75 Jahre Post-Sportverein
Nürnberg -
Zuhause in Mögeldorf
- aktiv in ganz Nürnberg
Mitten in Mögeldorf,
eingebettet zwischen Ebensee und der großen Verkehrslinie der
Laufamholzstraße liegt das Sportgelände des Post-Sportvereins
Nürnberg, mit 20000 Mitgliedern Deutschlands größter
Breitensportverein, der Sportpark Ebensee und das nunmehr seit 75
Jahren. Damals 1926, zur Zeit der Vereinsgründung sah es dort
natürlich noch ganz anders aus.
Das Gelände an der
Ziegenstraße, das damals den Heiling-Relikten und Paul Wissmüller
gehörte und bis weit in das 19. Jahrhundert hinein als
gemeindlicher Ziegenanger der Gemeinde Mögeldorf diente, wurde als
Brachland mit Feldern und Birken gepachtet. Es war ein schweres
Stück Arbeit, diese Wildnis in eine brauchbare Sportanlage zu
verwandeln. Viele Freiwillige aus dem Verein, der bei seiner
Gründung am 18. November 1926 gerademal 260 Mitglieder vorzuweisen
hatte, machten es durch Tag- und Nachtarbeit möglich, innerhalb
kurzer Zeit einen vorerst kleinen Sportbetrieb durchzuführen. Bald
war eine 100 m-Laufbahn geschaffen, der Bau von zwei Tennisplätzen
bis 1928 vollendet.
Rasch wuchs auch die
sportliche Bandbreite. Ende der 20er konnten die Sportler schon
zwischen Handball, Fußball, Faustball, Tennis, Schwimmen und
Leichtathletik wählen. Auch die Schützen, Winter- und
Wandersportler, Damengymnastik und Schwerathleten waren damals
bereits aktiv. Kinderturnen, Rollschuhlauf und das Rhönradturnen
kamen im Laufe der 30er hinzu. Bis Kriegsbeginn 1939 wuchs so die
Zahl der Mitglieder in Ebensee auf 1700 an.
Nach dem zweiten Weltkrieg
1945 war die mühsam aufgebaute Sportanlage verwüstet und
verlassen. Trotz Versammlungsverbot und anderer Schwierigkeiten
fanden sich die ersten Getreuen wieder. Im damals sogenannten
"freiwilligen Arbeitsdienst" wurde vieles wieder
errichtet. Die Amerikanische Besatzungsmacht hätte das neue
Vereinsheim gerne zur Bar umfunktioniert, was der damalige
Präsident Georg Beimler gerade noch verhindern konnte. Im Jahre
1950 entstand so nach vielen Wirren der Verein "SC
Nürnberg-Ebensee", allmählich wieder in Klammern mit dem
Zusatz "Post". Ende der 50er gab es die ersten großen
Sportveranstaltungen auf dem Gelände in Ebensee, das damals schon
annähernd die heutige Gestalt annahm.
1978 folgte der Bau des
vereinseigenen Hallenbades, in den 80ern und 90ern folgten durch
Umverlegung von Spielflächen zusätzliche Kunstrasenspielfelder und
Allwettertennisplätze. Zwei Jahre vor dem 75. Geburtstag, 1999 die
Krönung der Anlage - der für zwischenzeitlich allein 8000
Vereinsschwimmer notwendige Anbau an das Hallenbad mit 25
m-Sportbecken, das aus allen Nähten platzte. Vor allem hier wurde
darauf geachtet, den modernen Bau mit Mehrzweckbecken (31 Grad
Wassertemperatur, Stehtiefe, Massagesprudelliegen,
Unterwasser-Bodensprudler und Nackenbrausen) in das noch aus
Gründungszeiten vorhandene kleine Birkenwäldchen des Sportparks
Ebensee zu integrieren. Schließlich erinnert es an die Ursprünge
der Vereinsentwicklung und Präsident Werner Wild hatte so manche
Diskussion mit Baufirmen durchzustehen, die den Bestand kurzerhand
entfernt hätten. So wurde der Bereich der Freiluftterrasse, die die
Sauna (Finnische Heißluftsauna und Softsauna) mit Römischem
Dampfbad im Jahre 2000 nun noch ergänzte , nach langen Kämpfen in
der Planung auch nach den noch vorhandenen Birken ausgerichtet.
Heute genießen dort bereits über 500 Mitglieder den Ausblick auf
den Erlenstegenwald und den allabendlichen Sonnenuntergang im
Westen. Auf 200 qm Freiluftbereich lässt es sich nach Sport,
Fitness-Studio, Joggen, Schwimmbad und Sauna mit Aroma- und
Farblichttherapie herrlich relaxen. Eine exclusive Sportstätte, die
nur den Mitgliedern des Vereins zur Verfügung steht, die schon
lange "postunabhängig" aus allen Berufsbereichen
zuströmen. In den letzten Jahren hat sich die Post AG nun im Zuge
der Sparmaßnahmen mit Zuschüssen endgültig zurückgezogen. Der
Post Sportverein Nürnberg trägt zwar immer noch deren Name, ist
jedoch finanziell nun komplett auf eigene Beine gestellt. So wird
der gesamte Unterhalt der vielen vereinseigenen oder angemieteten
Sportstätten nur durch die Mitgliederbeiträge getragen, die trotz
allem noch als äußerst günstig zu bezeichnen sind.
