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Wöhrder See 2017

Heftausgabe Dezemeber 2016

Erläuterungsbericht

A) Allgemeiner Teil
1. Kurze Begründung der Maßnahme:
Das Gesamtprojekt Wöhrder See des Freistaates Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg (WWA-N), und der Stadt Nürnberg umfasst derzeit für den Bereich des Unteren Wöhrder Sees mehrere Einzelmaßnahmen,die sukzessive von 2012 bis voraussichtlich 2018 umgesetzt werden sollen. Entsprechend den Planungsvorgaben der 10-Punkte-Agenda des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit und der Stadt Nürnberg, sowie dem 21-Punkte-Programm der Stadt Nürnberg, wurde in enger Zusammenarbeit von WWA-N und der Stadt Nürnberg die Rahmenplanung des Gesamtprojekts fortgeschrieben und in Einzelprojekten konkretisiert. Im Wesentlichen zielen die geplanten Maßnahmen um den Unteren Wöhrder See aufgrund seiner Bedeutung als Erlebnis- und Erholungsraum auf eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität, der Zugänglichkeit und Erlebbarkeit des Gewässers durch eine konsequente Berarbeitung der Flächen und des vorhandenen Wegenetzes. Mit dem Projekt „Wöhrder See, Norikusbucht“ sollen diese Ziele in der Grünanlage am Südufer des Unteren Wöhrder Sees umgesetzt werden.

2. Baugrundstück:
Angaben über Größe, Lage, Beschaffenheit, Eigentumsverhältnisse und Bauhindernisse)
Das Planungsgebiet liegt im Osten der Stadt Nürnberg am Südufer des Wöhrder Sees. Es umfasst den am Norikushochhaus angrenzenden öffentlichen Park. Die Ost-West Ausdehnung erstreckt sich von dem bereits neu angelegten Teilbereich Kressengartenstraße im Westen bis zum Freibad im Osten. Die nördliche Grenze wird von der neuen Uferlinie des Unteren Wöhrder Sees mit Leitdamm bestimmt. Südlich bildet das Norikushochhaus mit den zugehörigen Freianlagen sowie eine Hangkante die räumliche Grenze. Die so umschlossene Fläche hat eine Größe von ca. 72.300 m². Abzüglich der Wasserflächen beträgt die Flächengröße ca. 55.000 m².

3. Entwurfsanordnung: (Erläuterung der Planung)
Kern der vorliegenden Planung ist die Sanierung und Neugestaltung der öffentlichen Parkanlage im Bereich der Norikusbucht am Südufer des Unteren Wöhrder Sees. Zusätzlich zu den bestehenden Anlagen wird der Park um weitere Strukturen, vor allem einen großen Wasserspielplatz und einen Bewegungspark, ergänzt und so den heutigen Nutzungsanforderungen angepasst. Die Planung soll Raum für vielfältige Aktivitäten im Freiraum wie Spazieren, Radfahren, raumübergreifendes Spielen und Naturerfahrung schaffen und eine generationenübergreifende Parknutzung ermöglichen.

Wegesystem, Plätze und Parkeingänge
Das Wegekonzept sieht eine klare und hierarchische Gliederung der Parkwege durch unterschiedliche Oberflächenmaterialitäten und Wegebreiten vor. Die Wege sind untereinander an zahlreichen Knotenpunkten miteinander verknüpft, die durch taktile Elemente im Boden gekennzeichnet sind. Kreuzungen, Plätze und innere Verbindungen über die Spiel-und Bewegungsparkflächen lassen unterschiedlich lange Runden, Abkürzungen und Verbindungen der einzelnen Bereiche zu. Die Wegeführung besteht aus ebenen Flächen ohne Stufen und gewährleistet somit die Barrierefreiheit. Der asphaltierte Hauptweg ist eine durchgehende Verbindung zwischen der Kressengartenstraße und dem Wöhrder Wiesenweg am Freibad und markiert für Fußgänger und Radfahrer eine übergeordnete Wegeverbindung. Entlang des Hauptweges ist eine Beleuchtung vorgesehen. Die drei Nebenwege aus wassergebundener Decke schließen an Kreuzungen zum Hauptweg und zu den Plätzen an. Auf dem Leitdamm verläuft zwischen den Plätzen ein Fußweg, der nur in den Sommermonaten von Fußgängern begangen werden kann, und einen weiten Blick nach beiden Seiten bietet. Die beiden an diesen Weg anschließenden Uferplätze stellen die zentralen Aufenthaltsorte am Wasser: der südliche Uferplatz und der Uferplatz an der Energie-und Umweltstation. Am Parkplatz des Norikushochhauses, wird neuer Parkeingang mit repräsentativen und großzügigem Entrée und Treffpunktmöglichkeit geschaffen. Das Park-Entrée liegt längs des Parkplatzes und wird durch eine Pflanzung abgeschirmt. Wegebegleitend sind an allen Wegen Ausstattungselemente wie Bänke in sonnigen und schattigen Bereichen sowie Abfallbehälter und zahlreiche Fahrradständer vorgesehen.

