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Streit um Verengung der Laufamholzstraße zwischen
Rehhofbrücke und Prutzbrücke - Laufamholzstraße
soll stadteinwärts auf 1 Fahrspur reduziert werden.

 

 

 

Stadt plant Verbesserungen in der Laufamholzstraße
 

Die Verwaltung – konkret das Verkehrsplanungsamt im Baureferat der Stadt Nürnberg – wurde beauftragt, die Situation für querende Fußgänger in einem Teilabschnitt der Laufamholzstraße zu prüfen. Zwischen der Prutzstraße und der Rehhofstraße befindet sich die Wohnnutzung auf der Nordseite. Auf der Südseite befinden sich mehrere SB-Märkte und andere Einkaufsmöglichkeiten. Diese städtebauliche Situation führt für Fußgänger zu einem hohen Querungsbedarf der Laufamholzstraße. Trampelpfade im Grünstreifen in Höhe der drei Durchlässe der Lärmschutzwand belegen dies. Die Fußgänger scheuen den Umweg zu den 440m voneinander entfernten signalgeregelten Kreuzungen.
 

 

So nah und doch so fern - Wohnen und einkaufen
wird durch die Straße getrennt

 
    Das Verkehrsplanungsamt hat an mehreren Tagen Zählungen durchgeführt. Ca. 30 Fußgänger pro Stunde (!) laufen täglich an den drei besagten Stellen über die stark befahrene Hauptverkehrsstraße. Am 19.02.2010 wurde zudem ein sehr schwerer Unfall registriert. Zwischen der Prutzstraße und der Rehhofstraße überquerte eine Fußgängerin die Straße und wurde von einem Kraftfahrzeug lebensgefährlich verletzt.
 

Das Verkehrsplanungsamt hat nun mehrere Varianten für eine Erhöhung der Verkehrssicherheit geprüft und das Ergebnis des intensiven und detaillierten Planungsprozesses in einer öffentlichen Veranstaltung am 20.09.2011 vorgestellt. Nachdem eine „große“ Lösung mit einer zusätzlichen Ampelanlage oder markierte Fußgängerüberwege („Zebrastreifen“) aufgrund hoher Kosten oder wegen Widerspruchs zur Richtlinie nicht in Frage kommen, hat die Verwaltung den Einbau von drei Verkehrsinseln als Querungshilfe geprüft. Es gibt in Nürnberg nicht viele Hauptverkehrsstraßen, die beidseits eine durchgängige Baumreihe aufweisen. Die Bäume in der Laufamholzstraße sind ökologisch und städtebaulich äußerst wertvoll. Deshalb musste eine Lösung gefunden werden, die in das 12,90m breite Asphaltband der Straße integriert werden kann.

 

Im Dauerlauf über die Straße - täglich zu beobachten und ein hohes Sicherheitsrisiko

 

Nachdem in stadtauswärtiger Richtung der rechte Fahrstreifen häufig als Rechtsabbiegespur zu den Grundstücken genutzt wird, und dadurch der linke Fahrstreifen voll ausgelastet ist, entschied sich die Verwaltung, den Einbau von Inseln in den linken stadteinwärtigen Fahrstreifen näher zu untersuchen. Kernpunkt der Prüfung waren wiederholte Zählungen aller betroffenen Verkehrsströme und eine detaillierte verkehrstechnische Berechnung.

 

In der Berechnung wurde betrachtet, wie die zukünftige Situation am für die Leistungsfähigkeit des Straßenabschnitts maßgebenden Knoten Laufamholzstraße / Rehhofstraße aussehen würde. Durch die geplanten Inseln werden sich die Kraftfahrer anders als heute auf die beiden Fahrstreifen der Laufamholzstraße verteilen, weil sie sich 130m nach der Kreuzung auf den rechten Fahrstreifen einordnen müssen. Aufgrund dieses Verflechtungsbereiches kann die Situation nicht mit der laufenden Kanalbaustelle mit Einengung unmittelbar an der Kreuzung Waldstraße / Laufamholzstraße verglichen werden.

 

Das grüne Band der Laufamholzstraße ist wertvoll für den Stadtteil

Die Verkehrsplaner sind bei der Planung vom „worst case“, also dem denkbar ungünstigsten Fall ausgegangen: Die Kraftfahrer fahren ausschließlich auf dem rechten Fahrstreifen. Die Funktionalität der Lösung ist nachgewiesen, wenn sogar diese Situation ohne größere Überlastungen abgewickelt werden könnte. Ergebnis war, dass dies mit einer kleinen Änderung an der Ampel der Laufamholzstraße/Rehhofstraße möglich ist. Es wurde nämlich festgestellt, dass neben den Bussen der Linie 40 auch andere Fahrzeuge in der tadteinwärtigen Busbucht halten und die Vorrangschaltung für den Bus auslösen, die zulasten der Grünzeit der Laufamholzstraße geht. Durch eine Änderung der technischen Ausstattung könnten Busse zukünftig eindeutig erkannt und die Zahl der Eingriffe deutlich reduziert werden. Damit könnte der stadteinwärtige Verkehr mit einem Fahrstreifen nahezu störungsfrei abgewickelt werden. Dies ist auch im Interesse der VAG. Denn der Bus 40 muss in Mögeldorf Anschlüsse in viele Richtungen erreichen. Nachdem die Kraftfahrer sich niemals nur auf dem rechten, sondern zu einem gewissen Teil auch auf dem linken Fahrstreifen aufstellen werden, bestünde auch mit den geplanten Inseln trotzdem noch ein Puffer, um kurzzeitige Spitzen im Verkehrsaufkommen abzufangen. Durch die Verstetigung der Belastung würde zudem der Mögeldorfer Plärrer entlastet. Das Verkehrsplanungsamt wird die Planung nun mit allen weiteren direkt und indirekt betroffenen Dienststellen innerhalb der Verwaltung abstimmen und danach den Straßenplan zum Beschluss im Verkehrsausschuss vorlegen. Sollte die Planung realisiert werden, wird die Sicherheit für die Fußgänger deutlich erhöht. Außerdem erhalten Linksabbieger zum anliegenden Einzelhandel zwischen den Inseln eigene Aufstellbereiche. Dies bringt weitere Sicherheit und Ruhe in den Verkehrsablauf. Das ständige Taktieren, ob man links oder rechts schneller vorankommt, entfällt. Letztlich trägt dies auch zu einer Verminderung des Lärms bei.

