiet Nürnberg Räumlichkeiten in
Bestandsobjekten, zum Beispiel über die Möglichkeit der Umnutzung
und Zusammenlegung von Wohnraum im Erdgeschoss mit direkten Zugang
auf eine Außenfläche. Außerdem besteht Interesse an freien
Grundstücken, die zur Errichtung einer Kindertagesstätte geeignet
sind. Die neuen Einrichtungen sollen von freien Trägern oder dem
Jugendamt der Stadt Nürnberg betrieben werden. Die Förderung von
Investitionskosten bis zu 90% bzw. langfristige Mietverträge sind
möglich. Die Anforderungen an Größe und Beschaffenheit der Räume
bzw. des Umgriffs (Außenspielfläche) werden sich in hohem Maß nach
dem jeweiligen Standort und dem örtlichen Bedarf richten, so dass
hierüber keine pauschale Aussage getroffen werden kann.
Wenn Sie Möglichkeiten hinsichtlich geeigneter Objekte sehen, bitten
wir Sie, sich an das Dienstleistungszentrum Kindertagesstätten 2013,
Stadt Nürnberg, Amt für Kinder, Jugendliche und Familien –Jugendamt,
Kita 2013, Dietzstr. 4, 90443 Nürnberg, Tel. 09 11/231-1 42 17, Fax
09 11/231-84 77, e-Mail: kita2013@stadt.nuernberg.de, Homepage:
www.kita2013.nuernberg.de zu wenden. Sie erhalten dann –
standort- und bedarfsbezogen – ein detailliertes Anforderungsprofil
und es können alle Fragen zu Standort, Größe, Ankauf/Miete,
Finanzierung der Investitionskosten, Betreiber besprochen werden.
Bitte zögern Sie nicht auf uns zuzukommen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Brigitte Hoßfeld, Jugendamt – Kita 2013
Wolfgang Köhler |
|||||
Ist Flocke eine Mögeldorferin? | |||||
Leider
nein!
Der Tiergarten
gehört nicht zum Ortsteil Mögeldorf, sondern zu Zerzabelshof. Wobei
beim Amt für Stadtforschung und Statistik unser Mögeldorf nicht als
eigene Gebietseinheit geführt wird. Grundlage für die Zuordnung von
Adressen und Straßen zu Gebieten ist das sog. Raumbezugssystem der
Stadt Nürnberg. Das Stadtgebiet wird dabei - ähnlich einem Baukasten
– in knapp 3800 Blöcke, 316 Statistische Distrikte und 87
Statistische Bezirke unterteilt. Man nennt das kleinräumige
Gliederung, die so angelegt ist, dass topographische Linien wie
Flüsse, Bahnlinien oder Straßen die Begrenzungen bilden. Für die
Stadt Nürnberg besteht der Stadtteil, den wir als Mögeldorf
bezeichnen, hauptsächlich aus den zwei Statistischen Bezirken 92 und
93. Der Bezirk 92 heißt Mögeldorf und umschließt das Gebiet von der
Cheruskerstraße (dem Ring) bis zur Unterbürger Straße, im Norden von
der Pegnitz, im Süden von der Bahnlinie begrenzt. Der Bezirk 93
erstreckt sich südlich der Bahnlinie bis zum Tiergarten. Er wird als
Bezirk Schmausenbuckstraße geführt. Aus dem beigefügten
Kartenausschnitt ist die Gliederung zu ersehen.
Die Anwohner
der Schmausenbuckstraße und aller anderen Straßen südlich der
Bahnlinie, sind natürlich nicht Schmausenbucker, sondern dürfen sich
weiterhin als Mögeldorfer fühlen.
Aber gemach! Es gibt noch
Mögeldorfer, die weder zu Bezirk 92 noch 93 gehören. Östlich des
Rings wohnen auch noch echte Mögeldorfer. Das sind einmal alle aus
der Gleißhammersiedlung, wobei es bei der Waldmünchener Straße schon
kritisch wird. Die gehört nur mit einigen Hausnummern zu uns. Aber
„der Block“, von der Erhardstraße bis zur Marthastraße, ist
Mögeldorfer Urgebiet. Die Statistiker jedoch rechnen diese Gegend
zum Verwaltungsbezirk 28, „Tullnau“ genannt. Die Teutonenstraße
gehört ebenfalls zum Bezirk 28. Trotzdem wohnen dort viele gefühlte
Mögeldorfer!
