Verein für die Geschichte Mögeldorfs
Vereins für Geschichte Mögeldorfs
Vorstadtvereins Nürnberg-Mögeldorf.

Fr. Schaller

Über den Bericht

Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf feiert heuer sein 125-jähriges Jubiläum in der Nachfolge des „Vereins für Geschichte Mögeldorfs“ und des „Vorstadtvereins Nürnberg-Mögeldorf.“.

Autor: Fr. Schaller

Erstellungsdatum

Februar; Oktober, Dezember 2015

Letzte Änderung



125 Jahre vereint für Mögeldorf


Heftausgabe Februar 2015

125 JAHRE VEREINT FÜR MÖGELDORF

1890 war Mögeldorf noch ein selbständiges Dorf. Die Stammtischrunde wird zum Geschichtsverein. Man Pflegt Geselligkeit, erforscht die Heimatgeschichte und sammelt für die Kirchenrenovierung.

Wäre dieses nicht ein Anlass, unserem Verein beizutreten? Sie unterstützen damit die ehrenamtliche Arbeit und würdigen unser Engagement ! Ein Anmeldeblatt finden Sie auf der nächsten Seite. Und wenn Sie schon Mitglied sind: Könnten Sie nicht mal Ihren Nachbarn ansprechen ? Auch er will wohl ein liebenswertes Mögeldorf haben ?!

Vorstand

Die bauliche Verdichtung der Stadt ist auch in Mögeldorf zunehmend zu beobachten. Das darf aber nicht zu Lasten des grünen Charakters unseres Stadtteils gehen. Wir möchten weiterhin in einem lebens- und liebenswerten Mögeldorf wohnen. Dafür wird sich unser Verein auch in Zukunft einsetzen.


Verein für die Geschichte Mögeldorfs

Heftausgabe April 2015

Verein für die Geschichte Mögeldorfs


Die freie Reichsstadt und ihr Territorium fielen 1806 an das Königreich Bayern. Mögeldorf wurde eine selbstständige, aber bitterarme Gemeinde. Erst mit dem Bau der Ostbahn 1859 von Nürnberg nach Hersbruck begann ein wirtschaftlicher Aufschwung.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert blühte das gesellige Leben in Mögeldorf in zahlreichen Vereinen und Stammtischgesellschaften. Nicht nur die Ortsansässigen trafen sich in den Wirtschaften. Vielmehr kamen Nürnberger dazu, die mit der Ostbahn gerne aufs Land fuhren. So versammelte sich ab etwa 1880 jeden Montag eine Runde in der Franckschen Gaststätte, dem späteren Volksgarten, dann Wiener Wald und jetzt Osteria am Mögeldorfer Plärrer. Dieser Stammtisch nannte sich Montagsgesellschaft und hob sich von anderen etwas ab, da es sich hier um besonders honorige Persönlichkeiten handelte. Aus der Stadt kamen Künstler, Gelehrte und Privatiers. Dazu gesellten sich angesehene Mögeldorfer: der Pfarrer, der Lehrer, der Brauereibesitzer, der Ortsarzt zusammen mit Kaufleuten, Landwirten und Handwerkern. Seele des Ganzen war Professor Spieß, Gymnasialprofessor und Vorstand der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg.

Verein für die Geschichte Mögeldorfs

Die Zahl der Mitglieder nahm immer mehr zu und die Stammtischrunde gewann an Gestalt. Aus dem Jahr 1883 stammt eine erste Chronik, eigentlich mehr ein Protokollbuch. Dieses und zwei weitere sind uns erhalten geblieben. Die drei Chroniken spiegeln das Vereinsleben von den Anfängen um 1880 bis zur Auflösung im Jahr 1905. Sie sind reich illustriert mit kleinen Dokumenten, Zeichnungen und Malereien, manche von künstlerischem Rang.

Nach einiger Zeit verlegte man den Stammtisch in die gegenüberliegende Tretterschen Gaststätte, dort wo heute die Deutsche Bank steht. Das neue Tagungslokal wurde mit alten Mögeldorfer Zeichnungen, Stichen und gerahmten Mögeldorfer Urkunden ausgestattet. Pfarrer Hermann las aus seinem Büchlein „Mögeldorf einst und jetzt.“ Professor Hammer, der Direktor der Nürnberger Kunstschule, der Uhrmachermeister Speckhart und der Bildhauer Blab brachten neues Leben in die Montagsgesellschaft.