Mitglied werden kann heute
jeder, der ein besonders vielfältiges Sportangebot, relativ
ungebunden sucht. Bei 90 verschiedenen Sportangeboten, verteilt
über 800 verschiedene Stunden pro Woche, heute im gesamten
Nürnberger Stadtgebiet, findet jeder das Richtige für sich und
kann bei Verhinderung immer kurzfristig auf ein anderes Angebot
ausweichen. Vielleicht ist das das Geheimnis des großen Erfolges
des Vereins, der in 25 Abteilungen neben 6 hauptamtlichen
Sportlehrern über 350 ehrenamtliche Übungsleiter für dieses
vielfältige Angebot zur Verfügung hat. Hohe Auszeichnungen, auch
der Bundesregierung, u.a. einen Preis im Bundeswettbewerb
"Bewegung, Sport und Spiel im Alter" für den
Senioren-Club oder den "Gesundheitsclub im Sportverein"
der Bayerischen Staatsregierung sind dem Verein zuteil geworden.
Erst vor kurzem wurde durch das Siegel "Pluspunkt
Gesundheit" des Deutschen Sportbundes, die Zusammenarbeit mit
den Krankenkassen möglich. Die Angebote der Schwimmabteilung werden
vom Deutschen Schwimmverband mit dem Gütesiegel "Gesund und
fit im Wasser" empfohlen.
Die große Jubiläumsgala des
Vereins am 16. November 2001 konnte vor zahlreichen Ehrengästen aus
Sport und Politik, u. a. dem Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
Ludwig Scholz und der Bürgermeisterin Helen Jungkunz,
Bundestagsabgeordneten wie Dagmar Wöhrl und Horst Schmidbauer,
Mitgliedern des Bayerischen Landtags, wie Dr. Markus Söder,
zahlreichen Stadträten u. a. auch Wolfgang Köhler, dem 1.
Vorsitzenden des Bürger- und Geschichtsvereins Mögeldorf und
Herausgeber dieses Mitteilungsheftes und einem interessierten
Publikum von über 1000 Mitgliedern aus dem Verein in der
Meistersingerhalle nur einen kleinen Ausschnitt aus dem vielseitigen
Programm des Vereins präsentieren. In einer Multimediashow auf
Großbildleinwand war in Livedarbietungen , wie z.B. Aerobic,
Rhönrad, Ballett, Orientalischer Tanz und unzähligen Fotos aus den
Sportstunden die große Palette an sportlicher Aktivität zu
erahnen. Selbst "Die drei Tenöre" wurden vereinseigen
präsentiert. Der Olympiafackelträger 1972 durch Nürnberg von
München Richtung Kiel, Walter Herrmann, entstammte damals auch dem
Post-SV Nürnberg und berichtete kurz in einem Interview. Moderiert
wurde die kurzweilige Show vom ehemaligen Weltmeister und
Olympiasieger im Kunstturnen, Eberhard Gienger, der wortgewandt die
Darbietungen kommentierte und durch die Jahrzehnte der
Vereinsentwicklung führte.
Am Abend darauf, dem 17.
November krönte als alljährlicher gesellschaftlicher Höhepunkt
der "Herbstball" des Vereins das Jubiläumsjahr. Mit Max
Greger, Ambros Seelos und Karibischer Nacht im Foyer mit zwei
weiteren Orchestern feierte man in den eigentlichen Geburtstag des
Vereins hinein. Weit über 2000 Gäste strömen alljährlich zu
dieser Tanzgala, die stets mit hochkarätigen Orchesterchefs, wie
Max Greger, Hugo Strasser, Ambros Seelos, Günter Noris und
bekannten Orchestern nicht nur die Mitglieder des Vereins lockt.
Auch hier geht es stets bergauf und so gilt diese Veranstaltung
heute als Geheimtipp unter Tanzfreunden und zählt in der
Zwischenzeit zu den drei größten Galabällen in Nürnberg.
Und dann gibt es neben den
zahlreichen Ausflügen und Festen in den einzelnen Abteilungen,
Kinderfaschingsbällen und Wanderungen noch die Reisefreunde im
Post-SV. Hier geht man alle Jahre auf Kreuzfahrt in ferne Länder.
Die ganze Welt wurde in den zurückliegenden Jahrzehnten schon
bereist und viele schöne weitere Reisen stehen bevor. Erst im
November kehrte eine Gruppe von einer Reise im westlichen Mittelmeer
zurück.
Wer heute diesem modernen
Großsportverein angehört, findet somit alles, was Freizeit
ausmacht in einer großen Gemeinschaft, die dennoch keinen Zwang
oder die so viel gescholtene "Vereinsmeierei" ausübt.
Vielmehr hat hier jeder die Möglichkeit nach Lust und Laune, sich
relativ zeitunabhängig sportlich zu betätigen. Und in eine große
Sportgemeinschaft integriert zu werden. Ungezwungenes Kommen und
Gehen im Fitness-Studio, unbegrenzte Badezeit im Hallenbad,
Mehrfachsportangebote an verschiedenen Tagen ermöglichen die
Einbindung von Sport in den Alltag. Vor allem auch der Seniorenclub
des Vereins, der von der Bundesregierung für sein großes soziales
Engagement für Senioren ausgezeichnet wurde, zeigt durch ein
vielseitiges Sport- und Freizeitangebot, wie Sport soziale Bindung
fördert.
Der Sportpark in Ebensee
lockt aufgrund seiner hervorragenden Lage im grünen Stadtteil
Ebensee, angrenzend an den Pegnitzgrund viele Jogger und
Freizeitsportler an. Das Restaurant im Sportpark Ebensee serviert
schmackhafte italienische Küche, aber auch fränkische Schmankerl
und schnelle Pastaküche für Eilige. Das aktuelle Sportangebot des
Vereins erhalten Sie über unsere Geschäftsstelle
(Tel.: 0911/95459560 ) oder
im Hallenbad in der Ziegenstraße 110. Schauen Sie doch mal vorbei!
Uschi Friedmann |