Zurück zu Flocke.
Der Tiergarten ist nun also nicht
mehr in Mögeldorf. Bei einer nicht repräsentativen Befragung von
zwanzig Nürnberger Tiergartenbesuchern waren elf von ihnen der
Meinung, dass der Tiergarten zu Mögeldorf gehöre, nicht zu
Zerzabelshof.
Sie liegen
damit nicht ganz falsch wie ein Blick in die Geschichte Mögeldorfs
und des Schmausenbucks zeigt. Zumindest für 21 Jahre war der
Schmausenbuck offiziell Mögeldorfer Gemeindegebiet. Wir haben einen
Brief der Mögeldorfer Gemeindeverwaltung aus dem Jahr 1878 (siehe
Abbildung)
Der
Schmausenbuck oder Reuhelberg wie er ursprünglich hieß war schon im
Mittelalter ein Ausflugsziel der Nürnberger. In zahlreichen
Beschreibungen wird der enge Bezug zu Mögeldorf festgestellt.
Ursprünglich war es die Buchenklinge nahe dem heutigen Wasserwerk,
die die Nürnberger anzog, dann die Vogelherde im heutigen vorderen
Tiergartenbereich, im 19. Jahrhundert schließlich die romantischen
Anlagen von Kramer, ebenfalls am westlichen Schmausenbuck. Um 1850
errichtete dort die Familie Fickenscher-Keilholzer einen
Hotelbetrieb mit 75 Zimmern, Sälen und Gasträumen. Bürger und
Fürstlichkeiten von Rang und Namen wurden bewirtet, unter ihnen der
Sänger Enrico Caruso. Das heutige Gelände vor dem Raubtierhaus mit
seiner Felskulisse war bei den Veranstaltungen besonders begehrt.
Für die Gemeinde Mögeldorf waren die steuerlichen Abgaben ein nicht
zu verachtender Posten. Mit der Eingemeindung Mögeldorfs nach
Nürnberg im Jahr 1899 war die Zugehörigkeit des Schmausenbucks nach
Mögeldorf dann unbedeutend geworden. An einen Tiergarten dachte
damals niemand. Der wurde erst 1939 vom Dutzendteich an den
Schmausenbuck verlegt.
Das Hotel am Schmausenbuck wurde im
Zweiten Weltkrieg zerstört. Zunächst wurde eine behelfsmäßige
Gaststätte, dann 1967 das achtstöckige Tiergartenhotel errichtet,
das nun schon seit Jahren seine Pforten geschlossen hat. Der
Schmausenbuck ist ein Erholungsgebiet der Nürnberger geblieben und
der Tiergarten nicht nur eine Attraktion unserer Metropolregion. Die
Mögeldorfer und die Zaboaner sind privilegiert durch diese
Nachbarschaft. Flocke und all ihre Genossen sind uns ans Herz
gewachsen.
Elfriede Schaller |
|||||
|
|||||
Mögeldorfer Schlossfest |
|||||
am 4. Juli 2009
im Schmausenschloss
Einlass: 18.00 Uhr;
Eröffnung:
DIE SAITENSPINNER
„Inliner-Show“ · Spvgg Mögeldorf 2000
Moderne Tanzperformance · Moves2fit African Sounds · Thusneldaschule
„Voll in Form“ · Theodor-Billroth Schule
Saxophonquartett „Nice Noise“ · Musikschule
Countryband · Thusneldaschule
Rockn`Roll · Post SV
Capoeira - Performance · Loni-Übler-Haus
„Inliner-Show“ · Spvgg Mögeldorf 2000
HIGHLIGHT:
ca. 22.00 Uhr: Eindrucksvolle
Feuerakrobatik
Die bekannten „Saitenspinner“ sorgen ab 18.15 Uhr
Für alle Köstlichkeiten ist die Catering-Gruppe
Programmänderungen bleiben vorenthalten. |
|||||
Georg Kreutzer
|
|||||
Herr Kreutzer ist für Mögeldorf, für die evangelische Gemeinde und
für den Gemeindeverein ein absoluter
Volltreffer!