Auf Betreiben Professor Hammers und des Mögeldorfer Bürgermeisters Stiegler beschloss man, die Montagsgesellschaft in einen Geschichtsverein umzuwandeln. Am Montag, dem 29. Dezember 1890 war es so weit. Nach einer kurzen Einführung von Professor Hammer wurde innerhalb von fünf Minuten der „Verein für die Geschichte Mögeldorfs“ gegründet. Als 1. Vorsitzender wurde Professor Hammer gewählt. In den Statuten wurde das spezielle Vereinsanliegen definiert:

„Der Verein für Geschichte Mögeldorfs bezweckt in erster Linie die Restaurierung und Verschönerung der Pfarrkirche in Mögeldorf, in zweiter Linie die Geschichte dieser Ortschaft und seiner näheren Umgebung durch Sammlung von Aufzeichnungen, Archivalien und sonstigen Altertümern.“

Die Kirchenrestaurierung war für den Geschichtsverein ein Herzensthema. Der Bezug zur Kirchengemeinde war durch die Mitgliedschaft des Pfarrers gegeben, die Sachkompetenz in Gestalt des 1. Vorstands Professor Karl Hammer, dem Direktor der Kunstgewerbeschule. Nach dessen Tod 1897 trat Archivrat Lehner seine Nachfolge an.

Speziell für die Renovierung des Kirchenportals sah sich der Verein finanziell gefordert. Professor Spieß beantragte dafür von jedem anwesenden Mitglied 10 Pfennig pro Woche. Darüber hinaus waren die Herren sehr erfinderisch in der weiteren Geldbeschaffung, durch Auferlegung von Strafen für Versäumnisse und vor allem in der Erhebung von Glückssteuern. So zahlt der Herr Pfarrer 1M, weil er entzückt ist vom neuen Hut seiner Frau. Und als der Eisendecker seinen ersten Sohn bekommt, zahlt er für diesen wohl gelungenen Guss eine Glückssteuer von 5 M.

Verein für die Geschichte Mögeldorfs

Kirchenportal nach der Renovierung

Die Erneuerung und Verschönerung der Kirche war im Jahr 1907 abgeschlossen. Von staatlicher Seite wurden etwa 80 000 Mark investiert. Inwieweit Mittel des Vereins für die Erneuerung des Kirchenportals eingesetzt worden sind, ist nicht bekannt. Die finanziellen Beiträge des Geschichtsvereins dürften insgesamt sehr bescheiden gewesen sein. Das Hauptverdienst des Vereins war die ideelle Unerstützung und künstlerische Beratung.

Das zweite Ziel, die Erforschung der Geschichte Mögeldorfs mit der Veröffentlichung einer Heimatgeschichte, hat der Verein nicht erreicht. Pfarrer Hermann hatte zwar 1887 ein Büchlein herausgebracht, “Mögeldorf sonst und jetzt“, das aber im Umfang begrenzt war. Der Nachfolger von Professor Hammer als 1. Vorsitzender, Kreisarchivfunktionär (Archichvrat) M.J. Lehner hat jahrelang an einer umfassenden Chronik Mögeldorfs gearbeitet und sie auch fertig gestellt wie aus den Protokollen hervorgeht. Warum dann keine Veröffentlichung erfolgt ist, geht wohl auch auf Unstimmigkeiten im Verein zurück.

Nachdem Mögeldorf am 1. Januar 1899 nach Nürnberg eingemeindet war, erfasste die Stadt Nürnberg auch die örtlichen Vereine aktenmäßig. In einem Schreiben an den Magistrat im September 1902 bestätigte der 1.Vorsitzende Pfarrer Lauter, dass der Verein wohl nur noch so lange vegetiert bis die Renovierung des Kirchenportals abgeschlossen sei.

Bereits im Oktober 1905 war es dann so weit, dass Lauter meldete: Der Verein ist faktisch aufgehoben. Am 11. Oktober 1905 wurde der Geschichtsverein aus dem Vereinsregister gestrichen.


Vereins für Geschichte Mögeldorfs" und des "Vorstadtvereins Nürnberg-Mögeldorf"

Heftausgabe Oktober 2015

Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e.V. feiert heuer sein 125jähriges Jubiläum in der Nachfolge des "Vereins für Geschichte Mögeldorfs" und des "Vorstadtvereins Nürnberg-Mögeldorf". Beide Vereine stellten wir in den vorgehenden Heften und Internetauftritt vor. Unser jetziger Verein wurde am 24. April 1951 in das Vereinsregister "Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs e.V."