 

Die letztliche Entscheidung über die Planung trifft der Verkehrsausschuss des Nürnberger Stadtrates voraussichtlich im kommenden Jahr.

 

Linksabbieger behindern den Verkehr - zukünftig gibt es eigene Linksabbiegerspurren!

 

Ergebnis der Zählungen

Verkehrsbelastung der Laufamholzstrasse

26.000 bis 27.000 Kfz / Tag

Stadteinwärtiger Verkehr in der Frühspitze

1200 - 1400 Kfz / Spitzenstunde

Fußgängerquerungen pro Stunde

30

Wartezeit für den Fußgänger

bis über 200 Sekunden

 

 

Frank Jülich - Leiter des

Verkehrsplanungsamtes

Robert Wunder - Abteilungsleiter

Straßenplanung 04.10.2011

 

Stellungnahme des Bürger- und Geschichtsvereins
Mögeldorf e.V.

 

Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e.V. lehnt den Vorschlag der Verwal-tung ab, da er keine Verbesserung bringt, sondern zu Verkehrsstau, Verkehrsge-fährdung und Schleichwegverkehr durch Ebensee führt.

 

  1. Der Sachverhalt ist von der Verwaltung nicht erhärtet worden. An einzelnen Tagen kurze Zeitspannen zu messen,  besagt gar nichts. Um wirklich eindeutige Zahlen für das Übergangsverhalten zu haben, muß über mehrere Tage komplett gemessen werden, weil sonst schon von der Basis her von falschen Voraussetzungen ausgegangen wird. Soviele Bewohner haben die WBG-Häuser gar nicht, als dass 30 Bewohner pro Stunde ununterbrochen zum Aldi gehen könnten. Es ist kaum anzunehmen, dass jede Flasche Wasser einzeln eingekauft wird.
     

  2. Die Anlieger der Schlossweiherstrasse kommen automatisch über den Fußweg zu den Ampeln, so dass die „Verbesserung“ ausschließlich für die Bewohner von vier Anwesen durchgeführt würde.
     

  3. Die maximale Entfernung der Bewohner zu einer Ampelanlage beträgt 220 m. Wo ist eigentlich das Problem? Ich glaube, dass viele Bewohner Nürnbergs begeistert wären, wenn sie nur 220 m bis zur nächsten Ampel hätten. Aus der Entfernung kann sich jedenfalls kein Grund ergeben, um den Verkehrsfluss zu beeinträchtigen.
     

  4. Durch die drei zusätzlichen Inseln entsteht ein neues erhebliches Gefährdungspotential. Aufgrund des hohen Verkehrsdrucks werden immer wieder Autofahrer versucht sein, zwischen den drei Verkehrsinseln auf der linken Spur zu überholen. Diese Manöver erhöhen beim Wiedereingliedern auf die rechte Spur das Unfallrisiko nachhaltig.
     

  5. Die Verkehrsmenge und der Durchfluß werden nachhaltig eingeschränkt. Dies gibt die Verwaltung ja auch zu: „Durch die Verstetigung der Belastung würde zudem der Mögeldorfer Plärrer entlastet“. Auf Deutsch: Es kommen weniger Fahrzeuge durch! D.h. die Verwaltung plant vorsätzlich einen Umgehungs- und Schleichwegverkehr durch Ebensee.
     

  6. Zu welchen Auswüchsen die Einspurigkeit führt, haben wir Mögeldorfer in diesem Jahr 2011 ja leidvoll erfahren. Über mehrere Monate war die Laufamholzstraße beim Marktkauf stadteinwärts einspurig. Verkehrschaos war die Folge. Staus selbst am Sonntag Nachmittag waren festzustellen. Bei diesen tatsächlichen Erfahrungen können uns die „Berechnungen“ des Verkehrsplanungsamts nur als Lug und Trug erscheinen. Wir Mögeldorfer sind von den „Berechnungen“ des Verkehrsplanungsamts in jeder Hinsicht gebrannte Kinder. Von den „Berechnungen“ des Verkehrsplanungsamts beim Umbau des Mögeldorfer Plärrer im Jahr 2000 hat sich nichts, aber auch gar nichts bewahrheitet. Der Mögeldorfer Plärrer wurde zum Stauknoten Nr. 1 der Stadt umgebaut.

 

 

Erste Reaktionen, die beim Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e.V. ankommen, zeigen deutliches Unverständnis der Mögeldorferinnen und Mögeldorfer.

 

Schreiben Sie uns Ihre Meinung:

buergerverein_moegeldorf@t-online.de

 

 

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Letzte Änderung: 26.11.2011