Seit 27 Jahren ist er als Mesner für Kirche, Friedhof, Gemeindehaus
und Sportplatz tätig – man kann sagen als Mädchen für alles – und
als freundlicher, hilfsbereiter und engagierter Helfer
allseits geschätzt. Aber dafür gibt’s natürlich keinen Orden! Denn
das ist seine Aufgabe und er passt dafür.
Thomas Gottschalk fragte einst „Was muss man
denn verdienen, um das Bundesverdienstkreuz zu erhalten? Die Antwort
im Fall von Herrn Kreutzer lautet „NICHTS“. Denn er engagiert sich
seit 27 Jahren im Rahmen
des Mögeldorfer Gemeindevereins ehrenamtlich für Hilfslieferungen an
die notleidende Bevölkerung seines Geburtslands Rumänien.
Er wurde 1947 in Neudorf/Kreis Bistritz geboren und lebte von 1948
bis 1980 in Eisenmarkt, wo er als Mechaniker und Dreher lernte und
diesen Beruf dann auch erfolgreich ausübte. Aus der 1970
geschlossenen Ehe gingen zwei Kinder hervor. Er war tätiges Mitglied
der Evangelischen Kirche. Ein angenehmes Leben hatten Deutsche und
auch die übrigen Ausländer in Rumänien nicht. Man wollte sie
loshaben. Und so kam Georg Kreutzer 1980 mit seiner Familie nach
Nürnberg, wo er in seinem erlernten Beruf sofort eine Anstellung in
der Maschinenfabrik Leistritz fand.
Er strebte aber eine Anstellung im kirchlichen Dienst an, die er
dann 1982 als Mesner und Hausmeister in Mögeldorf fand.
Er war für unsere Gemeinde auch in sofern ein Gottesgeschenk, als
er bereits nach einem Jahr mit dem Projekt Rumänien konfrontiert
wurde. Das kam so:
Der evangelische Gemeindeverein hatte es sich seit Jahren zur
Aufgabe gemacht, einen größeren Betrag aus Mieteinnahmen und Spenden
für außergemeindliche caritative Hilfen bereitzustellen. Das
geschieht bis heute noch in Afrika und Polen. Großen Wert legte man
immer darauf, persönliche Verbindungen mit den Empfängern von Geld
und Gütern an Ort und Stelle zu pflegen. Wer wäre da im Falle
Rumänien, nicht nur wegen der Sprache besser geeignet gewesen als
der neue Mesner ? Wie sich herausstellte hatte er den handwerklichen
Blick und das nötige Feeling, wo dringend berechtigte Hilfe von
Nöten war. Nachdem die Korruption überall blühte, musste immer
darauf geachtet werden, dass die Hilfe auch bei den Bedürftigen
ankam.
Rumänien war und zählt auch heute noch zu den ärmsten Ländern
Europas.
Die Krankenhäuser waren schlecht ausgestattet, die medizinische
Versorgung nicht immer gewährleistet. Nicht alle nötigen
Medikamente waren verfügbar.
Am meisten litten die Bauern, Rentner und kinderreiche Familien.
Im November 1983 führten drei Mögeldorfer (siehe Bild) die erste
Erkundungsfahrt nach Rumänien durch. Das war damals ein recht
mühsames Unternehmen mit langen Wartezeiten an den Grenzen. Der
evangelische Landesbischof in Hermannstadt wies vor allem auf die
Not in den Dörfern hin.
Da der Anteil der evangelischen Christen
unter einem Prozent liegt, war klar, dass die künftige Hilfe
ökumenisch sein musste und das blieb sie auch. Ab der dritten Fahrt
1985/86 kamen die ersten Hilfslieferungen mit
Standard-Lebensmittelpaketen und Kleidungen in das Gebiet um
Hermannstadt. Nach der Wende fragten Heime und Anstalten nach
Büroartikeln und Schreibwaren.