Etwa 11.000 Bürger Nürnbergs werden dem Stadtteil Mögeldorf zugerechnet. Der Bürgerverein sieht es als seine Aufgabe, sich speziell für deren Belange einzusetzen. Die politischen Entscheidungen liegen natürlich bei den gewählten Stadträten, aber wir werden als Bürgervereine von Stadtrat und Verwaltung wahrgenommen und angehört

Eine wichtige Aufgabe ist für uns die Information unserer Mitbürger. Die geschieht bei uns regelmäßig im vorliegenden Mitteilungsblatt „Unser Mögeldorf“, das zweimonatlich in 7700 Exemplaren gedruckt wird und kostenlos und zuverlässig jedem Mögeldorfer Haushalt zugestellt wird. Neben Informationen versuchen wir auch über das soziale Leben in Mögeldorf zu berichten, über Veranstaltungen und Ereignisse. Wir haben einen großen Inserentenanteil, der aber, weil ortsgebunden, von den Mögeldorfern sehr geschätzt wird. Außerdem hilft er uns bei der Finanzierung unserer Veranstaltungen und Zuwendungen. Anzumerken ist auch, dass wir der einzige Bürgerverein in Nürnberg sind, dessen Mitteilungsblatt jeden zweiten Monat, also sechsmal pro Jahr erscheint.

Verein für die Geschichte Mögeldorfs

Neben der Information sehen wir es auch als unsere Aufgabe an, das gesellschaftliche Leben in unserem Stadtteil zu beleben.

Seit den Anfängen unseres Vereins gibt es jährlich das Schlossfest, ursprünglich im Linkschen Schloss, seit 2001 im Schmausenpark. Es hat sich zu einem Stadtteilfest in bestem Sinne entwickelt mit professioneller Unterhaltung und Bewirtung unter Einbeziehung der Sportvereine und Schulen.

Die Mögeldorfer Kirchweih, berühmt schon seit Hans Sachs, hat in Verbindung mit dem von unserem Verein betreuten Kirchweihzug, einen neuen Aufschwung genommen.

Seit 2010 veranstaltet der Verein einen Weihnachtsmarkt, an dem sich Mögeldorfer Geschäftsleute, Schulen und soziale Einrichtungen beteiligen. Er ist ein fröhlicher Treffpunkt in der vorweihnachtlichen Zeit.

Der Jahresempfang im Januar hat sich zu einem gesellschaftlichen Ereignis entwickelt, zu dem alle Mögeldorfer Bürger geladen sind. Es ist bemerkenswert, dass wir in jedem Jahr ortsansässige Geschäfte, Firmen und Vereine als Gastgeber gewinnen können.

Unsere jährlichen Fahrten zu den Landesausstellungen fallen unter den Anspruch, dass wir auch ein Geschichtsverein sind, was wir immer wieder in Veröffentlichungen, Führungen und durch zeitgeschichtliche Beiträge aufzeigen. All unsere Veranstaltungen werden von den Mögeldorfern sehr gut angenommen. Das zeigt uns, dass unsere Arbeit geschätzt wird.

Wir haben etwa 900 Mitglieder. Das freut uns. Es wäre aber eine Bestätigung unserer Arbeit, wenn wir im Jubiläumsjahr näher an die Zahl 1000 heranrücken könnten.

Verein für die Geschichte Mögeldorfs

Wolfgang Köhler ist seit 1997 der 1. Vorsitzende des Vereins. Er hat es verstanden ein funktionierendes Team um sich zu sammeln.

Im Jahr 2015 sind das die 2. Vorsitzende Elfriede Schaller,
der Schatzmeister Kurt Körner,
der Schriftführer Markus Furthmayr,
ie Beiräte Sabine Deeg, Iris Hannwacker, Wolfgang Hannwacker,
Oskar Iberler, Matthias Monse, Gerd Schieder, Michael Schuster, Stefan Wölfel
und die Beiräte Werner vom Busch, Wolfgang Sendhardt, Tobias Ubrig, Irmgard Weigert,
Inseratenleitung Roswitha Schuster,


Mögeldorfer Entwicklung in den letzten 70 Jahren
Betrachtung aus dem Blickwinkel des Vereins

Heftausgabe Dezember 2015

Der Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e.V. feiert heuer sein 125jähriges Jubiläum in der Nachfolge des "Vereins für Geschichte Mögeldorfs" und des "Vorstadtvereins Nürnberg-Mögeldorf". Beide Vereine stellten wir in den vorgehenden Heften und Internetauftritt vor. Unser jetziger Verein wurde am 24. April 1951 in das Vereinsregister "Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs e.V."