Bewegungspark
Der Bewegungsparcours wird in einem Teil des Gerinnes des ehemaligen Wasserspielplatzes realisiert. Die Betonränder des ehemaligen Wasserspiels bleiben erhalten und werden mit einem neuen Tartanbelag ausgebaut. Die sich darin befindenden Fitnessgeräte ermöglichen vielfältige Bewegungs- und Fitnessmöglichkeiten basierend auf der eigenen Körperkraft zum Training aller Muskelgruppen.

Rollschuhparcours
Die bestehende Form wird erhalten und lediglich einer Sanierung der Oberfläche unterzogen.
Große Uferwiese / Neuland
Auf dem durch die wasserwirtschaftlichen Maßnahmen gewonnen Land zwischen alter und neuer Uferlinie entsteht eine große, offene und ebene Uferwiese. Die Pflanzung von einzelnen Bäumen schafft Schattenplätze auf der an der längsten Stelle etwa 200 m und an der breitesten Stelle ca. 50 m aufspannenden Fläche. Im Rücken der Wiese entsteht durch den Erhalt der bestehenden Gehölzvegetation entlang der ehemaligen Uferlinie eine räumliche Kante.

Wasserspielplatz
Der neue Wasserspielplatz spannt sich zwischen dem Haupt-und Uferweg im nordöstlichen Parkteil auf. Er befindet sich in großen Teilen auf den Rinnen-und Beckenflächen des ehemaligen Wasserspielplatzes und wird in dessen polygonaler Formensprache fortgeführt und erweitert. Räumlich wird er durch Sitzgelegenheiten umschlossen und durch einen dahinterliegenden Rahmen aus Gräsern abgeschirmt. Das Rückgrat bildet ein Wasserlauf, der aus verschiedenen Quellen gespeist wird und zahlreiche Spielmöglichkeiten bietet. Im Kern des Spielplatzes schließt an den Wasserlauf eine große Sandfläche an. Hier befinden sich zum einen die Sand-Matsch-Bereiche für den Wasserlauf sowie eine Seilnetzanlage als Kletterlandschaft.

Natur und Umwelt
Ein umsichtiger Umgang mit dem Bestand hat den Erhalt fast aller Bestandsbäume (Fällung: 4 Stück, Versetzung: 7 Stück) sowie der Erhalt der Gehölzgruppen entlang der ehemaligen Uferkante bei gleichzeitiger Schaffung eines Feuchtlebensraumes zur Folge. Zusätzlich werden durch den Stifterhain 50 und im Park ca. 37 neue Bäume als Ergänzungen gesetzt. Die Gehölzstrukturen entlang der Hangkanten werden um die Neupflanzung eines Saums aus Vogelnährgehölzen ergänzt. Teilflächen des ehemaligen Wasserspielplatzes werden zu Biodiversitätsflächen umgewandelt und weitergenutzt.

Stifter-Hain
Auf der Fläche, die sich zwischen Park-Entrée, Kressengartenstraße, südlicher Uferplatz und Uferwiese aufspannt wird der Stifterhain am Norikus mit 50 Neupflanzungen in längsgruppierten Clumps vorgesehen. Die Standorte der neuen Bäume werden durch die Planung vorgegeben, die Umsetzung erfolgt mit Mittel der Stiftung „Bäume für Nürnberg“ zeitlich unabhängig von der Gesamtmaßnahme.

Energie-und Umweltstation
Berührungspunkte mit den Angeboten der Energie-und Umweltstation sind neben dem Gebäude am nordöstlichen Uferplatz an weiteren Stellen im Park vorgesehen. Forscherstege in unmittelbarer Nähe der Energie-und Umweltstation ermöglichen Naturerlebnis direkt am Wasser. Für Schülergruppen wird ein „Grünes Klassenzimmer“ unter alten Bestandsbäumen installiert. Die Finanzierung der Elemente der Energie- und Umweltstation erfolgt gesondert und ist nicht teil des vorliegenden Objektplans.

 

 

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