Der erste Festpunkt war dann das Krankenhaus in
Petroschan (Bergbau
inzwischen aufgegeben). Hier fehlten hauptsächlich Arzneimittel,
später Matratzen und medizinische Geräte.
Ein Hauptanliegen des Mögeldorfer Engagements, das mit jährlichen
Hilfslieferungen immer noch anhält, war und ist jetzt das staatliche
Krankenhaus für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in
Paclisa, einem Ort mit ca. 400 Einwohnern. Das
Heim-Kinderkrankenhaus liegt einmalig schön in einer großen
Parkanlage, doch der innere Zustand zeigte sich dem nicht würdig.
Hier einen Wandel zu schaffen, nahm sich das Mögeldorfer Hilfsteam
vor. Es begann mit der Hygiene. Desinfektions- und Reinigungsmittel
wurden gespendet, Seife, Zahnpasta war vonnöten. Es fehlte an
Sandalen und Schuhen.
Letztere wurden später von einem Hersteller im Lande günstiger
besorgt. 250 Kinder warteten auf Bettzeug, Handschuhe, Schlafanzüge
und Mäntel. Im nächsten Jahr folgte dann die Neuausstattung mit
sanitären Einrichtungen.
Fenster und Türen wurden ausgewechselt und wiederum später eine
hauseigene Gasheizung installiert. Die Sanierung der Küche folgte
mit einem Aufwand von ca. 80.000,– €uro. Die Krankentransporte
besorgt nun ein neuer Mercedes-Benz-Bus (siehe Foto).
Alles in allem hat bisher die Aktion mehr als
eine halbe Million €uro in diese Hilfslieferungen investiert,
aufgebracht vom Gemeindeverein und sehr hoch-
herzigen Spendern aus Gemeinde, Freundeskreis
und der Industrie. Vor allen das Ehepaar Steger hat sich u.a. in
diesem Projekt außerordentlich engagiert. Wenn Herr Kreutzer in etwa
drei Jahren in den Ruhestand geht, wird er sich nicht mit seinem
Bundesverdienstkreuz zur Ruhe setzen, sondern weiter helfen.
Es ist noch viel zu tun: Um das Haus ist sehr viel Ackerland, das
zum Nutzen des Heimes bewirtschaftet werden könnte. Dazu benötigt
man Werkzeuge, Geräte und Maschinen.
Ein Herzensanliegen ist die neue orthodoxe Kapelle, die aus einem
alten Lagerhaus entstand und im Juni 2000 eingeweiht wurde. Leider
war schon wieder eine Dachreparatur fällig und der Innenraum wurde
trocken gelegt und mit Motiven biblischer Geschichten auf Kosten
einer Spenderin ausgemalt. In Kürze ist Einweihung. Mal sehen, ob
der Maler auch einige Mögeldorfer Köpfe versteckt hat.
Fritz Schaller |
|||||
August Johann Rösel von Rosenhof (1705 – 1759) |
|||||
Zu
Teichen rund um Mögeldorf unterwegs
Nur wenige Leser werden diesen Namen schon gehört haben. In seiner
Zeit war Rösel aber als Naturforscher, Miniaturmaler und
Kupferstecher sehr bekannt. Ende 2006 konnte man in der Norishalle
in einer Ausstellung der Naturhistorischen Gesellschaft Teile seines
Werks besichtigen. Inzwischen hat Prof. Dr. Manfred Niekisch
ermittelt, dass Rösel in Teichen und Tümpeln rund um Mögeldorf seine
Forschungsarbeiten unter dem Thema „Historia naturalis Ranarum
nostratium ( Die natürliche Historie der Frösche hiesigen Landes)
betrieben hat.
Ein kurzer
Lebenslauf sei vorausgestellt:
1705:
Geboren am 30. März in
Arnstadt/Thüringen
1710: Schule in Arnstadt und Unterricht
durch den Vater, der die Lust des Sohnes am Zeichnen erkennt.