Aus dem Bauerndorf im 19. Jahrhundert hat sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges ein beschaulicher Vorort entwickelt, der zwar auch zahlreiche Bombenschäden zu beklagen, aber im wesentlichen sein Gesicht behalten hatte. Nach den ersten Instandsetzungen setzte in den 60er Jahren eine große Bauwelle ein. Im Osten entstanden neue Wohngebiete mit vorwiegend Einfamilienhäusern. Doch auch das zentrale Mögeldorf veränderte sich grundlegend.

Den Mögeldorfer Plärrer kennt heute jeder Nürnberger. Genau genommen gibt es ihn aber erst seit fünfzehn Jahren. Man muss sich vorstellen, dass es am heutigen Mögeldorfer Plärrer keine Straßenverbindung nach Westen gab. Wo jetzt die Kreuzung ist, gab es einen Abzweiger von der Schmausenbuckstraße in die Ortsstraße, die in der Ostendstraße aufgegangen ist. An der Ortsstraße wurde 1960 eine Bushaltestelle mit Wartehalle eingerichtet. Dieser Bereich wurde „Mögeldorfer Platz“ genannt, schon bald als „Mögeldorfer Plärrer“ bezeichnet. Erst im Zuge der Neugestaltung im Jahr 2000, anlässlich der 975. Ersterwähnung Mögeldorfs, wurde der Mögeldorfer Plärrer auch offiziell als postalische Adresse ausgewiesen.

Ursprünglich führte die Hauptschlagader Mögeldorfs über die Mögeldorfer Hauptstraße. Nur wenige bogen in die Schmausenbuckstraße ein, um dann auf Kopfsteinpflaster auf der Ortsstraße Richtung Laufamholz zu fahren. Durch Abriss von Häusern und Gärten wurde 1970 die direkte Verbindung der Ostendstraße mit der Laufamholzstraße geschaffen. Heute ergießt sich der Verkehr über Ostendstraße, Mögeldorfer Plärrer und Laufamholzstraße. Parallel zu diesem Durchstich war ein Autobahnzubringer entlang des Waldrands geplant. Um den Reichswald zu schonen hat man sich dagegen entschieden. Auch unser Verein hatte sich dagegen ausgesprochen. Hätte der Zubringer die Autoschlangen verhindern können, die sich heute durch Mögeldorf quälen?

Die Planungen um den Wöhrde See in den 70er Jahren sahen eine dichte und hohe Bebauung am südlichen Ufer vor. Das Wohnprojekt Norikus sollte nur der Anfang sein. Auch das Doktorsschlösschen musste einem Hochhaus weichen. Aber die Bebauung des Kirchenbergs wurde verhindert. Hier ist besonders das Engagement der Familie Riedhammer zu loben, die sich durch den Erhalt mehrerer historischer Bauten sehr große Verdienste erworben hat. Das Ensemble um die Kirche St. Nikolaus und St. Ulrich ist ein Kleinod, das wir nicht genug schätzen können.

Mögeldorf präsentiert sich dem eiligen Durchfahrer als eine autogerechte Vorstadt mit einer vierspurigen Asphaltpiste, gesäumt von Wohnkästen, Bürobauten, Gewerbegebieten und Verbrauchermärkten. Dahinter erstrecken sich aufgelockerte, durchgrünte Wohngebiete, Villengrundstücke, Einfamilienhäuser, kleine Wohnhäuser unterschiedlicher Art. Auch der so genannte „Block“ zählt dazu.

Die bauliche Verdichtung der Stadt ist auch in Mögeldorf zunehmend zu beobachten. Das darf aber nicht zu Lasten des grünen Charakters unseres Stadtteils gehen. Wir möchten weiterhin in einem lebens- und liebenswerten Mögeldorf wohnen. Dafür wird sich unser Verein auch in Zukunft einsetzen.


Kontakt

Wir sind erreichbahr unter ....

Adresse

Büerger- und Geschichtsverein
Mögeldorf e. V.
Zochstr. 2
90480 Nürnberg