1719: Onkel Wilhelm unterrichtet ihn in der
Malkunst, wobei er besonderes Interesse für Insekten zeigt.
1725: Malerakademie in Nürnberg. Erste
Versuche in Miniaturmalerei und in Kupferstechen.
1728: In Hamburg lernt er das Insektenwerk
von M.S. Merian kennen. Wieder in Nürnberg Aufnahme in einen Kreis
von Naturforschern.
1737:
Er heiratet Maria Elisabeth Rosa,
Tochter eines bekannten Chirurgen, Physikers und Dichters.
1740:
Veröffentlichung der ersten Tafel der
Insektenbelustigung (vier Teile).
1750: Beginn des Froschwerks, das 1753-1758
erscheint.
1759:
Er stirbt am 27. März in Nürnberg und
wird auf dem Johannisfriedhof bestattet.
Aus seinem
Lebenslauf geht schon hervor, dass Rösels Begabung und Entwicklung
in seinem Erbgut begründet war. Maler und Kupferstecher sind bei
seinen Vorfahren mehrfach vertreten. Entscheidende Impulse erhielt
er durch die Förderung in der Familie und durch die Ausbildung in
der Malerakademie Nürnberg. Den letzten Anstoß zu seinen
Forschungsarbeiten bekam er bei einem Aufenthalt in Hamburg, wo er
das Werk von Merian kennen lernte. Dies bewog ihn dann nach seiner
Rückkehr, sich mit den hiesigen
Insekten zu beschäftigen, wobei er seinen Lebensunterhalt mit
Porträtmalerei finanzierte. Seine Forschungsergebnisse, die sich
anfangs nur auf Käfer beschränkten, legte er in regelmäßig
erscheinenden Zeitschriften dar. 1740 erschien die erste Ausgabe
seiner „Insecten-Belustigung“. Die insgesamt vier Werke zeichneten
sich durch bezaubernde Bilder über die Entwicklungsstadien von
Käfern aus. Mit einer großen Liebe zum Detail sind sowohl die
Textbeschreibungen als auch die Farbbilder gehalten, wobei er
letztere teilweise auch selbst gestochen und koloriert hat. Bekannte
Nürnberger Kupferstecher wie Johann Justin Preißler, Georg Daniel
Heumann und Martin Tyroff unterstützten ihn bei seinen Arbeiten.
1750
begann er sein zweites Forschungsprojekt über Frösche und Kröten,
die „Historia naturalis Ranarum nostratium“ (Die natürliche Historie
der Frösche hiesigen Landes). Dieses Werk ist in den Jahren
1753-1758 entstanden und zwar gegliedert nach Arten in sieben
Kapiteln, einer Einleitung und einem Schlussartikel. Alle diese
Teile beginnen mit einer Vignette (französisch „vigne“ für
Weinrebe). So wurde früher eine Rand- oder Kopfverzierung im
Druckwesen bezeichnet. In solchen Vignetten hat Rösel sowohl
Personen als auch die Teiche seiner Expeditionen mit großer
Genauigkeit und Liebe zum Detail eingearbeitet.
Herr
Professor Manfred Niekisch, ein geborener
Nürnberger, hat seit 1998
die Professur „Internationaler Naturschutz“ an der Universität
Greifswald inne. Er steht an der Spitze vieler
Weltnaturschutz-Organisationen. In den letzten Jahren hat er sich –
vielleicht weil er geborener Nürnberger ist – erstmals ausführlich
mit Rösels Vignetten beschäftigt und dadurch vieles aus dem Leben
Rösels entdeckt. Und jetzt wird es für die Mögeldorfer interessant:
Einige der dargestellten Bilder sind Tei-che mit Unterbürg,
Oberbürg, Zeltnerschloss,
und Dutzendteich. Die anderen Landschaften sind nicht
identifizierbar, vielleicht Phantasiebilder oder auch Teiche im
Pegnitzgrund, die inzwischen vertrocknet sind.
Ergänzend dazu kann man noch einiges aus den Aufzeichnungen seines
Schwiegersohns Christian Friedrich Kleemann entnehmen.
Wahrscheinlich hat Rösel seine Feld- und Teichforschungen 1737
begonnen. Sie endeten 1752 mit einem Schlaganfall, der ihn
halbseitig lähmte. Zu Hause führte er seine Arbeiten fort, musste
sich aber die Tiere bringen lassen, was natürlich sehr umständlich
war. Vorher hatte er jahrelang intensiv an Ort und Stelle geforscht.
Kleemann
berichtet: „Die Untersuchung der Frösche, Kröten und Eidechsen haben
unbeschreibliche Mühe gekostet. Er wagte sich deswegen in die
kältesten Pfützen, Sümpfe und Gewässer, worinnen er mit der größten
Begierde und Unverdrossenheit ihren Laich aufsuchte“. Er brachte
viele Tage und Nächte auf dem Lande bei vornehmen Gönnern zu. Die
bildliche Darstellung der erwähnten Herrensitze kann man ja auch als
Dank an seine Gastgeber ansehen. Seine Aufenthalte in Oberbürg sind
bestätigt. Dort lebten damals die Hofräthe Lorenz Wilhelm Neubauer
und Johann Georg Friedrich von Hagen. Letzterer hatte 1748 Oberbürg
geerbt, unterstützte die Arbeit Rösels und kaufte nach dessen
Ableben einiges für seine Sammlung. Von Aufenthalten in Unterbürg
und Gleißhammer wird nichts erwähnt.
Jedoch
berichtete seine Tochter Catharina Barbara Kleemann in einem Brief,
ihr Vater habe nach dem Ablassen des Dutzendteichs im Schlamm auf
dem Boden Knoblauchkröten „bekommen“.
Seine Frau
zeigte viel Verständnis für seine Arbeit. Trotz seiner jungen Ehe
„brach er sich oft seine Nächte und Ruhe und Schlaf gänzlich ab“, um
den Zeitpunkt des Ablaichens nicht zu verpassen. Sein Freund, der
Chirurg Georg Leonhardt Huth, von dem er das Sezieren gelernt hatte,
unterstützte ihn bei der Geländearbeit.
In seinen
Beschreibungen gibt er auch Jahreszahl und Fundorte an, wie z.B.
Man wird sich sicher Gedanken machen, warum Rösel heute so wenig bekannt ist? Unzweifelhaft war Rösel ein mutiger Pionier, der sich entgegen allen Anfeindungen mit Tiergruppen beschäftigte, die damals als Werk des Bösen und nicht als Bestandteil der göttlichen Schöpfung gesehen wurden. Erstmals hat er Tiere in ihrer Entwicklung samt ihrer Lebensumgebung exakt und anschaulich gezeichnet und beschrieben. Er erlangte damals mit seiner Arbeit unter Naturforschern sehr hohes Ansehen. Aber – er hat zu früh gelebt! In seiner Zeit hatten Insekten und Frösche noch keine allgemein gültigen Namen. Nachdem Rösel die Tiere z.B. Schmetterlinge aus dem Ei oder der Raupe aufgezogen hatte, beschrieb er seine Objekte nach dem Aussehen der Raupe, deren es ungeheuer viele gab. Diese umständlichen Beschreibungen wurden 1758, kurz vor dem Tod Rösels durch einheitliche zweigliederige Namen ersetzt und international eingesetzt. Sein Name lebt für die Wissenschaft heute leider nur noch in der Bezeichnung für die Laubheuschrecke (Rösels Beißschrecke) fort.
Fritz Schaller
Quellen:
Naturhistorische
Gesellschaft, Vignetten-Bericht Prof. Dr. Manfred Niekisch
|
|||||
Mitglieder Informationen | |||||
Wir danken unserem Spender
Wir betrauern den Tod unserer Mitglieder
Prof. Dr. Irmgard Höß, Nordring 167 Friedrich Hoffmann, Hersbrucker Straße 114
|
|||||
![]() |